Südliche Weinstraße – Landrätin berichtet

Südliche Weinstraße / Metropolregion Rhein-Neckar – Landrätin berichtet über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Pamina-Raum
Traditionell berichtet Landrätin Theresia Riedmaier einmal im Jahr dem Kreistag über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Pamina-Raum. „Die nachbarliche Zusammenarbeit lebt; die interkommunale Zusammenarbeit wird immer noch durch EU-Mittel gestärkt, was der Infrastruktur zu gute kommt; die Kooperationen von Schulen und Kulturvereinigungen schreitet voran“, fasst die Kreischefin zusammen.
Landrätin erinnerte, dass am 4. Februar 2010 vom deutsch-französischen Ministerrat die “Agenda 2020“ verabschiedet wurde, die Rahmen und Ziele der Zusammenarbeit für das nächste Jahrzehnt vorgibt. Das Regierungsdokument gibt einige Ansatzpunkte für die Erweiterung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Schulwesen, Schüleraustausch, bei den Kindertagesstätten, in der Sprachförderung und im Geschichtsbewusstsein.
Das Programm Interreg III A Pamina wurde erfolgreich abgeschlossen; das Nachfolge-Programm Interreg IV mit einem Finanzvolumen von rund 67 Millionen Euro hat bereits 30,8 Millionen Euro für 47 Projekte gebunden; das entspricht knapp der Hälfte bei einer Laufzeit von 2007 bis 2013.
Im Moment laufen intensive Anstrengungen des Landkreises zusammen mit dem Zweckverband und dem VRN, den grenzüberschreitenden Schienenverkehr zu verbessern und den Bahnhof in Weißenburg aufzuwerten. Durch technische Maßnahmen können die Züge bei Einfahrt und Ausfahrt in den Bahnhof von Weißenburg jeweils 3 Minuten sparen; im Zusammenhang mit den geplanten technischen Verbesserungen wäre auch eine Beschleunigung der Züge zwischen Winden und Weißenburg denkbar, was positive Auswirkungen für die Durchbindung von Weißenburg über Hagenau nach Straßburg haben kann.
Für den Landkreis ist das Projekt PAMINA 21 wichtig. Dieser so genannte “Kleinprojekte-Fonds” ist mit 1,4 Millionen Euro ausgestattet und unterstützt insbesondere das bürgerschaftliche, schulische, kulturelle und gemeindliche Engagement. Beispielhaft zu nennen ist die Kooperation des Pamina-Schulzentrums Herxheim mit dem Centre de rencontre Albert Schweitzer in Niederbronn, das Musikfestival der Gesellschaft der Musikfreunde Bad Bergzabern, der Themenwanderweg “Kapellen im Land”, die Zusammenarbeit der Kindertagesstätten und Grundschulen mit den Fortbildungseinrichtungen der Länder, Symposien und Themenpfade, die Lavendellinie und die Radwander-Wegweiser.
 
Am Jahresende 2009 hat in Landau und an der Südlichen Weinstraße die deutsch-französisch-schweizerische Oberrheinkonferenz getagt, die sich hauptsächlich mit der “Wein und Weinwirtschaft” sowie der “Zivilgesellschaft am Oberrhein” befasste. Wichtiges Thema war auch die “Trinationale Metropolregion Oberrhein” voran zubringen. Beschlossen wurde eine Bündelung der Aktivitäten, eine Stärkung der Organisationsstruktur und eine weitere Verbesserung der Kommunikation. Dazu werden mehrere Bürgerforen in Straßburg, Karlsruhe und Basel veranstaltet; die Abschlussveranstaltung findet im Herbst 2011 in der Südpfalz statt.
Weiter informierte Riedmaier, dass es wichtig für den “Eurodistrict Regio Pamina” ist, dass es durch den Umbau und die Erweiterung des Alten Zollhauses in Lauterbourg zu einer Konzentration der Aktivitäten in einem Gebäude kommen wird, was für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein effektiveres Arbeiten ermöglicht und der Pamina-Region endlich einen Mittelpunkt auch im Sinne eines eigenen funktionellen Gebäudes gibt.
Auch der Pamina-Raderlebnistag im September erfährt eine Aufwertung. Er findet wie jedes Jahr am zweiten Sonntag im September statt und wird mit einem Pamina-Fest in Seltz kombiniert, welches die Wiederinbetriebnahme der Fähre Seltz-Plittersdorf feiert und mit einem “Tag der offenen Tür” im Pamina-Rheinpark.
Den Bericht schloss die Vorsitzende des Kreistages mit einer persönlichen Erfahrung ab: „Auf unserer kommunalen Ebene sind wir sehr viel weiter, als auf der nationalen. Es ist bereichernd, diese herzlichen Sympathien und Freundschaften und die konkrete Zusammenarbeit grenzenlos erleben zu dürfen.“