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Ludwigshafen – Eulen schrammen an Sensation vorbei

Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar – Eulen schrammen in Göppingen an einer Sensation vorbei

(gek) Der große Favorit wankte, aber er fiel nicht. Die bisher in eigener Halle so erfolgreich aufspielende Truppe von FRISCH AUF! Göppingen stand gegen die TSG Ludwigshafen-Friesenheim kurz vor dem zweiten Punktverlust, ehe am Ende ein zu deutliches 30:25 (15:15) von der Anzeigentafel prangte. Der Aufsteiger spielte äußerst engagiert und war zur Überraschung aller das spielerisch bessere Team. Eigentlich hätten die Eulen mit einer Führung in die Kabinen gehen können, aber in den letzten drei Minuten der ersten Halbzeit überließen die Rothemden dem Gegner gleich dreimal das Spielgerät. Darüber hinaus kassierte Janko Božovi? in dieser Phase seine zweite Zeitstrafe, und die Grün-Weißen machten aus dem 13:15-Rückstand einen Gleichstand. Nach dem Wechsel profitierte FRISCH AUF! von einer 6:4-Überzahl, der Disqualifikation von Janko Božovi? in der 35. Minute und schließlich von der individuellen Klasse einzelner Akteure sowie einem Substanzverlust einiger TSG-Spieler in den letzten Spielminuten. Denn erst da sorgten die Hausherren für die Entscheidung. Sein Debüt beim Aufsteiger gab Torwart Vladimir Boži?, der in der 17. Minute den am Knie verletzten Stephan Pfeiffer zwischen den Pfosten ablöste. Ferner kehrte Nils Brandt nach neunmonatiger Verletzungspause auf das Parkett zurück.

Die Rollen vor dem Duell FAG gegen die Eulen waren klar verteilt. Der heimstarke und aktuell Rangfünfte ging als haushoher Favorit in diese Auseinandersetzung. Die Rothemden hingegen kamen als krasser Außenseiter in die EWS-Arena, in der 4600 Zuschauer für einen sehr guten Besuch sorgten. “Vom Tabellenbild her können wir ganz befreit aufspielen”, fand Linksaußen Niklas Ruß. “Verstecken wollen wir uns aber nicht.” Abwehrchef Gunnar Dietrich hoffte darauf, den Favoriten “vielleicht ein bisschen ärgern zu können. Auf jeden Fall wollen wir sehen, was geht.” Die Grün-Weißen ereilte unmittelbar vor der Partie eine schlechte Nachricht, denn ihr Rückraumakteur Pavel Horak, der mit 90 Toren Göppingens bislang bester Werfer war, hatte sich das Kahnbein des linken Unterarms gebrochen. Der Tscheche hatte im Hinspiel sieben Treffer markiert. Bei der TSG fehlten Torwart Kevin Klier, Evgeni Pevnov, Mindaugas Veta und Jan-Lars Gaubatz.

Die Auswahl von Thomas König begann sehr konzentriert, spielte im Angriff geduldig und in der Abwehr sehr beweglich und aggressiv. Das behagte den Grün-Weißen überhaupt nicht, deren rechte Angriffsseite über die gesamte Spielzeit nahezu abgemeldet war. Es war ein flotter Beginn in der EWS-Arena, 4:4 stand es nach gut fünf Minuten. Ein verwandelter Siebenmeter von Maxi Schubert brachte nach knapp sieben Minuten die erste Führung für das Petkovic-Team. Derselbe Spieler traf wenig später erneut vom Strich, aber die Eulen blieben dran. Philipp Grimm und Marco Hauk glichen wieder aus. In der Folge legten die Schwaben zwar stets vor, doch zu mehr reichte es vorerst nicht. Nachdem Manuel Späth mit seinem zweiten Tor, das auch sein letztes bleiben sollte, das 11:10 erzielt hatte, machte der stark spielende Alexander Becker das 11:11 (20.). Und Philipp Grimm drehte dann das Match mit einem Doppelschlag. In den nächsten Minuten hielt die TSG den 2-Tore-Vorsprung, ehe in den letzten 180 Sekunden der ersten Halbzeit aus der Führung doch noch ein Gleichstand wurde. 15:15 zur Pause, wer hätte das vor der Partie für möglich gehalten?

