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Ludwigshafen –Diskussion um mögliche Rheinquerung

Altrip/Metropolregion Rhein-Neckar-„Dazu hätten wir keine neue Machbarkeitsstudie gebraucht, das ist definitiv heiße Luft“. So die Europaabgeordnete der Grünen für die Metropolregion Rhein-Neckar, Franziska Brantner zur erneut aufflammenden Diskussion um eine Rheinquerung bei Altrip. Dass die Trasse einer möglichen Rheinquerung bei Altrip durch Natur- und Vogelschutzgebiete und eines der bedeutendsten Naherholungsgebiete der ganzen Region führt, war nicht zuletzt Grund für das Bundeskabinett, das Projekt bereits 2003 aus dem Bundesverkehrswegeplan herauszunehmen.
„Nun“, so die in Heidelberg lebende Parlamentarierin, „haben es Verbandsdirektor Stefan Dallinger des Verbandes Region Rhein-Neckar sowie der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering für viel Geld eben nochmals bestätigt bekommen“. Die Europaabgeordnete zieht hier an einem Strang mit den Grünen aus Ludwigshafen und dem Rhein-Pfalz -Kreis, die seit 30 Jahren gegen die Planungen kämpfen, Mannheims Gemeinderatsfraktion sowie der grünen Fraktion in der Verbandsversammlung der Metropolregion, aber auch den Anliegergemeinden. Allesamt monieren sie, dass die Planungen Verkehrskonzepte der 1960er Jahre eine Renaissance zu bescheren versuchen. Insbesondere die Beeinträchtigung der betroffenen Vogelschutzgebiete sowie das Flora-Fauna-Habitat unterliegen laut Brantner dem europäischen Recht und würden einer entsprechenden Verträglichkeitsprüfung schwerlich standhalten. Spätestens seit der Debatte um den von der rheinland-pfälzischen Landesregierung geplanten Polder Altrip/Waldsee/Neuhofen sollte ihrer Ansicht nach klar sein, wie groß die Grund- und Druckwasserproblematik im betroffenen Gebiet ist. Hochliegende Brücken oder tiefliegende Tunnelpläne verbieten sich da quasi von selbst. Die Stauwirkung einer solchen Röhre könnte für Mensch und Umwelt schnell zu einem nicht vertretbaren Risiko werden. Auch der Umstand, dass es sich um ein so genanntes „wasserwirtschaftliches Vorranggebiet“ handelt, das nach den Kriterien der europäischen Hochwasserrahmenrichtlinie ganz besonders zu schützen ist, sollte nach Ansicht von Franziska Brantner die Herren Dallinger und Hering dazu veranlassen, das Projekt endgültig zu „beerdigen“. Das Problem der zahlreichen Pendler über den Rhein hinweg könne ohnehin nur mit stärkerem Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, insbesondere der S-Bahn und Straßenbahn, gelöst werden.
Zum Hintergrund: Der Verband Region Rhein-Neckar hat vor einigen Tagen die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie „Rheinquerung Altrip“, südlich von Ludwigshafen, vorgelegt. Geschätzte Kosten einer Tunnellösung belaufen sich auf 570 Millionen Euro. Hier ist die Auswirkung des Baus auf das Grundwasser gleichwohl noch nicht untersucht. Vor allem die betroffenen Gemeinden Altrip und Neuhofen führen an, dass sie schon heute unter erheblichen Grund- und Druckwasserproblemen zu leiden haben. Derzeit dient die Rheinfähre Altrip als Verbindung. Sie befördert 700000 Passagiere jährlich, davon 400000 motorisiert. Sie müsste wohl ihren Dienst einstellen beim Bau einer Querung. „Was“, so Franziska Brantner abschließend, „geschieht dann mit den zahlreichen Radfahrern?“. Es könne nicht sein, dass ausgerechnet die umweltfreundlichsten Verkehrsteilnehmer das Nachsehen haben.
 

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