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Mannheim – IHKs: Geschäfte mit Russland und der Ukraine deutlich besser absichern

Mannheim/ Metropolregion Rhein-Neckar.Krim-Konflikt zeigt erste Wirkung auf Unternehmen
IHKs: Geschäfte mit Russland und der Ukraine deutlich besser absichern

Die Konflikte mit Russland und der Ukraine wirken sich zunehmend auch auf Unternehmen in Baden-Württemberg aus, die in diesen Ländern aktiv sind. „Die Betriebe zeigen sich inzwischen verunsichert angesichts der weiteren Entwicklung ihrer Geschäfte“, sagt Dr. Peter Kulitz, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK). Vor allem die starke Abwertung des Rubels wirke sich negativ aus. Die IHKs raten ihren Mitgliedsunternehmen zu deutlich stärkerer Absicherung der Geschäfte bei der Vertragsgestaltung und den vereinbarten Zahlungsmodalitäten. Es sollten entsprechende Vertragsklauseln aufgesetzt werden, die das eigene Unternehmen etwa im Falle eines Embargos schützen. „Viele Unternehmen gehen zudem vermehrt dazu über, nur noch per Vorauskasse zu liefern“, erklärt Dr. Kulitz. Unternehmen, die vor Ort produzieren, sollten Notfallpläne erstellen.

Für die IHKs im Land ist die Anerkennung des Primats der Politik der Bundesregierung selbstverständlich. Eine Ausweitung der Sanktionen würde nicht nur die russische Wirtschaft treffen, was ja Ziel von Sanktionen ist. Auch deutsche Betriebe mit Russlandgeschäft wären davon betroffen. Eine Verschärfung des Konflikts würde bedeuten, dass sich laufende Projekte oder geplante Investitionen verzögern oder ganz storniert werden. Gelder aus Regierungsprogrammen könnten eingefroren werden. Das betrifft beispielsweise infrastrukturelle Maßnahmen und damit unter anderem die Baubranche. Sollte die Modernisierungsoffensive der russischen Industrie zum Stillstand kommen, wären auch Automobilzulieferer und Maschinenbauer aus Baden-Württemberg massiv betroffen. Der extreme Verfall der russischen Währung innerhalb der letzten Monate wirkt sich bereits jetzt unmittelbar aus und führt zu einer Verteuerung der Importe aus dem Euro/Dollar-Raum. Kredite werden für russische Firmen teurer, womit Geschäftsabschlüsse und Verträge mit baden-württembergischen Firmen schwieriger werden.

„Durch den Beitritt der Krim zur Russischen Föderation gilt dort nun de facto russisches Recht. Doch im Moment sind die Gesetze noch nicht entsprechend umgesetzt. Das betrifft sowohl das Arbeitsrecht, das Immobilienrecht, das Gesellschaftsrecht wie auch das Zollrecht“, beschreibt der BWIHK-Präsident die aktuelle Situation. So könnten Geschäfte nur sehr schwer abgewickelt oder Waren geliefert werden. Es gilt eine Übergangsfrist bis zum 1. Januar 2015, erst dann sollen auf der Krim russische Finanzbehörden und Zollämter entstehen.

Bereits jetzt schlägt sich die Krim-Krise in den Exportzahlen nieder: Die Ausfuhren von Baden-Württemberg nach Russland gingen nach Angaben des Statistischen Landesamtes im vergangenen Jahr um fast acht Prozent auf knapp fünf Milliarden Euro zurück. In den ersten beiden Monaten des Jahres wurden nur noch Waren im Wert von 643 Millionen Euro nach Russland exportiert. Das sind über 17 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. In die Ukraine verkauften die baden-württembergischen Exporteure sogar 20 Prozent weniger als noch im Vorjahr. In der Liste der wichtigen Exportländer für Baden-Württemberg steht Russland auf Platz zehn, die Ukraine auf Rang 42. Die wichtigsten deutschen Exportgüter sind Kraftfahrzeuge und Autoteile, Maschinen sowie chemische Erzeugnisse.

Wie die aktuelle Konjunkturumfrage der IHKs in Baden-Württemberg belegt, gehen die Unternehmen insgesamt aber davon aus, dass andere Wirtschaftsregionen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden: Die insgesamt gute Stimmung in der Wirtschaft wird durch die Konflikte in der Ukraine und Russland bislang nicht beeinträchtigt.

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