Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Trickbetrüger sind stets erfinderisch und anpassungsfähig, eine häufige Masche ist dabei der sogenannte Goldkettchen-Trick. Die Kriminellen haben es hierbei auf Schmuck, vorwiegend von Seniorinnen, abgesehen. “Vorsicht, wenn Sie von wildfremden Menschen mit Goldschmuck beschenkt werden. Lassen Sie sich vor allem keine Halskette umhängen”, rät das Polizeipräsidium Mannheim. Die Masche ist hinterhältig, die Betrüger gehen dabei geschickt und arbeitsteilig vor. Es fängt ganz harmlos an: Aus dem Auto heraus fragen die Betrüger beispielsweise nach dem Weg ins Krankenhaus oder zur nächsten Apotheke, anschließend verwickeln sie ihr potenzielles Opfer in ein Gespräch. Unter dem Vorwand aus Dankbarkeit oder traditioneller Verpflichtung einem guten Menschen ein Geschenk machen zu wollen, kommt es dann zu dem verhängnisvollen Körperkontakt. Der Halsschmuck des Opfers wird durch wertloses Imitat ausgetauscht, die vermeintlich freundschaftliche Geste entpuppt sich als dreister Diebstahl. “Wenn Sie auf offener Straße angesprochen werden, dann seien Sie wachsam. Lehnen Sie die Annahme von Geschenken energisch ab. Lassen Sie sich nicht bedrängen und gehen Sie auf Distanz”, rät die Polizei.
So geschehen am vergangenen Samstag in der Grünewaldstraße in Mannheim. Ein älterer Mann war kurz nach 9 Uhr vor seinem Haus von einer Frau angesprochen und nach dem Weg zu einem Pflegeheim gefragt worden. Die Unbekannte gab an, ihren Vater besuchen zu wollen, der seinen 80. Geburtstag feiert. Nachdem das Opfer den Weg erklärt hatte, bedankte sich die Frau überschwänglich und hängte dem Opfer zum dank zwei Goldkettchen um den Hals und eines um das linke Handgelenk. Diese Situation nutzte sie, um die goldene Halskette und die Uhr des Rentners im Wert von über 2.000 Euro unbemerkt zu entwenden. Anschließend fuhr die Frau mit einem silbernen VW-Passat, in dem sich zwei weitere Personen befanden, davon.
Die Betrüger sind meist hartnäckig und lassen nicht so schnell locker. “Wenn Sie sich den Zudringlichkeiten nicht entziehen können, verschaffen Sie sich Aufmerksamkeit. Bitten Sie laut und deutlich umstehende Personen um Hilfe und rufen Sie die Polizei”, so die Polizei. Betroffene sollten sich nach Möglichkeit das Auto-Kennzeichen merken und die Polizei über den Vorfall informieren
– auch wenn es nicht zum Diebstahl gekommen ist oder der Verlust der Halskette erst später bemerkt werden sollte. Nach polizeilichen Erkenntnissen handelte es sich überwiegend um Angehörige von reisenden Familien osteuropäischer Herkunft, die oft in Fahrzeugen mit auswärtigen oder ausländischen Nummernschildern unterwegs sind.
Weitere Diebstahlstricks und Betrugsmethoden und wie Sie sich davor schützen können, darüber informiert die Broschüre “Der goldene Herbst
– Sicherheitstipps für Seniorinnen und Senioren”. Die Broschüre ist auf jeder Polizeidienststelle erhältlich. Auch im Internet finden Sie wertvolle Ratschläge zur Kriminalitätsvorbeugung sowie Informationen zu Hilfe- und Unterstützungsangeboten, wenn Sie Opfer einer Straftat geworden sind: www.polizei-beratung.de