Andrej Kogut traf nach Wiederbeginn als Erster, da zuvor Michael Thiede an Vladimir Boži? gescheitert war. Lars Kaufmann gelang bei angezeigtem Zeitspiel der Ausgleich, und eine Minute später hatte FAG-Keeper Adam Weiner einen Strafwurf von Philipp Grimm pariert. Im Gegenzug traf Lars Kaufmann das Quergebälk. Den Ballvorteil gab die TSG indessen durch einen Fehlpass wieder ab. Nach insgesamt nicht einmal 35 Minuten war dann für Janko Božovi? nach der dritten Zeitstrafe frühzeitig Schluss. Die Hausherren gingen durch Tim Kneule, der für viel Wirbel sorgte, mit 17:16 in Führung. Gunnar Dietrich erhielt nach dieser Szene eine 120-Sekunden-Pause, und FRISCH AUF! legte durch Dragos-Nicolae Oprea zwei Treffer nach. Die Mannen von Thomas König aber bewiesen Moral, ließen sich auch durch die eine oder andere misslungene Aktion nicht entmutigen und blieben am Favoriten dran, dem auch einiges missglückte. Selbst als in der 48. Minute Göppingen erstmals mit vier Toren Differenz vorne lag, kämpfte der Neuling unverdrossen weiter. Gabor Ancsin und Marco Hauk verkürzten. Auch knapp fünf Minuten vor der Schlusssirene war beim Stand von 25:23 noch nichts entschieden. Tim Kneules Treffer bei angezeigtem Zeitspiel tat indessen ganz besonders weh, ebenso der Wurf – nach der Auszeit – durch Gabor Ancsin, den Enid Tahirovic zu fassen bekam. Maxi Schubert, der nur zu den Strafwürfen auf die Platte beordert wurde, brachte seine Farben mit dem fünften verwandelten Siebenmeter, der das 28:24 bedeutete, auf die Siegerstraße.

“Es war ein verdienter Sieg für Göppingen”, bilanzierte TSG-Cheftrainer Thomas König. “Wir haben das Spiel lange offen halten können, das hatten wir uns vorgenommen. Dass uns das gelungen ist, macht mich stolz auf meine Mannschaft. Es hat hier in der EWS-Arena Spaß gemacht zu spielen. Wir müssen unsere Punkte gegen andere Mannschaften holen und nicht unbedingt gegen Göppingen.” Verstimmt war FAG-Coach Velimir Petkovic: “Ich bin zufrieden mit diesen zwei Punkten, aber sonst bin ich nicht zufrieden. Friesenheim hat sich gut präsentiert. Eigentlich sollte bei uns jeder bis zum Unfallen kämpfen, aber das hat heute nicht jeder gemacht. Jetzt müssen wir weitere Tage hart diskutieren über unsere Fehler, eigentlich wollten wir gegen Friesenheim Selbstvertrauen tanken.” TSG-Regisseur Andrej Kogut meinte: “In der ersten Halbzeit waren wir die klar bessere Mannschaft. Wir hätten mit einer 3-Tore-Führung in die Pause gehen können, aber das haben wir versäumt. Die drei Zeitstrafen innerhalb von sieben Minuten haben uns das Genick gebrochen. Nach dem 3-Tore-Rückstand haben wir in der Deckung offensiver gespielt, was uns sehr viel Kraft gekostet hat. Die hat uns dann auch im Angriff gefehlt, wo die Durchschlagskraft und die Dynamik nicht mehr so vorhanden war wie noch in der ersten Hälfte. Göppingens Torwart hat uns in der zweiten Halbzeit sehr viel kaputt gemacht. Insgesamt jedoch sind wir auf einem guten Weg.”

Die Statistik:

FRISCH AUF! Göppingen: Tahirovic, Weiner; Kneule (4), Oprea (4), Thiede (1), Schöne (1), Späth (2), Kaufmann (8), Anusic (1), Haaß (4), Häfner, Schubert (5/5); Trainer: Velimir Petkovic

TSG Friesenheim: Pfeiffer, Boži?; Grimm (6/3), Kogut (4), Božovi? (2), Dietrich, Brandt, Müller, Hauk (3), Matschke (2/1), Ancsin (4), Ruß, Becker (3), Dissinger (1); Trainer: Thomas König

SR: Christopher Biaesch (Kriftel) & Frank Sattler (Oberursel) ? Zuschauer: 4 600 ? Zeitstrafen (in Min.): 8:10, Kaufmann (21. und 60.), Haaß (25.), Späth (41.) –– Božovi? (18., 28. und 35.), Dietrich (35.), Dissinger (40.) ? Rote Karte: Božovi? (35., dritte Zeitstrafe) ? Siebenmeter: 5/5 : 6/4, Grimm scheitert an Tahirovic (8.) und Weiner (34.) ? Team-Time-out: 17:06 und 51:35 – 26:15 und 56:50

Spielfilm: 3:4 (6.), 7:7 (14.), 10:10 (19.), 12:14 (25.), 15:15 (HZ) – 19:16 (37.), 22:20 (45.), 24:22 (51.), 26:24 (56.), 30:25 (EN)
 

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