• /// METROPOLREGION RHEIN-NECKAR NEWS

Walldorf – Planung des Forstreviers für 2012

Walldorf/Metropolregion Rhein-Neckar – Walldorfer Wald hat viel zu bieten – Planung des Forstreviers für 2012 – Verkehrssicherung im Vordergrund

Was hat das Forstrevier Walldorf im Jahr 2012 auf seiner Agenda? Revierförster Gunter Glasbrenner stellte dem Gemeinderat noch Ende 2011 die Planungen für dieses Jahr vor und Forstdirektor Sebastian Eick, Leiter des Forstbezirks Rheintal-Bergstraße, gab dem Gremium noch einige ergänzende allgemeine Informationen.
So konnte er berichten, dass das Thema eines regionalen Waldschutzgebiets Schwetzinger Hardt, an dem mit Walldorf sechs weitere Gemeinden beteiligt sind, in der Anhörungsphase sei. Voraussichtlich im dritten Quartal 2012 sei mit der offiziellen Verordnung als Waldschutzgebiet zu rechnen. Das vielfältige Gebiet wird sich aus Bannwald, Schonwald und Erholungswald zusammensetzen. Als „ausgezeichnet“ charakterisierte Eick den Holzmarkt 2011, der dank hoher Nachfrage auch hohe Holzpreise beschert habe. Im Rhein-Neckar-Kreis habe der Festmeter Holz im Durchschnitt 67 Euro eingebracht, während es 2010 nur 53 Euro gewesen seien. Er erwarte gleichbleibend gute Preise. Er und Revierförster Glasbrenner rechnen für Walldorf 2012 mit Einnahmen von rund 124.000 Euro aus der Holzernte. Glasbrenner konnte noch ergänzen, dass ein Teil des 2011 geernteten Kiefernstarkholzes noch einen weiten Weg vor sich habe. Via Mannheim und Rotterdam sei sein Bestimmungsland Südkorea, wo es zum Tempelbau verwendet werde. Insgesamt sei der Hiebsplan 2011 von 2.200 Festmetern Holz erfüllt worden.
Glasbrenner nannte für 2012 zwei „einschneidende Faktoren“, die sich auf die Arbeit im Forst und auch auf den Haushaltsplan auswirken. Nachdem im Juni 2012 zwei Forstwirte in Rente gehen, verfügt das Forstrevier dann nur noch über zwei Forstwirte und einen jungen Auszubildenden als Arbeitskräfte. Auf Beschluss des Gemeinderats werde es, so Glasbrenner, künftig keine vier, sondern nur noch drei städtische Forstwirte geben. Zum Ausgleich müsse er verstärkt Harvester, also Vollerntemaschinen, einsetzen.
Verkehrssicherung hat Vorrang

Einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt werden 2012 Verkehrssicherungsmaßnahmen entlang der Wohnbebauung und an öffentlichen Straßen darstellen, die Glasbrenner auf rund 70.000 Euro bezifferte. Diese bewirken, dass sich das Defizit des Forstbetriebs gegenüber den Vorjahren noch um 50.000 Euro erhöht. Der Fehlbetrag für 2012 summiert sich damit auf 145.000 Euro. Noch im Dezember musste das Forstrevier in Sachen Verkehrssicherung aktiv werden, da im Distrikt „Geißheck“ im Bereich von Kartbahn und Modellfliegerplatz akute Gefahr herrschte.
Ungebrochenes Interesse „auf hohem Niveau“ konnte Glasbrenner für Schlagraum vermelden. Die Flächen vorzubereiten, einzuteilen und zuzuweisen, bedeute jedoch einen „enormen Arbeitsaufwand“. Die Abgabemenge pro Person und Jahr werde in Abstimmung mit dem Gemeinderat weiterhin bei zehn Raummetern und einem Preis von zwanzig Euro pro Raummeter liegen. Glasbrenner erwähnte auch, dass Brennholz lang inzwischen stärker nachgefragt werde als Schlagraum. Großes Lob zollte Glasbrenner den Pächtern der drei Walldorfer Jagdbezirke, die „hervorragende Arbeit“ leisteten. Man sei gänzlich ohne Wildschutz für die jungen Kulturen ausgekommen, erklärte er. Was die Waldweide im Schonwald „Reilinger Eck“ angeht, soll zunächst ein Monitoring, also eine Bestandsaufnahme der Entwicklung der Fläche und ihrer Pflanzen, stattfinden, bevor voraussichtlich im Juni und Juli Schafe und Ziegen zurückkehren.

