Frankenthal / Metropolregion Rhein-Neckar – Not Dead Yet (Metal Festival) in der Zuckerfabrik Frankenthal – mit “Into Darkness”, “Satan’s Revenge on Man-kind”, “Gorezone”, “Tombthroat”, “Irate Architect” und “Vomit the Soul” – Fr. 01.10.10, Zuckerfabrik Frankenthal, 19.00 Uhr, Eintritt 10 Euro, Infos unter Tel. 06233/349226
Auch am 01.10.2010 ist das NOT DEAD YET Fest wieder sehr lebendig. Man könnte aufgrund des dies-jährigen Billings behaupten, dass es lebendiger ist als je zuvor; ist doch der Status – und das soll keine Dif-famierung der Bands der letzten Ausgaben sein – um einiges größer.
Und endlich auch mal wieder mit internationaler Betei-ligung, obwohl sowohl der deutsche wie der regionale Underground ja viele überdurchschnittlich gute Bands im Repertoir hat. Es ist an der Zeit über die Grenzen zu schauen, da es im Death Metal bekanntlich auch in Italien mittlerweile sehr gute Bands gibt, die man gese-hen und gehört haben sollte.
Eröffnen werden die fünfte Ausgabe des NOT DEAD YET Festes (in der Szene mittlerweile einfach NDY abgekürzt) INTO DARKNESS aus Wiesenbach. Insge-samt 15 Jahre Old School Death Metal mit sehr viel Leidenschaft und Verbundenheit zum Underground können sich die drei Jungs nun schon auf die Fahne schreiben. 15 Jahre INTO DARKNESS, 15 Jahre Herzblut werden sicherlich auch beim NDY für Spaß auf und vor allem auch vor der Bühne sorgen.
Da der gute alte Grindcore ja mittlerweile mit dem Death Metal sehr verwandt ist, und diese Art von Musik bisher beim NDY eher vernachlässigt wurde, gibt es dieses Mal mit SATAN’S REVENGE ON MANKIND einen würdigen Vertreter dieses Genres. Die drei martialisch anmutenden Jungs aus der Querfurter Gegend spielen eine Art des Grindcores, die allgemein hin als Goregrind bekannt ist. Freunde von z.B guten oder alten Mucupurulent kennen sie schon lange und werden sich auf ihren ersten Auftritt in unseren Gefilden freuen.
Darf es noch härter und schneller sein? Das bieten GOREZONE aus Oldenburg. Seit nun gut 11 Jahren treiben sich diese extreme Brutal Death Band in Ge-schwindigkeiten herum, von denen viele andere nur träumen können. Eingängigkeit vermisst man aber trotzdem nicht und die Lieder sind durchgehend auch bangkompatibel. Vorausgesetzt man kommt noch mit. Das aktuelle Album „brutalities of modern domination“, welches bei dem spanischen Label Xtreem Music er-schienen ist, zeigt was die Jungs drauf haben, und auch live haben sie es mehrfach bewiesen. Man darf sich also auf vertonte Härte freuen.
TOMBTHROAT arbeiten gerade an ihrer kommenden Platte, die „Eden Apocalypse“ heißen wird. Traditions-bewusst sind die Ludwigshafener, die nun auch seit bald 15 Jahren den Underground unsicher machen, auch 2010 wieder mit am Start, um ihren Death Metal, der eine ausgewogene Mischung aus alter Schule und Moderne bietet, auf der Bühne in der Zuckerfabrik zubieten. Der neue Mann am Mirkofon hat sich mehr als gut in das Soundgefüge eingereiht und bietet mit der Band nun ältere, wie auch unveröffentliche Lieder dar. Eine musikalische Apokalypse wie man sie von TOMBTHROAT gewöhnt ist.
Aus Wedel/Hamburg reisen (ebenfalls zum ersten Mal beim Not Dead Yet) IRATE ARCHITECT an. In den kurzen sechs Jahren ihres Bestehens haben sie den Underground mit ihrem hochtechnischen und dennoch sehr groovigen Death Metal ordentlich aufgewühlt. Nicht nur auf dem Party San Festival. Schnelligkeit und Groove funktionieren nicht zusam-men? Man kann bei hoch technischer Musik keinen Spaß auf und vor der Bühne haben? Falsch! IRATE ARCHITECT werden jedem das Gegenteil beweisen.
Und als Headliner konnte für diese Ausgabe des NDY ein besonderes Schmankerl gewonnen werden: VOMIT THE SOUL aus Italien. Brutal Death Metal der groovigsten Sorte. Perfekt gespielt, perfekt ausgearbeitet.Mit ihrer aktuellen Platte haben VOMIT THE SOUL ein Paradebeispiel modernen Death Metals abgeliefert, das auch ein Jahr nach der Veröffentlichung nichts an Duchsetzungskraft verloren hat. Auf jedem großen Death Metal Festival (zuletzt auch beim Deathfeast) werden sie gebucht und bejubelt und nun werden sie auch in Frankenthal zeigen, dass Moderne keineswegs Kommerz bedeuten muss.
Wieder ein Billing, das jeden Freund von anspruchvollem Death Metal und auch Grindcore an-spricht. Der gute alte Death Metal ist noch immer nicht tot: NOT DEAD YET!