Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Mit einer Abschlussveranstaltung auf dem Universitätsplatz ist am Donnerstag, 22. Oktober, der „Zu-Fuß-zur-Schule-Monat“ zu Ende gegangen. Alle 18 Heidelberger Grundschulen hatten im Oktober an der weltweiten Initiative teilgenommen. Ziel ist es, immer mehr Kinder dazu zu bewegen, ihren Schulweg zu Fuß zurücklegen, anstatt von den Eltern gefahren zu werden. Denn der morgendliche Fußweg birgt viele Vorteile: Kinder werden selbstständiger und sicherer im Verkehr. Dadurch verbessern sie ihre kognitiven Fähigkeiten und lernen ihre Umgebung kennen. Das Heidelberger Programm des „Zu-Fuß-zur-Schule-Monats organisierten der Arbeitskreis „Clever Unterwegs“ und das Agenda-Büro der Stadt Heidelberg.
Im Laufe des Aktionsmonats fanden verschiedene Aktionen statt. So bastelten beispielsweise die teilnehmenden Schulen Bäume aus Tonpapier. Darauf klebte jedes Kind für einen Schulweg zu Fuß ein grünes und für einen Schulweg mit dem Auto ein braunes Blatt. Außerdem bekamen alle Schülerinnen und Schüler einen „Laufpass“ als Anreiz. Darin gab es für jeden Weg zu Fuß in die Schule vom Lehrer einen Stempel. Auch in selbstgemalten Bildern setzten sich die Kinder mit ihrem Schulweg auseinander.
Bei der Abschlussveranstaltung kamen nun Kinder von allen teilnehmenden Schulen zusammen, präsentierten die Bäume und Bilder, die ihre Klassen im Laufe des Monats gebastelt hatten und tobten sich an einem Bewegungsparcours aus. „Insgesamt haben fast 3.800 Kinder an der Aktion teilgenommen“, berichtete Organisatorin Regina Wimmer vom städtischen Agenda-Büro. Die Bäume der einzelnen Schulen zeigten die große Laufbereitschaft der Schülerinnen und Schüler – viele grüne Blätter, kaum braune. Die Lehrer der Kurpfalzschule rechneten sogar den Anteil der Kinder aus, die diesen Monat zu Fuß unterwegs waren. Das Ergebnis: stolze 92 Prozent.
Der neunjährige Rasmus war genauso wie seine Kameraden Henriette und Jannes auch vor dem Aktionsmonat schon ohne „Eltern-Taxi“ zur Schule gekommen. „Die 15 Minuten zur Mönchhofschule morgens laufe ich gerne“, so der Drittklässler. „Wir haben eine Ampel direkt vor der Schule und eine 30er-Zone in der Straße“, erklärte seine Lehrerin Gabriele Bräuer. Daher habe sie keine Bedenken, wenn die Kinder zur Schule laufen.
Die Sorgen mancher Eltern in verkehrsreichen Stadtteilen könne sie verstehen, sagte Regina Wimmer, „doch schon ab der ersten Klasse gibt es jetzt in vielen Stadtteilen die laufenden Schulbusse, wo die Kinder gut aufgehoben sind“. Sie gehen dabei in fest verabredeten Gruppen zur Schule, anfangs von einem Elternteil begleitet. Tatsächlich wird der Schulweg sogar sicherer, wenn die Kinder laufen. Denn einen Großteil des Verkehrs an den Schulen verursachen die Eltern, die ihren Nachwuchs fahren.