Schädlinge und Trockenheit

Weniger erfreulich war, was Glasbrenner von der Wiederaufforstung im Gewann „Schlangenwedel“ berichten musste. Die seit 2009 wiederaufgeforstete Fläche, die auch auf dem Walldorfer Ökokonto ausgewiesen wird, wurde 2010/2011 von den Sporen eines Schlauchpilzes heimgesucht, die ein Sterben von Eschentrieben auslösen. Dies traf auch auf den „Roter Bruch“ und das Gewann „Schlangenwedel“ zu, wo 2011 rund 2.000 Pflanzen ersetzt werden mussten. Auch diesen war kein langes Leben beschert, sorgte das extrem trockene Wetter im Frühjahr 2011 doch für verdorrte und schließlich ausgefallene Pflanzen. Im Frühjahr 2012 müsse nun, so Glasbrenner, erneut nachgebessert werden. Auch der Maikäfer-Engerlingfraß gepaart mit großer Trockenheit macht dem Forstrevier an anderer Stelle zu schaffen. So müssen im „Reilinger Eck“ auf den beiden Kiefer-Kulturflächen rund 2.000 Kiefernpflanzen nachgebessert werden. Laut Sebastian Eick steht 2012 der Flug der Waldmaikäfer bevor. Auf die Frage aus dem Gemeinderat, ob man die Pflanzen nicht wässern könne, erklärte Glasbrenner, dass dies einen nicht zu vertretenden „Riesenaufwand“ darstelle.
In Sachen Waldpädagogik in der „Waldlupe“, dem Walldorfer Waldklassenzimmer, weist die Statistik für 2011 hundert Veranstaltungen wie Vorträge, Arbeitseinsätze, soziale Tage oder auch Praktika auf. 3.500 Personen, darunter hauptsächlich Kinder und Jugendliche, nahmen daran teil.

(Fast) alles nach Plan

Das waldpädagogische Engagement des Forstreviers fand das einhellige Lob des Gemeinderats, denn es gelte, das Interesse an der Natur bei der Jugend zu wecken und zu fördern, wie Stadtrat Dr. Gerhard Mayer (SPD) es formulierte. „Soweit es sich planen lässt, läuft alles nach Plan“, meinte Stadtrat Dr. Gerhard Baldes (CDU). Die Sicherungsmaßnahmen seien zwar sehr teuer, aber notwendig. Er hob auch den Naherholungswert des Waldes hervor und dass der Stadt ihr Wald lieb und teuer sei. Mit den zur Verfügung gestellten Mitteln werde sorgsam umgegangen, so Baldes. Auch Horst Hennl (FDP) verwies auf den Wald als wesentlichem Element der Naherholung. Das Wirtschaftsgut Wald habe nie im Vordergrund gestanden. Für den Klimaschutz spiele der Wald eine wichtige Rolle. Mit mediterranen Baumsorten passe man sich dem Klimawandel an. Zum Waldschutzgebiet meinte er, dass dieses nun hoffentlich nach Voranhörung und Anhörung Wahrheit werde. Hans Wölz (Bündnis 90/Die Grünen) stellte ebenfalls die Bedeutung des Waldes als „weichem Standortfaktor“ in den Vordergrund. Er begrüßte auch, dass das Forstrevier Nachwuchs ausbildet. Seine Frage, ob der Harvestereinsatz kostengünstiger als der Einsatz von Personal sei, konnte Revierförster Glasbrenner klar bejahen. Bei einer Enthaltung stimmte der Gemeinderat der Planung für das Forstwirtschaftsjahr 2012 zu.

Zum Foto:

Kiefern für Korea: Mittlerweile sind die Baumstämme, die Revierförster Gunter Glasbrenner hier markiert, schon auf hoher See (Foto: Pfeifer)

DIESE MELDUNG BITTE TEILEN UND WEITERLEITEN! DANKE!

  • PREMIUMPARTNER
    Pfalzbau Ludwigshafen


    PREMIUMPARTNER
    Kuthan Immobilien


    PREMIUMPARTNER
    HAUCK KG Ludwigshafen

    PREMIUMPARTNER
    Edeka Scholz


    PREMIUMPARTNER
    VR Bank Rhein-Neckar

    PREMIUMPARTNER
    Hier können Sie werben!


    PREMIUMPARTNER



///MRN-News.de