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Heidelberg – Beim USC gehts um den eigenen Stolz

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Letzten Sonntag schüttelten die meisten der 450 Menschen im Heidelberg Olympiastützpunkt nur noch die Köpfe oder blickten ungläubig in die Gegend. Was die Kurpfälzer Korbjäger ihren Zuschauern boten, war das Eintrittsgeld eigentlich nicht wert. Zusammen mit der Leistung beim Auswärtsspiel bei der BV Chemnitz (54:77), kann man jene Zumutung gegen die ETB Wohnbau Baskets Essen, welche mit 73:98 aus USC-Sicht endete, durchaus als mit Abstand schwächsten Auftritt des USC Heidelberg in der laufenden Saison bezeichnen.
Das ist die bittere Wahrheit, die die Spieler, die Verantwortlichen und nicht zuletzt leider auch die Fans nun akzeptieren müssen. Trainer Marko Simic betont immer wieder, dass er versuche, seinen Schützlingen einzuprägen, sich an der eigenen Nase zu fassen, selbst wenn andere Fehler gemacht hätten. Jeder mache Fehler, das sei keine Frage, meinte Simic nach den letzten Partien. „Ich kann nicht erklären, woran es liegt, dass die Mannschaft zuletzt so viele schlechte Ergebnisse zustande brachte, und das, obwohl ich sehr viel Kontakt mit den Spielern habe“, gibt Betreuer Jonas Kröper zu Protokoll. „Eigentlich sollte sich doch jetzt jeder um einen Vertrag für das nächste Jahr bemühen, damit auch wir wissen, auf wen wir 2011/2012 setzen können“ meint Kröper weiter.

Zur drittletzten Saisonpartie begeben sich die Riesen vom Neckar am Samstag auf die Reise nach Kirchheim unter Teck. Der Heidelberger Backcourt hat ganz bestimmt noch einige schlechte Erinnerungen an einen gewissen Cedric Brooks, der im Hinspiel satte 32 Punkte erzielte, weil er ein ums andere Mal frei aus der Halbdistanz zum Schuss kam. Außerdem glänzte er mit einer Trefferquote von 63 Prozent. Bereits letzte Saison entschied er das Spiel in Heidelberg durch einen Buzzer-Beater zum Ende der Verlängerung. Der US-amerikanische Big Man, Ryan DeMichael, wurde derweil aus dem Kader gestrichen. Da auch Ex-USC-Kapitän Sebastian Adeberg aufgrund einer Verletzung seit Wochen nicht mehr für die Knights aktiv ist, lässt Branislav „Frenkie“ Ignjatovic – wohl oder übel – mit einer Sechserrotation spielen, wenn man von Nachwuchskräften wie Shkelzen Bekteshi oder David Michalczyk mal absieht. Diese besteht aus dem genannten Cedric Brooks auf der Spielmacherposition, Radivoj Tomasevic und Gordon Scott auf den Flügeln sowie Nils Menck und Marcus Smallwood unter den Brettern. Als Sechster Mann steht Benjamin Lischka, ein gelernter Forward, zur Verfügung. Mit diesen sechs Spielern als Leistungsträger fuhren die Knights in die Sepp-Glaser-Halle nach Freiburg, wo die Freiburger zuletzt vier Heimspiele in Folge gewonnen hatten. Den Kirchheimer Rittern gefiel das anscheinend nicht so gut: Freiburg verlor mit 73:94, dank 22 Punkten von Cedric Brooks und 37 Punkten, 20 Rebounds und 4 Blocks von Marcus Smallwood. Letztere Leistung bedeutete einen Effizienzwert von 50, womit der Rekord von Kameron Gray (Crailsheim Merlins, Eff. 46) gebrochen wurde. Smallwood ist gerade einmal 2,00m groß, so ähnlich wie der Essener Kendall Chones, mit dem Björn Schoo und Oliver Komarek so manche Probleme hatten. Vieles wird also voraussichtlich wieder einmal vom Kampf unter den Körben abhängen.
In der Tabelle befindet sich Kirchheim auf Platz sieben, bei einer Bilanz von 14 Siegen und 13 Niederlagen. So ähnlich hatte man das eigentlich auch beim USC Heidelberg geplant, inzwischen stehen hier aber 10 Siegen 17 Niederlagen gegenüber. Bezüglich des Abstiegs hat sich die Lage am Neckar allerdings wieder etwas beruhigt. Die Ballers Osnabrück werden aller Voraussicht nach wegen Lizenzentzuges die Pro A als erster Absteiger (Platz 16) verlassen müssen. Damit der USC Heidelberg der zweite Absteiger wäre, müsste Cuxhaven noch eines der Spiele in München oder gegen Homburg gewinnen; Freiburg müsste noch zwei Siege aus Spielen in Crailsheim, gegen Karlsruhe und in München erzielen, Jena braucht ebenfalls zwei Erfolge in Essen, gegen Kirchheim oder in Crailsheim, und Rhöndorf müsste das Kunststück vollbringen alle restlichen Spiele in Chemnitz, gegen Würzburg und in Essen zu gewinnen. Der USC wäre dann Absteiger, wenn all dies eintrifft und zugleich kein eigener Sieg aus den letzten drei Spielen bei den Knights, gegen Crailsheim und in Karlsruhe herausspringt.
Diese große Rechnerei bestätigt, dass eine gewisse – allerdings extrem kleine – Restwahrscheinlichkeit des Abstiegs noch da ist.

Der eigentliche Abstiegshorror ist aber weitgehend vorbei – die Saison allerdings nicht. Diesen Fakt ihren Schützlingen binnen wenigen Tagen in den Schädel zu hämmern, wird sich als schwere psychologische Aufgabe der Verantwortlichen und vor allem für Marko Simic erweisen: Erfolgreiche Methoden sind gefragt! Eine Darbietung wie zuletzt gegen Essen würde den Heidelbergern womöglich ihren letzten verbliebenen Stolz nehmen.

VfL Kirchheim Knights – USC Heidelberg: Samstag, 9. April; 19:30 Uhr Sporthalle Stadtmitte, Jahnstraße 12, 73230 Kirchheim/Teck

Robin Herbert

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