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Speyer – Misereor und Bistum Speyer richten Projektstelle ein – Globales Lernen macht Schule

Speyer / Metropolregion Rhein-Neckar (is) – Monika Bossung-Winkler war nach ihrem Theologiestudium sechs Jahre als entwicklungspolitische Fachkraft in Südamerika tätig. Seitdem unterhält sie enge Kontakte zu Projekten in Ecuador und organisiert dort den Einsatz von Freiwilligen im Rahmen des „weltwärts“-Programms. Seit 2005 arbeitet sie als Religionslehrerin am Hans-Purrmann-Gymnasium in Speyer. Mit Beginn des laufenden Schuljahres hat Monika Bossung-Winkler eine zusätzliche Aufgabe übernommen. Sie betreut eine Projektstelle „Globales lernen“, getragen vom kirchlichen Hilfswerk Misereor und vom Bistum Speyer. Ziel: Die Eine-Welt-Thematik in den Schulen präsent zu machen und zu einer Schärfung des Verantwortungsbewusstseins bei Schülerinnen und Schülern in einer globalisierten Welt beizutragen.

Aus ihrem Unterricht weiß Monika Bossung-Winkler, dass junge Leute sehr genau die Unterschiede zwischen arm und reich in den verschiedenen Teilen der Welt wahrnehmen. „Sie fragen nach Ursachen und Lösungen. Sie interessieren sich für das Leben ihrer Altersgenossen in anderen Erdteilen und sind sensibel für deren Sorgen und Nöte“, unterstreicht sie.

Hier setze die Projektstelle mit ihren Angeboten an, erläutert Thomas Sartingen, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen und Bildung im Bischöflichen Ordinariat Speyer. Damit könne das dem Bistum wichtige Thema „Eine Welt“ im schulischen System verankert werden und in Lehrpläne eingebracht werden – und das als Querschnittsaufgabe in ganz unterschiedlichen Fächern, auch wenn die erste Zielgruppe die Religionslehrer seien. Von den zuständigen staatlichen Stellen in Rheinland-Pfalz werde das kirchliche Engagement sehr positiv aufgenommen, so Sartingen. Vergleichbare Modellprojekte gibt es noch in der Diözese Rottenburg-Stuttgart und in der Erzdiözese Freiburg. Das Speyerer Projekt ist auf eine halbe Stelle ausgelegt.

„Bildung ist der Schlüssel für Entwicklung“ – so laute ein Leitprinzip kirchlicher Entwicklungzusammenarbeit in den Ländern des Südens. „Globales Lernen“ – bei uns im Norden – sei die zweite Seite der einen Medaille, sagt Bossung-Winkler. Seit mehr als 50 Jahren arbeite Misereor an der Seite der Armen für eine gerechtere Welt. Gleichzeitig betreibe das kirchliche Hilfswerk Bewusstseinsbildung in Deutschland, mache deutlich, „dass Armut und Ausbeutung auch mit unseren wirtschaftlichen Interessen, unserem Verhalten, unserem Lebensstil zu tun haben“.

Viele Misereor-Materialien richten sich an Kinder und Jugendliche, erschließen ihnen entwicklungspolitische Themen anhand konkreter Projekt-Beispiele. Für den Unterricht gibt es seit vielen Jahres methodisch gut aufbereitetes Material. Dieses Angebot wird nun durch die neue Projektstelle ergänzt. Es gehe darum, so Sartingen, „Lehrerinnen und Lehrer im Bistum Speyer auf vielfältige Weise bei der Umsetzung entwicklungspolitischer Themen im Unterricht und bei Projekten des globalen Lernens in der Schule zu unterstützen“. Er verweist auf besondere Aktionen im Rahmen der Misereror-Fasten-Kampagne. So wird es in diesem Jahr Begegnungen mit einer Ordensfrau aus Paraguay geben, die auf Einladung von Misereor ins Bistum Speyer kommt. Als „Leuchttürme“ beim Projekt „Globales Lernen“ sehen Sartingen und Bossung-Winkler Schulpartnerschaften. Misereor bietet eine Vielzahl ausgewählter Partnerschaftsprojekte an, mit denen nicht nur Menschen in armen Ländern unterstützt werden, sondern die auch Lösungsansätze für Entwicklungsprobleme wie Kinderarbeit oder Ernährungsprobleme beispielhaft aufzeigen.

Breite Palette von Angeboten
Bossung-Winkler betont, dass der neue Lehrplan für katholische Religion vielfältige Ansatzpunkte für globales Lernen biete. Beispielsweise beinhalte das Themenfeld „Gut und böse“ auch die Frage nach der strukturellen Sünde. Dies könne man ganz besonders gut am Beispielland Bangladesh der diesjährigen Misereor-Kinderfastenaktion deutlich machen. „Gerade die fünften und sechsten Klassen sind betroffen, wenn sie erfahren, unter welchen Bedingungen ihre Jeans in den Billiglohn-Fabriken in Bangladesh hergestellt werden“, stellt Bossung-Winkler fest.

Für die Oberstufe bietet die Jugendfastenaktion mit dem Beispielland Paraguay die Möglichkeit für einen fächerübergreifenden Unterricht (Spanisch, Erdkunde, Religion). Für diese und andere Themen werden konkrete Unterrichtsvorschläge über die Homepage der Schulabteilung des Bischöflichen Ordinariats an die Lehrer/innen weiter gegeben. „Natürlich bin ich auch gerne bereit, zu bestimmten Themen selbst an die Schulen zu gehen“, betont Bossung-Winkler. Etwa beim Thema Gerechtigkeit in Klasse 9, wenn die Schüler gerne einen Fair-Trade-Verkauf durchführen wollen.

Kontakt: Dr. Monika Bossung-Winkler, Uhlandstraße 37, 67459 Böhl-Iggelheim, Telefon 0 63 24/ 780150, Handy: 0175/2237420, Email: Monika.Bossung-Winkler@bistum-speyer.de

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