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Neustadt – Tisch für Migration hat sich getroffen

Neustadt/Metropolregion Rhein-Neckar – Neustadter Tisch für Migration hat sich getroffen

Der Neustadter Tisch für Migration kam am 18. Januar 2011 zu seiner ersten Sitzung im neuen Jahr zusammen. Vorsitzender Dr. Winfried Wiegräbe hat die Ergebnisse im nachfolgenden Pressebericht zusammengefasst:

Wie geht es weiter mit dem Fest der Kulturen auf dem Marktplatz? Diese Frage bildete einen Schwerpunkt der Sitzung des „Neustadter Tisch für Migration“ am 18.01.2011. Bekanntlich hatte es beim letzten Fest am 26. September 2010 einige sehr unerfreuliche Vorkommnisse gegeben: Eine Gruppe von Mitgliedern des Islamischen Kulturvereins, die sich durch Äußerungen von Heiko Müller (amnesty international) provoziert fühlten, hatten versucht, die Bühne zu stürmen. Nicht im Sinne der Integration war auch ein erstmaliger Auftritt des Vereins „Pax Europa“, vor allem einer Frau in schwarzer Burka, die etliche Muslime zu heftigen Reaktionen veranlasste.
Die Vertreter von „Neustadt gegen Fremdenhass“, Veranstalter des traditionsreichen und beliebten Festes, erklärten, dass sie sich nicht in der Lage sehen, neben den erheblichen organisatorischen Anforderungen auch noch für die Sicherheit der Teilnehmer und den friedlichen Verlauf des Festes die Verantwortung zu übernehmen. Für sie sei das Auftreten gewaltbereiter Personen eine völlig neue Situation gewesen. „Vielleicht waren wir bisher zu naiv“, meinte der Vorsitzende Wolfgang Helfferich. Man müsse das auch vereinsintern noch aufarbeiten, z. B. bei der Mitgliederversammlung im März. Es gebe auch Stimmen im Verein, das Fest künftig ausfallen zu lassen. Mit amnesty international habe es bereits Gespräche gegeben. Der Islamische Kulturverein dagegen habe bisher auf schriftliche Bitten um Gespräche nicht reagiert.
Die Anwesenden betonten, dass das Fest der Kulturen ein ganz großer Pluspunkt für das Leben in unserer Stadt sei und man den Veranstaltern jede mögliche Unterstützung geben wolle, das Fest auch künftig durchführen zu können. Piale Etgintogrul vom Migrationsbeirat bot an, einen Kontakt zum Islamischen Kulturverein herzustellen. Beigeordneter Krist sagte jede Hilfe zu, um in Zusammenarbeit mit der Polizei künftig einen friedlichen Verlauf des Festes sicherzustellen. Mit „Pax Europa“ habe man bisher keine Erfahrungen gehabt und somit auch keine Handhabe, deren Informationsstand etwa nicht zu genehmigen.
Vertreter des „Beirates für Migration“ berichteten, dass man zu Beginn der neuen Wahlperiode einige Schwierigkeiten gehabt habe, zu gemeinsamer Arbeit zu finden. Der Vorsitzende Giovanni Mastrorocco werde berufsbedingt den Vorsitz abgeben, die Neuwahl ist für März geplant. Einzelne Mitglieder des Beirats haben sich sehr stark engagiert, z. B. beim Landesfest im Juni letzten Jahres und im Rahmen der Wochen der Integration im September 2010. Inzwischen findet jeden Donnerstagnachmittag im Interkulturellen Haus (Talstraße 9) eine Sprechstunde statt, die rege genutzt wird. In Mußbach hat sich unter Leitung von Frau Ju ein interkultureller Chor, die „Singende Brücke“ gebildet. Klage wurde geführt, dass die vom Stadtrat zum Beirat nominierten Mitglieder häufig den Sitzungen fernblieben, was die Arbeit sehr erschwere. Am 22. Januar wird mit Unterstützung der Stadt ein Seminar stattfinden, in dem zu besserer Zusammenarbeit angeleitet werden soll.
In diesem Zusammenhang berichtete Bürgermeister Röthlingshöfer, dass eine städtische Koordinierungsstelle eingerichtet worden sei, die u. a. als Geschäftsstelle für den Migrationsbeirat arbeitet. In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule wird zurzeit ein interessantes Projekt gestartet: Aus Absolventen der Sprachkurse (Stufe B2) sollen Menschen rekrutiert werden, die ein Netzwerk von „Integrationsscouts“ bilden sollen: Ihre Aufgabe wird die Unterstützung von Migranten bei Ämtern, Ärzten oder bei Übersetzungsarbeiten sein.
Der AK Asyl berichtete, dass die Zahl der Asylbewerber im letzten Jahr deutlich angestiegen sei, was viel Einzelbetreuung für den Verein bedeute. Einige Beispiele: Kurz vor Weihnachten habe eine Frau aus Nigeria ein Baby bekommen, das dank der Unterstützung von Patinnen des Vereins inzwischen gut versorgt sei. Derzeit habe man mit einem Fall von Zwangsprostitution zu tun; in Zusammenarbeit mit spezialisierten Organisationen und der Polizei versuche man Hilfen für die Betroffenen zu organisieren.
Besorgt äußerten sich Teilnehmer über die Zukunft des Mehrgenerationenhauses, dessen Förderung durch das Land ausläuft. Die Stadtverwaltung ist aber zuversichtlich, einen Weiterbetrieb dieser segensreichen Einrichtung ermöglichen zu können.

 

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