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Heidelberg – Aktuelles von der Tumorforschung

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Neuer Marker für die Blutgefäßbildung in Tumoren entdeckt – International Journal of Cancer, Band 125 (4), erschienen

Wissenschaftler haben ein Protein als möglichen Marker für die Blutgefäßbildung in Tumoren identifiziert, wie die neue Ausgabe des International Journal of Cancer (IJC) berichtet. Was bei den Tests auf okkultes Blut im Stuhl zur Früherkennung von Darmkrebs beachtet werden muss und zu welchem Zeitpunkt im Leben eine fettreiche Ernährung das Brustkrebsrisiko erhöht, das sind weitere Themen des Heftes.

Damit Tumoren wachsen können, müssen sie an die Blutversorgung angeschlossen werden. Dazu ist ein Tumor in der Lage, die Bildung neuer Blutgefäße zu veranlassen, ein Prozess, der Angiogenese genannt wird. Ein beim Tumorwachstum beteiligtes, als EDB bezeichnetes Protein, ist in gesundem Gewebe praktisch nicht nachweisbar, kommt aber in Tumorgewebe in großer Menge vor. Da es sich an Stellen konzentriert, wo neue Blutgefäße wachsen, eignet sich EDB als Marker für Angiogenese. Balza et al. vom Istituto Nazionale per la Ricerca sul Cancro in Genua, Italien, entwickelten einen Antikörper gegen bestimmte EDB-Formen, der mit normalem Gewebe nicht reagiert, jedoch hochspezifisch mit Tumorgewebe. Damit steht den Forschern nun eine Methode zur Verfügung, mit der sie die Neubildung von Blutgefäßen in Tumorzellen nachweisen können.

Immunochemische Tests auf okkultes Blut im Stuhl (iFOBT) weisen Blut im Stuhl von Patienten nach, das mit dem bloßen Auge nicht sichtbar ist. Blut im Stuhl kann ein Hinweis auf Darmkrebs oder eine Darmkrebsvorstufe sein. Daher dienen diese Tests zur Früherkennung von Darmkrebs. Jedoch kommt es hier auf Geschwindigkeit an. Wissenschaftler um Leo van Rossum haben herausgefunden, dass die Anzahl der falsch-negativen Darmkrebsbefunde – also die Anzahl der Fälle, bei denen kein Blut nachweisbar war, obwohl ein Tumor des Darmes vorhanden war – zunimmt, je länger es dauert, bis die Stuhlprobe im Labor untersucht wird. Da der Blutfarbstoff Hämoglobin, den das Labor in diesen Tests nachweist, mit der Zeit abgebaut wird, nimmt die Zahl der falsch-negativen Befunde ebenfalls mit der Zeit zu. Die Forscher zeigten, dass die Erkennung von Darmkrebs in über 40 Prozent aller Proben verringert ist, wenn zwischen der Abgabe der Probe und der Laboruntersuchung fünf Tage oder mehr liegen. Sie fordern deshalb, dass zur Erkennung von Darmkrebs mittels iFOBT eine Verzögerung der Laboruntersuchung unbedingt vermieden werden muss.

Die Entstehung von Brustkrebs wird unter anderem maßgeblich durch die Ernährung beeinflusst. Insbesondere eine fettreiche Ernährung wurde als Risikofaktor für Brustkrebs identifiziert. Lo et al. vom National Taiwan University College of Medicine, Taiwan, haben in einer aktuellen Untersuchung gezeigt, dass es nicht so sehr auf die Dauer einer fettreichen Ernährung ankommt, sondern vielmehr, zu welchem Zeitpunkt der Entwicklung sie statt findet. Sie untersuchten Ratten, die in verschiedenen Stadien ihres Lebens fettreiches Futter erhielten, auf das Risiko hin, Brustkrebs zu entwickeln. Ein signifikant erhöhtes Brustkrebsrisiko zeigten die Tiere, die ihr ganzes Leben, die ersten 230 Tage nach der Geburt und ungeboren, also über die Ernährung der Mutter, der fettreichen Ernährung ausgesetzt waren. Interessanterweise hatten die Ratten, die nur im Muttertier der fettreichen Ernährung ausgesetzt waren, ein höheres Brustkrebsrisiko als Tiere, die genauso lange, aber zu einem späteren Zeitpunkt ihres Lebens das spezielle Futter bekamen. Die Gruppe der ungeborenen Ratten, die 21 Tage der speziellen Ernährung ausgesetzt waren, hatte sogar das gleiche Brustkrebsrisiko wie Tiere, die 230 Tage, also zehn Mal so lange, fettreich ernährt wurden. Daraus leiten die Wissenschaftler die Vermutung ab, dass der Zeitpunkt einer falschen Ernährung darüber entscheidet, wie stark sie das Brustkrebsrisiko beeinflusst. Eine fettreiche Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft kann demnach ein höheres Krebsrisiko für die Nachkommen bedeuten als die gleiche Ernährung später im Leben.

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