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Heidelberg bei Lebensqualität spitze

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Heidelberg Studie zeigt: Breite Zustimmung für Arbeit von OB Würzner – Erstmals auch Fragen zu jungen Familien und Minderheiten
 
Zum sechsten Mal wurde im vergangenen Jahr die „Heidelberg-Studie“ durchgeführt, die Ergebnisse liegen nun vor. „Ich freue mich, dass wir die gute Kooperation mit der Universität auch 2009 fortführen konnten und nun wieder aktuelle Ergebnisse zum Leben in Heidelberg vorliegen haben“, erklärte Erster Bürgermeister Bernd Stadel. „Für uns sind diese Daten sehr wichtig, um zu erkennen, in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht und natürlich auch, wo wir besser geworden sind. Insofern ist es erfreulich, dass wir bei einem der drängendsten Probleme in Heidelberg, beim Thema Verkehr, auf einem guten Weg sind und sich die Bewertungen deutlich verbessert haben. Insgesamt bekommt die Stadt wie in den Vorjahren guten Noten in punkto Lebensqualität: Heidelberg ist und bleibt eine der lebenswertesten Städte in Deutschland“, resümiert Stadel.
 
Der Studienleiter von der Universität Mannheim, Dr. Andreas Wüst, weist auf gute Bewertungen der Bürger für die Arbeit des Gemeinderats und des Oberbürgermeisters hin: „62 Prozent meinen, der Oberbürgermeister habe seine Sache bisher eher gut gemacht. Im Vergleich zu den ersten Bewertungen seiner Amtsvorgängerin ist dies ein besserer Wert.“ Prof. Dr. Dieter Roth vom Institut für Politische Wissenschaft, der die Studie mit geleitet hat, führt aus: „Uns hat überrascht, dass bei den größten Problemthemen einiges in Bewegung geraten ist. Es scheinen sich also neue Diskussionsfelder für die Bürgerinnen und Bürger eröffnet zu haben, beispielsweise die Debatte um große Baumaßnahmen.“ „Mit Blick auf das Leben in Heidelberg zeigt die Studie allerdings auch: Frauen finden sich nach wie vor seltener als Männer in Führungsfunktionen, und in mehr als drei Vierteln aller Familien mit Kindern unter sechs Jahren ist die Erziehung vor allem Frauensache,“ erklärt Dr. Wüst.
 
Die von Studierenden entworfene, repräsentative Umfrage unter Heidelberger Bürgerinnen und Bürgern wurde erstmals nicht nur telefonisch, sondern auch online durchgeführt einschließlich einer Möglichkeit, schriftlich an der Befragung teilzunehmen. Der Untersuchungszeitraum lag im Juli und August 2009. Insgesamt 1.767 Heidelbergerinnen und Heidelberger nahmen im Sommer 2009 an der Befragung teil. Die Daten wurden im Herbst und Winter 2009 an den Universitäten Heidelberg und Mannheim im Rahmen von Seminaren ausgewertet. Nun liegen die Ergebnisse in Form eines Berichtsbands vor.
 
Wichtigste Probleme sind Verkehr und Baumaßnahmen
 
Wie bei den vorangegangenen Studien wurden die Heidelberger nach dem wichtigsten Problem in ihrer Stadt gefragt, und da gab es 2009 erstmals größere Veränderungen: Der Verkehr ist zwar mit 33 Prozent der Erst- und 24 Prozent der Zweitnennungen immer noch das wichtigste Problem in Heidelberg, doch insbesondere bei den Erstnennungen gab es im Vergleich zu 2006 (52%) einen Rückgang um ganze 19 Prozentpunkte. Neu hinzugekommen und auf Anhieb den zweiten Platz belegen mit 13 Prozent der Erst- und 9 Prozent der Zweitnennungen „Baumaßnahmen“. Es ist vor allem der Neckarufertunnel (7% Erst- und 4% Zweitnennungen), den die Bürger als Problem anführen. Den dritten Platz belegt der Themenkomplex Mieten/Wohnungsmarkt, den 7 Prozent als wichtigstes und 5 Prozent als weiteres wichtiges Problem nennen.
 
Die Verkehrssituation bleibt ein sehr wichtiges Problem, wenn auch in den Augen der Heidelberger weniger dominant als bisher. Nachfragen zeigen, dass die Bürger zwar nach wie vor mehrheitlich (60%) mit dem Angebot des ÖPNV zufrieden sind, doch auch knapp die Hälfte der Heidelberger (46%) sind der Ansicht, dass für Autofahrer mehr getan werden sollte. Und in Bezug auf Radfahrer sagen 2009 (47%) sogar deutlich mehr Heidelberger als 2006 (36%), es sollte mehr für sie getan werden.
 
Hoher Wohlfühlfaktor in Heidelberg
 
Trotz der dokumentierten Probleme fühlen sich nach wie vor fast alle Heidelberger entweder sehr wohl (60%) oder eher wohl (36%) in der Stadt. Die Hälfte derer, die schon mindestens zehn Jahre in Heidelberg wohnen, meint, die Lebensqualität in der Stadt habe sich im Vergleich zu vor zehn Jahren verbessert, und 58 Prozent er-warten, dass die Lebensqualität auch in den kommenden zehn Jahren weiter zunehmen wird. Fast identische Werte wurden schon 2006 gemessen. Auch die Finanzkrise scheint die Heidelberger nicht so stark zu treffen wie die Bundesbürger insgesamt: 54 Prozent der Heidelberger sagten 2009, ihre eigene wirtschaftliche Lage sei gut, doch lediglich 45 Prozent der Bundesbürger (Politbarometer Juni 2009) sahen das genauso.
 
