Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Bessere Zukunftschancen für Schülerinnen und Schüler von Hauptschulen „Kontinuierliche Praxistage“ ermöglicht Einblick in Berufsalltag
Hauptschülern durch regelmäßige Einbindung in die betriebliche Praxis bessere Chancen auf eine Ausbildung ermöglichen – das ist Ziel des Projekts „Kontinuierliche Praxistage“. Unter der Federführung der Stadt Mannheim und der BASF SE/“Initiative für Beschäftigung“ entwickelte sich das Projekt erfolgreich: In sechs Jahren stieg die Quote der vermittelten Schüler von teilweise fünf Prozent zu Beginn auf bis zu 50 Prozent in den Projektschulen im Jahr 2009 deutlich an.
BU Hauptschüler Marvin: Schüler Marvin ist bei seinen Praxistagen hart am Schuften
Ab der siebten Klasse lernen die Schülerinnen und Schüler bei Praxistagen verschiedene Berufsfelder kennen und können so erste Arbeitserfahrungen sammeln. 2003 ins Leben gerufen, trägt das Projekt immer mehr Früchte: Zwischen 25 Prozent und 50 Prozent der Schulabgänger können mittlerweile in eine Ausbildung vermittelt werden. „Das Projekt macht deutlich“, so Mannheims Bürgermeister Michael Grötsch, „dass beim persönlichen Kontakt zwischen Betrieben und Schülern sich Chancen auf einen Ausbildungsplatz auch für die Schüler ergeben, die im üblichen Bewerbungsverfahren nicht zum Zuge kommen würden“.
Die Impulse aus den Praxistagen werden von den Schulen im Unterricht aufgegriffen. Mit dem Projekt sollen die Schülerinnen und Schüler die Schwellenangst vor dem Arbeitsort Betrieb abbauen, selbstbewusster werden und in ihrer Berufswahl kompetenter und realistischer werden. Durch den persönlichen Kontakt zu den Betrieben haben die Jugendlichen deutlich größere Chancen einen Ausbildungsplatz zu erlangen. „Das Projekt ist inzwischen ein Selbstläufer“, so Harald Pfeiffer, zuständiger Projektleiter bei der Stadt Mannheim, Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung, „und kommt erfreulicherweise ganz ohne Fördermittel aus. Es lebt hauptsächlich vom persönlichen Einsatz der beteiligten Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen“.
Ein Beispiel für die Umsetzung ist die Mannheimer Pfingstberg-Ganztageshauptschule: Im Jahr vor dem Start begannen sechs Prozent der Schulabsolventen eine Ausbildung. Mit den „kontinuierlichen Praxistagen“ konnte diese Quote bis in das Jahr 2009 auf rund 38 Prozent hochgeschraubt werden. Ob Maurer, Friseurin, Fleischer oder Kinderpflegerin – viele Schülerinnen und Schüler der Pfingstberg-Ganztageshauptschule haben den Übergang ins Berufsleben gemeistert. „Das Projekt ist ein Erfolg“, bestätigt Ümit Arabaci, Konrektor und Projektleiter an der Pfingstbergschule. Für die nächsten Jahre hofft er, dass die Vermittlungsquote weiter ansteigt.
Fachliche Unterstützung für die „kontinuierlichen Praxistage“ gibt es von der Projektgruppe, der Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern aus der Metropolregion Rhein-Neckar, die Agenturen für Arbeit Mannheim und Ludwigshafen, das Staatliche Schulamt Mannheim und sein pfälzisches Pendant, die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Neustadt, angehören. Auch im laufenden Schuljahr 2009/2010 sind alle Schülerinnen und Schüler aus den 7., 8. und 9. Klassen in dem Projekt involviert.
Das Projekt wurde 2003 im Rahmen der „Initiative für Beschäftigung!“ aus Hessen in die Metropolregion Rhein-Neckar importiert. Zehn Schulen in Mannheim, Ludwigshafen, Lambsheim/Pfalz, Bad Dürkheim und Speyer nehmen daran teil:
• Pfingstberg-Ganztageshauptschule Mannheim
• Kerschensteiner Ganztageshauptschule Mannheim
• Hauptschule im Schulzentrum Edigheim Ludwigshafen
• Ernst-Reuter-Hauptschule Ludwigshafen
• Karl-Wendel-Schule Lambsheim
• Valentin-Ostertag-Schule Bad Dürkheim
• Konrad-Duden-Schule Mannheim
• Integrierte Gesamtschule Mannheim-Herzogenried
• Siedlungsschule Speyer
• Burgfeldschule Speyer
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