Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Am Wochenende zeigte der Mannheimer CDU-Vorsitzende Nikolas Löbel seine Geisteshaltung und seine Vorstellung von politischem Umgang. „Die Äußerung „da tritt ein altersschwacher Ministerpräsident an …“ ist persönlich diffamierend, deutlich unter der Gürtellinie und muss daher entschieden zurückgewiesen werden. Dieser Angriff auf den amtierenden Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann ist ganz schlechter Stil“, stellte Wolfgang Katzmarek, Vorsitzender der SPD Mannheim, fest und ergänzte, dass Herr Löbel sich in dieser Frage zuerst in seiner eigenen Partei umsehen solle.
Weiterhin stellte Katzmarek fest: „Mit seinen Äußerungen zur angeblichen Unterwanderung Deutschlands durch die Geflüchteten und seiner falschen, aber zynischen Behauptung, dass die meisten Geflüchteten keine Flüchtlinge seien, sondern sich nur um die Aufnahme in das deutsche Sozialsystem bewerben würden, ist das Maß des Erträglichen bei weitem überschritten.“
„Das ist ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die mit ihrem großen Einsatz und der großen Hilfsbereitschaft das gute Bild von Deutschland in der Welt prägen und menschenverachtend gegenüber denjenigen, die vor Krieg, Verfolgung und Hunger fliehen. Von der CDU als christliche Partei und deren Vorsitzenden in Mannheim sollte man angesichts der aktuellen Situation Vernunft und Mäßigung erwarten können und nicht Populismus und geistige Brandstiftung. Damit wird auch deutlich, dass die Nichtteilnahme der CDU Mannheim und ihres Vorsitzenden an der großen Solidaritätskundgebung „ Mannheim sagt Ja“ im Januar kein Betriebsunfall war, sondern klare politische Meinung von Herrn Löbel.“
Ist das die neue Haltung und der neue Stil der Mannheimer CDU und was sagen die CDU Landtagskandidaten dazu?
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Stil und diese Äußerungen von Herrn Löbel die Meinung vieler CDU Mitglieder in Mannheim widerspiegelt“, so Katzmarek. Der SPD-Vorsitzende Katzmarek fordert von den beiden Landtagskandidaten der CDU Carsten Südmersen und Chris Rihm eine deutliche Distanzierung. Beide nahmen im Januar an der Demonstration teil und sollten auch jetzt wieder klarstellen, wo sie stehen.
Eine Erklärung des CDU-Vorstandes zu den Äußerungen ihres Vorsitzenden ist ebenso gefragt, damit alle in Mannheim wissen, wofür die CDU steht. Herrn Löbel, der gerne und schnell dabei ist von anderen Entschuldigungen abzuverlangen, könne man nur raten, sich beim Ministerpräsidenten zu entschuldigen.