Bergstraße / Metropolregion Rhein-Neckar – Pressemeldung Verkehrsunfallbilanz Südhessen Anzahl der Verkehrsunfälle 2011 leicht rückläufig Unfälle mit Personenschaden (+3,5%) und Zahl der verletzten Verkehrsteilnehmer (+2%) gestiegen
Die Zahl der Verkehrsunfälle ist in Südhessen entgegen dem landesweiten Trend rückläufig. 20.222 Unfälle wurden 2011 von der Polizei registriert. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um knapp 1%.
Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden (+3,5%) und die Zahl der verletzten Verkehrsteilnehmer (+2,%) ist dagegen leicht angestiegen.
Hervorgerufen wurde dies durch eine Erhöhung der Fußgänger- (+10,00%) und Zweiradfahrerunfälle (8,58%), was sicherlich mit dem warmen, trockenen Frühjahr und dem schönen Herbst im Zusammenhang steht.
Dieses Phänomen wurde durch stetige Unfallanalyse früh erkannt, aber trotz gezielten Programmen wie z. B “Zu Fuß und auf Reifen – Verkehr sicher begreifen” konnte diese negative Entwicklung nicht gänzlich gestoppt werden. Die Anzahl der Getöteten sank von 46 auf 44.
Dennoch ist vor allem für den Zeitraum der letzten fünf Jahre in der Gesamtstruktur der Verkehrsunfallzahlen ein deutlicher Rückgang zu erkennen. Im Vergleich zum Jahr 2007 ist nicht nur die Gesamtzahl der Unfälle um 5,5% (von 21.336 auf 20.222) zurückgegangen, es ist auch bei den Unfällen mit Personenschaden eine deutliche Reduzierung um fast 14% (von 4.286 auf 3.769) zu verzeichnen.
Die häufigsten Unfallursachen sind ungenügender Sicherheitsabstand (9,3%), Fehler beim Wenden und Rückwärtsfahren (10,6%) sowie Vorfahrtsmissachtungen (7,7%) und unangepasste Geschwindigkeit (7,7%). Erfreulich ist der Rückgang der Unfälle unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln um 2,7%. Bei schweren Verkehrsunfällen sind allerdings Geschwindigkeit und Alkoholeinfluss nach wie vor die häufigsten Unfallursachen.
Die Unfallentwicklung in den Flächendirektionen (Landkreisen, Stadt Darmstadt) und auf den Bundesautobahnen in Südhessen ist wiederholt unterschiedlich. So gingen die Unfallzahlen auf den Autobahnen insgesamt um 16% und bei Unfällen mit Personenschaden um 2,4% zurück. Auf diesen Strecken waren 5 Tote (Vorjahr 3), 69 Schwerverletzte (73) und 449 Leichtverletzte (458) zu beklagen.
Zahl der Verkehrsunfälle 2011 leicht angestiegen (+1,13 %)
Die Zahl der Verkehrsunfälle ist im Kreis Bergstraße leicht angestiegen. 4129 Verkehrsunfälle wurden im Jahr 2011 von der Polizeidirektion Bergstraße registriert. 2010 wurden im Kreis Bergstraße noch 46 Verkehrsunfälle weniger aufgenommen. Dies bedeutet einen leichten Anstieg um 1,13 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das Verkehrsunfalllagebild für den Landkreis Bergstraße zeigt in seiner Gesamtstruktur in einzelnen Bereichen zwar geringe bis leichte Zunahmen zum Vorjahr 2010, betrachtet man aber die Langzeitentwicklung der Unfallzahlen, ergeben sich stetig sinkende Fallzahlen.
Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden (+10,16 %) ist angestiegen. Die Anzahl der Getöteten sank von 13 auf 8.
Sehr erfreulich ist ein Rückgang der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fußgängern (-12,79 %), ebenso wie die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle, bei denen Personen schwer verletzt wurden (- 3,89 %).
Nicht ganz so positiv entwickelten sich 2011 die Zahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrern und motorisierten Zweirädern (Radfahrer + 20,92 %), (Krad/Mofa + 28,86 %). Dies steht mit Sicherheit im Zusammenhang mit dem warmen trockenen Frühjahr und dem ungewöhnlich milden Herbst.
Mit 1428 Verkehrsunfällen mit “Unfallflucht” (+2,88 %) blieb die Anzahl im Bereich der Polizeidirektion Bergstraße nahezu konstant, fast jede dritte Unfallflucht konnte aufgeklärt, der Verursacher ermittelt werden.
Die Zahl der festgestellten Verkehrsunfälle unter Einfluss berauschender Mittel blieb fast gleich + 1,60 % (125 im Vorjahr, jetzt 127). Dies dürfte unter anderem das Ergebnis polizeilicher Schwerpunktsetzung auf Alkohol- und Drogenkonsumerkennung sein.
Die häufigsten Unfallursachen sind wie in den Vorjahren auch nach wie vor der ungenügende Sicherheitsabstand, Fehler beim Wenden oder Rückwärtsfahren sowie Vorfahrtsmissachtungen und – alle vorgenannten Ursachen – häufig im Zusammenspiel mit nichtangepasster Geschwindigkeit.
Auch aufgrund polizeilicher Geschwindigkeitsüberwachungen und durch aufklärende polizeiliche Präventionsarbeit konnte der Anteil des Unfalltyps “Fahrunfall” gegenüber dem Vorjahr auf jetzt 14 % des Gesamtunfallgeschehens gesenkt werden; hier wird der Verkehrsunfall durch den Verlust der Kontrolle über das Fahrzeug, zum Beispiel durch nicht angepasste Geschwindigkeit, falsche Einschätzung des Straßenverlaufs oder des Straßenzustandes herbeigeführt, ohne dass dazu andere Verkehrsteilnehmer beigetragen haben.
Beim Unfalltyp “ruhender Verkehr” konnte der Anteil um 27,90 % auf jetzt 460 gegenüber 638 aus dem Vorjahr gesenkt werden; hier wird der Unfall ausgelöst durch einen Konflikt zwischen einem Fahrzeug des fließenden Verkehrs und einem Fahrzeug das parkt/hält bzw.
Fahrmanöver im Zusammenhang mit dem Parken/Halten durchführte.
Nachfolgend eine Statistik für den Kreis Bergstraße im Vergleich zum Vorjahr:
Auch im Jahr 2012 wird die Polizei ihren Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten. Neben regionalen Kontrollmaßnahmen werden mit dem landesweiten Programm “Sichere Landstraße” themenbezogene Schwerpunkte gesetzt. Die Bekämpfung der Unfallursachen “Geschwindigkeit” und “Alkohol” wird im Mittelpunkt stehen. Vor allem aber gilt es, negative Entwicklungen schnell zu erkennen, um mit gezielten Präventions- und Verkehrsüberwachungsmaßnahmen die Anzahl der Getöteten und Verletzten deutlich zu senken und die Unfallzahlen insgesamt zu reduzieren.