Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Die FWG-Fraktion ist erfreut darüber, dass der neue Name “Platz der deutschen Einheit” für den bisherigen Stadtplatz auf so breite Zustimmung sowohl in offiziellen Kreisen als auch bei unserer Bürgerschaft gestoßen ist. Dies umso mehr, als unser Fraktionsmitglied Justizrat Karlheinz Glogger letztlich den Anstoß dazu gegeben hat, was bei OB Dr. Eva Lohse zunächst im Stadtrat auf deutliche Ablehnung stieß. Niemand wird sich wohl ob der großen Zustimmung heute noch wünschen, dass Lohses Vorschlag, den kleinen Platanenhain hinter der Kreissparkasse zu solchen Ehren kommen zu lassen, letztlich erfolgreich gewesen wäre.
Den protokollarischen Fauxpas, dass man den Ehrengast und Altkanzler Dr. Kohl bei der Enthüllung des Kupferschildes, das noch dazu u.a. auch seinen Namen trägt, im hinteren Teil des Zeltes sitzen ließ, statt ihn teilhaben zu lassen, muss OB Lohse mit sich ausmachen. Die Frage muss aber erlaubt sein, warum kein Vertreter aus unserer “innerdeutschen” Partnerstadt Dessau bei einem auf die deutsche Vereinigung bezogenen Festakt dabei war. Schließlich waren es doch gerade unsere Landsleute in den heutigen neuen Bundesländern, also auch die Dessauer, die ganz ohne Zweifel diese Wiedervereinigung erkämpft haben. Da wir Ludwigshafener schon 1987 begonnen hatten, Trampelpfade über die deutsch-deutsche Grenze zu treten, konnten wir doch gerade deshalb stärker als viele Andere im Westen unserer Republik diesen Freiheitskampf am Beispiel Dessaus mit verfolgen. Hinzu kommt, dass es Kanzler Dr. Kohl war, der diese Partnerschaft mit Dessau auf Wunsch von OB Dr. Ludwig in jenem denkwürdigen Vier-Augen-Gespräch mit dem DDR-Staatsratsvorsitzenden Honecker in Bonn im September 1987 auf den Weg brachte. Oder war Dessau eingeladen, aber das Fernbleiben nur der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt geschuldet? Hier sollte Lohse für Aufklärung sorgen.
Wenig nachvollziehbar war für viele Beobachter auch die Tatsache, dass der Ehrengast Altkanzler Dr. Kohl in seiner Rede mit keinem Wort auf das große historische Ereignis, nämlich die Wiedervereinigung, die es an diesem Tag zu würdigen galt, eingegangen ist.