Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis: Verkehrspolizei zieht vorläufige Bilanz der Motorradsaison – Kontrollen und Prävention zeigen Wirkung
Die Verkehrspolizei der Polizeidirektion Heidelberg führte während der gesamten Motorradsaison 2010 sowohl im Stadtgebiet Heidelberg als auch im Rhein-Neckar-Kreis regelmäßig Motorradkontrollen und Aufklärungsaktionen für Zweiradfahrer durch.
Ziel dieser Präventionskampagnen und Kontrollen war die Vermeidung von Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Motorradfahrern, die Senkung der Verletztenzahlen und die Vermeidung tödlicher Verkehrsunfälle, mit Beteiligung von Motorradfahrern.
Seit Beginn der momentanen Schönwetterperiode, die die Zweiradfahrer in sehr großer Anzahl nochmals zu einer Ausfahrt nutzten, intensivierte die Polizeidirektion Heidelberg ihre Aktivitäten.
Am Sonntag, 10.10.2010, fand zum „Saisonabschluss“ eine groß angelegte Aufklärungs- und Kontrollaktion im Neckartal statt.
Die Verkehrspolizei hatte mit Unterstützung der Polizeireviere an der B 37 in Neckargemünd-Kleingemünd eine Kontrollstelle eingerichtet.
Insgesamt 335 Biker wurden an diesem Tag angehalten. Dabei mussten 43 Kräder beanstandet werden, zwei Fahrern musste sogar die Weiterfahrt untersagt werden.
Die häufigsten Beanstandungen waren im Bereich Schalldämpferanlagen und Bereifung festzustellen. Das Schallpegelmessgerät war mehrfach im Einsatz und zeigte Spitzenwerte bis zu 122 Dezibel. Vermehrt waren verstellbare Schalldämpferanlagen angebaut worden, deren Lautstärke sich mit der Drehzahl änderte. Darüber hinaus weisen Motorräder zum Saisonende häufig Mängel an der Bereifung auf. Bei einigen Reifen war die Mindestprofiltiefe von 1,6 mm deutlich unterschritten.
Es ist zu vermuten, dass der eine oder andere Motorradfahrer die Kosten für neue Reifen vor der Winterpause sparen wollte. Ein Risiko, das man einfach nicht eingehen sollte, auch wenn das Bike nur noch eine kurze Zeit in Betrieb ist, bevor es zur Überwinterung „eingemottet“ wird.
In einer ersten Bewertung der Motorradsaison 2010 kommen die Experten der Heidelberger Verkehrspolizei zu dem vorläufigen Ergebnis, dass Kontrollen und Prävention ihre Wirkung nicht verfehlten.
Von Januar-September 2009 kam es im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Heidelberg (Stadt Heidelberg und Rhein-Neckar-Kreis) zu 335 Unfällen, an denen Motorräder beteiligt waren. Dabei wurden 224 Personen leicht, 65 schwer verletzt; 4 Personen verloren ihr Leben.
Im gleichen Zeitraum 2010 ereigneten sich 312 Unfälle mit Kradbeteiligung (-7%), 178 Personen wurden dabei leicht (-21%), 55 Menschen schwer verletzt (-15 %). Getötet wurden 3 Personen (-25%).
Die Verkehrspolizei wird auch bis zum endgültigen Ende der Motorradsaison, ein wachsames Auge auf Zweiradfahrer haben.
Um den positiven Trend zu bestätigen und die Unfallzahlen noch weiter zu reduzieren, bittet die Polizei jedoch auch die übrigen Verkehrsteilnehmer auf Motorradfahrer zu achten und sich auf deren Fahrverhalten einzustellen; gerade bei der derzeitigen herbstlichen Schönwetterlage.
MEHR AKTUELLE TOPMELDUNGEN