Gute Noten für OB Würzner
 
Im „Superwahljahr 2009“ mit Kommunal-, Europa- und Bundestagswahl beschäftigte sich die Studie auch mit der Kommunalpolitik. Es wurde nach dem Gemeinderat, den Fraktionen und führenden Politikern aus Heidelberg gefragt. Wird der Gemeinderat noch von drei Vierteln der Bürger bewertet, sinkt der Anteil bei den einzelnen Fraktionen auf 55 bis 44 Prozent. Mit Ausnahme des Oberbürgermeisters werden die Kommunalpolitiker von einer Mehrheit der Befragten entweder ausdrücklich nicht gekannt oder zumindest nicht bewertet.
 
Oberbürgermeister Würzner ist der bekannteste Politiker Heidelbergs (nur 13% kennen ihn nicht, weitere 18% bewerten ihn nicht) und erhält auch die besten Bewertungen (+1,4) auf der +5/-5-Skala. 62 Prozent der Heidelberger meinen zudem, er habe seine Sache bisher „eher gut“ gemacht. Offensichtlich polarisiert Würzner die Bürger weniger als seine Amtsvorgängerin, denn seine Arbeit stößt in beiden politischen Lagern auf Zustimmung. Im längerfristigen Vergleich sehen die Heidelberger führende Politiker heute allerdings kritischer als noch vor wenigen Jahren.
 
Rund die Hälfte der Heidelberger Wahlberechtigten hat sich nicht an den Kommunal- oder Europawahlen am 7. Juni 2009 beteiligt. Nach den Gründen befragt, geben 38 Prozent der Nichtwähler an, die Wahl entweder vergessen zu haben oder daran nicht interessiert gewesen zu sein. Ein knappes Viertel sagt, sie seien am Wahltag verhindert oder krank gewesen. Nur ein Fünftel der Nichtwähler gibt an, aus Protest gegen „Politik“ oder Parteien nicht teilgenommen zu haben, und 14 Prozent sagen, nicht ausreichend informiert gewesen zu sein. Schließlich meinten 7 Prozent der Nichtwähler, die Wahl würde ihnen schlicht „nichts bringen“.
 
Kindererziehung auch in Heidelberg hauptsächlich Frauensache
 
Die 2009er Studie zeigt auch, dass es in Heidelberg nach wie vor ein Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen beim Berufsstatus und bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt. 77 Prozent der Frauen mit Kindern unter 6 Jahren kümmern sich hauptsächlich selbst um ihre Kinder, doch nur 5 Prozent der Männer. Junge Mütter klagen unter anderem darüber, dass sie aufgrund ihrer Kinder teils deutliche berufliche Nachteile haben (71%); bei den Vätern sind diese Klagen erheblich seltener (45%). Väter in der Familienrolle sind dagegen mit einem Akzeptanzproblem konfrontiert. Vor allem die Befragten über 60 Jahren haben große Probleme damit, dass Väter sich hauptsächlich um ihre Kinder kümmern und dafür im Beruf kürzer treten. Durch alle Altersgruppen hinweg akzeptieren Männer Väter in der Familienrolle weniger als Frauen.
 
Bemerkenswert ist weiterhin, dass sich die Heidelbergerinnen und Heidelberger mit Migrationshintergrund in dieser Stadt genauso wohlfühlen (sehr wohl 59% oder eher wohl 34 %) wie die ohne Migrationshintergrund. Die Stadt könnte aus Sicht eines Teils der Betroffenen jedoch noch mehr für Minderheiten tun. Auf die Frage, ob in Heidelberg mehr für Personen mit Migrationshintergrund genug getan wird, zeigte sich gut ein Drittel (38%) der Personen mit eigenem Migrationshintergrund mit den Integrationsanstrengungen der Stadt unzufrieden, bei den Befragten ohne Migrationshintergrund waren dies nur 29%. Schlechter fällt das Bild für die Gruppe der Menschen mit Behinderung aus. Unter Befragten mit Schwerbehinderung sagen 49%, für Menschen mit Behinderung in Heidelberg werde nicht genug getan. Bei den Personen ohne Behinderung stimmte nur ein gutes Drittel dieser Auffassung zu (36%). Im Vergleich zu Bürgern ohne Migrationshintergrund bzw. ohne Behinderung fällt weiter auf, dass jeweils ein knappes Drittel meint, diese Frage nicht einschätzen zu können.
 
Wissenschaftliche Leitung und Kooperation:

Die Heidelberg-Studie wurde wie bisher in Zusammenarbeit mit der Stadt Heidelberg und der Forschungsgruppe Wahlen e.V., Mannheim durchgeführt. Die wissenschaftliche Leitung lag bei Dr. Andreas Wüst (MZES, Universität Mannheim) und Prof. Dr. Dieter Roth (IPW, Universität Heidelberg).
 
Detailergebnisse:

Mehr Informationen einschließlich sämtlicher Berichte seit 1994 online unter:
www.umfrage.uni-hd.de  oder www.heidelberg.de. – Der Berichtsband ist gegen eine geringe Gebühr auch bei der Stadt Heidelberg erhältlich.
 
 

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