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Heidelberg – USC Heidelberg – Interview mit Christian von Fintel

Heidelberg /Metropolregion Rhein-Neckar – „Ich hoffe, dass man mein Entwicklungspotential erkennt“

In diesem Interview spricht Christian von Fintel, 21-jähriger Shooting Guard des USC Heidelberg, über Weihnachten, die Hintergründe des Ehingen-Spiels und gibt einen Ausblick auf den nächsten Heimauftritt. Außerdem nimmt er klar Stellung zu seinen persönlichen Leistungen.

Hallo Christian! Erste Frage: Wie hast du Weihnachten verbracht? Hast du dich erholen können? Wo bist du gewesen?
Erstmal war es ganz wichtig, den Kopf frei zu bekommen nach dem toughen Ding in Ehingen. Diese Niederlage musste ich erst einmal verdauen. Es war gut, dass dann einfach ein paar Tage frei waren. Die ersten Tage war ich bei der Familie meiner Freundin in Bad Honnef, dort haben wir Heiligabend und den ersten Teil des ersten Weihnachtstags verbracht. Danach sind wir zu meiner Familie gefahren, noch bis zum Abend des 28. Dezembers. Wie gesagt, die Familie stand im Vordergrund und es war für mich auch wichtig, mich zu erholen, weil ich den Sommer in Leipzig verbracht habe und nicht zu Hause. Und dann habe ich jetzt meine Mutter und meinen Bruder wiedergesehen, bei der Familie meiner Freundin fühle ich mich auch wohl, so war das Ganze recht entspannend.

Was ist dein Fazit zum Spiel in Ehingen? Wie hast du die Partie erlebt?
Ich denke es war ein ganz schwieriges Spiel: Ehingen hat mit sehr viel Energie gespielt, war noch etwas „bereiter“ als wir. Wir konnten unsere Intensität nicht wie gewünscht rüberbringen. Vielleicht ist dieser Gegner auch nicht so leicht zu bezwingen wie man denkt, der MBC hatte dort auch verloren. Und diese Mannschaft ist ganz bestimmt die beste der Liga. Ich denke es war ganz allgemein ein extrem schweres Aufeinandertreffen. Dadurch, dass Ehingen sehr energiereich gespielt hat, kamen wir nur schwer in die Gänge. Die Gegner waren heiß, es hat nicht an irgendeiner mangelnden Motivation gelegen, sondern es war eher die Einstellung der Steeples. Ich kann schwer sagen, woran es lag, aber wir konnten die Intensität nicht von Anfang an aufs Spielfeld bringen, das geht eben einfach nicht immer. Das liegt nicht daran, dass du nicht richtig auf das Spiel eingestellt bist, sondern das liegt daran, dass es am Anfang manchmal nicht gut läuft und dann ist es eben so.

Auffällig war, dass die Topscorer des USC die Insideplayer Watts, Schoo und Williams waren. Lief es nicht für die Außenspieler?
Alles war sehr nach innen bezogen, das ist meiner Meinung nach auch wichtig, schließlich haben wir in den Partien zuvor nicht durch Dreipunktwürfe geglänzt. Am Anfang der Saison hatten wir noch kein wirkliches Inside-Game, weil Björn Schoo eine schwierige Zeit hatte, Sanijay Watts hatte viel von außen gemacht. Diesmal waren wir aber unter dem Korb bereit, es kam mir nicht so vor, dass die Flügelspieler untergetaucht sind, vielmehr waren die Großen einfach sehr präsent. Ehingen war echt gut, ganz speziell in der Defense. Da kommen dann viele Dinge zusammen, da hat einer eine schlechte Phase, dann kommt ein komischer Pfiff, da bekommst du einfach ein negatives Gefühl: Hättest du den Ball nicht vielleicht doch lieber rauspassen sollen? Sie waren unsere Topscorer, weil sie gut gespielt haben und nicht, weil sie die Bälle nicht verteilt haben.

Weihnachten ist Vorbei, Vorbereitung ist angesagt. Wie ist die Stimmung in der Mannschaft? Wie ist das Training?
Unsere Einheiten sind sehr intensiv, was da unter dem Korb los ist, das sind Dinge, die den Jungs auch wehtun (Anm. d. Red.: hartes Arbeiten unter den Körben zw. Watts und Schoo), aber das ist auch gut so. Lieber ein Schritt zu weit, als dass es dort Streicheleinheiten gibt. Das Training macht einen guten Eindruck, alle haben wieder Lust! Das könnte auch anders aussehen, deswegen ist es ein gutes Zeichen, dass alle so viel Bock haben, die Rückrunde mit Vollgas zu fahren. Immerhin soll diese auch mindestens einen Tabellenplatz höher, gerne auch mehr, abgeschlossen werden als die Hinrunde. Ich glaube: Das kann etwas werden!

Wie beurteilst du deine persönliche Leistung momentan? In der Verteidigung gibst du natürlich immer Vollgas, offensiv läuft‘s dagegen eher nicht so gut (1,2 PPS). Zuletzt in Ehingen hast du gar nicht gespielt, war das frustrierend für dich?
Was heißt frustrierend? Das ist immer so eine Sache, wir haben das Spiel verloren, dann ist es noch einmal ein Unterschied zu einem Sieg, bei dem man nicht eingesetzt wird. Selbstverständlich ist es ein komisches Gefühl: Ich meine, meine Rolle ist nicht die, die ich gerne hätte, das ist glasklar. Ich bin ein Teamspieler, also sage ich „Alles ist in Ordnung“, wenn wir damit gewinnen. Wenn ich der Mannschaft irgendwie helfen kann, dann werde ich das machen, aber es ist eine Situation, die sich jeder vorstellen kann. Ich hoffe, dass auch jemand sieht, dass ich noch Entwicklungspotential habe. Es ist meine Sache zu verteidigen, das mache ich mit Herz, darauf ankert mein Spiel. Ich kann zwanzig oder vier Minuten Fullcourt verteidigen, blöd sind aber null. Die Verteidigung ist meine Rolle und damit finde ich mich ab.

Abschließende Frage: Was können die Fans vom Spiel gegen Chemnitz erwarten? Was prognostizierst du?
Alle drei ostdeutschen Mannschaften spielen defensiv betonten Basketball. Das war auch schon so, als ich in der Jugend gespielt habe. Daraus kann man schließen, dass die Partie auf der einen Seite schnell und auf der anderen langsam gestaltet werden wird. Der Sinn des Sports ist es dann, dem anderen Team deinen eigenen Rhythmus aufzuzwängen. Wir werden versuchen, die Niners ins Laufen zu bringen, sodass sie sich nicht in der Zone verbunkern können. Das wird der Schlüssel des Spiels sein. Einfach wird es auf keinen Fall! Gerade die Guards sind kräftig und können zupacken. Sicherlich können wir wieder wie zuletzt auf die lautstarke Unterstützung unserer Fans zählen. Jedes der nächsten 14 Spiele wird wichtig – Mannschaft uns Zuschauer müssen sich gegenseitig pushen. Ich habe ein gutes Gefühl…

Vielen Dank, Christian. Dir und der Mannschaft ein erfolgreiches Jahr 2012.

Interview: Robin Herbert

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