Worms / Metropolregion Rhein-Neckar – Tagung in Schloss Herrnsheim vom 28. bis 30. Oktober mit Vorträgen, Lesung und Musik / für alle Interessierten offen / Teilnahme kostenlos, Anmeldung erwünscht
Die Familie von Dalberg fungierte als Kämmerer der Wormser Bischöfe und baute das Herrnsheimer Schloss. Park und Empirschloss von heute stammen aus der Zeit um 1800, als das Rheinland sich den Ideen der französischen Revolution öffnete und dadurch zum Kriegsschauplatz wurde. Die drei Brüder von Dalberg positionierten sich in dieser Zwischenwelt von Feudalstaat und Republik, Aufklärung und Romantik, Deutschland und Frankreich mit besonderen regionalen Perspektiven: Karl Theodor als Fürstprimas des Rheinbundes, Wolfgang Heribert als Intendant des Mannheimer Nationaltheaters und Johann Hugo als Komponist und Schriftsteller. Der Intendant förderte Schiller, der Komponist war ein Anhänger Rousseaus und Brieffreund Herders, der Politiker begann als aufklärerischer Philosoph.
Die Tagung “Zwischenwelten – das Rheinland um 1800”, die vom 28. bis 30.10. in Schloss Herrnsheim stattfindet, gruppiert um die Biografien der drei Brüder die Kulturgeschichte ihrer Zeit. Prof. Gernot Böhme skizziert in seinem Eröffnungsvortrag “Natur und Landschaft in der Aufklärung”. Die wechselvolle Geschichte Burgunds wird thematisiert, das ebenso wechselvolle Leben Heinrich Heines, die deutschen Paris-Bilder der Zeitenwende, die Verbreitung des Empirestils und die Brüche der rheinischen Geschichte auf dem Weg zur Moderne.
Veranstalter der Tagung sind die Stadt Worms und der Lehrstuhl Komparatistik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Interessierte sind zur Teilnahme an der kostenfreien Tagung herzlich eingeladen. Anmeldungen sind erwünscht unter Tel: 06241/853-1053 oder per Email unter sabine.neubecker@worms.de.
Programm:
Freitag, 28.10.
20.00 Uhr, Begrüßung, Volker Gallé, Kulturkoordinator der Stadt Worms
20.30 Uhr, Eröffnungsvortrag, Prof. Gernot Böhme (TU Darmstadt), Natur und Landschaft in der Aufklärung
Samstag, 29.10.
10.00 Uhr, Dr. Irene Spille (Denkmalpflege), Schloss Herrnsheim
10.20 Uhr, Stella Junker-Mielke (Gartendenkmalpflegerin), Schlosspark
10.45 Uhr, Volker Gallé, Burgund und der Rhein – die Position der Mitte
11.30 Uhr, Dr. Hans-Bernd Spies (Stadtarchiv Aschaffenburg), Karl Theodor von Dalberg
12.30 bis 14.00 Uhr, Mittagspause
14.00 Uhr, Liselotte Homering (Schillerhaus Mannheim), Wolfgang Heribert von Dalberg als Theaterleiter und Autor
14.45 Uhr, Prof. Dr. Michael Embach (Universität Trier/Stadtbibliothek Trier), Johann Hugo von Dalberg
15.30 Uhr, Kaffeepause
16.00 Uhr, Dr. Peter Waldmann (Mainz), Heine zwischen den Welten
16.30 Uhr, Aussprache
16.45 Uhr, Volker Gallé, Soiree mit einer Lesung aus J.H.v.Dalbergs Drusenroman “Mehaled und Sedli” (1808) ; Sonate von J.H.v.Dalberg, Petja Wittek (Violine) und Paul Streich (Klavier)
Sonntag, 30.10
10.00 Uhr, Prof. Dr. Gerhard R. Kaiser (Universität Jena), Deutsche Paris-Bilder um 1800
10.45 Uhr, Dr. Jörg Ebeling (Deutsches Forum für Kunstgeschichte Paris). Der Empirstil im Rheinland
11.30 Uhr, Prof. Dr. Werner Nell (Universität Halle-Wittenberg), Die Rheinlandschaft als Zwischenwelt – Reflexionslücken und Befremdungsanlässe im Schatten der Moderne
Ende der Tagung gegen 12.30 Uhr