Ludwigshafen/ Metropolregion Rhein-Neckar – IHK-Umfrage zu Kreditkonditionen: Verschärfte Bedingungen – Zu Jahresbeginn 2010 funktioniert die Kreditvergabe in der Pfalz nach wie vor. Allerdings haben sich seit dem Herbst 2009 die Finanzierungsbedingungen verschlechtert, so das Ergebnis der aktuellen IHK-Sonderumfrage.
Betroffen sind – in unterschiedlichem Maße – alle drei Wirtschaftszweige. Insgesamt sprechen heute 8% der Unternehmen (Herbst: 13%) von besseren, 64% von gleich gebliebenen und 28% von schlechteren Kreditkonditionen bzw. abgelehnten Krediten. Vor allem die Industriebetriebe klagen stärker als die übrigen Branchen über einen erschwerten Zugang zu Fremdkapital. Fast ein Drittel der Hersteller (32%) klagt über Finanzierungshemmnisse, zwei Drittel der Betriebe berichten von konstanten (66%) und lediglich 2% von günstigeren Konditionen (6%). Beim Handel ist die Lage etwas entspannter. So melden hier 15% bessere und 21% schwächere Konditionen. Bei den Dienstleistern sprechen 14% von Erleichterungen bei der Kreditvergabe, bei 27% haben sich die Bedingungen verschärft. Die Mehrheit spricht jeweils von gleich gebliebenen Konditionen.
Über alle Branchen hinweg klagen die Unternehmen hauptsächlich über verschärfte Bedingungen bei den Sicherheiten (69%; Mehrfachantworten möglich) und über höhere Zinsen (66%), aber auch über stärkere Dokumentationspflichten (50%). Jeweils 30% der Unternehmen beklagen darüber hinaus längere Bearbeitungszeiten und die Forderung höherer eigener Finanzierungsanteile. Kreditversicherungen stellen bei 20% ein Problem dar. Von den verschlechterten Konditionen sind vor allem Betriebsmittel- und Investitionskredite betroffen, wie zugleich 77% bzw. 70% der befragten Unternehmen melden (Mehrfachantworten möglich). Bei der Innovationsfinanzierung hat sich die Situation in der Industrie zwischenzeitlich leicht entspannt (von 21% auf 18%).
In die Befragung wurden rund 1.800 Unternehmen, überwiegend Handelsregister-Firmen aus den Wirtschaftssektoren Industrie, Handel und Dienstleistungen einbezogen. Sie repräsentieren knapp 70% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Pfalz.
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