Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Zu den Themen Schnitt und Pflege von Obstgehölzen im Sommer bietet die Beratungsstelle für Obst- und Gartenbau beim Landschafts- und Forstamt der Stadt Heidelberg am Samstag, 7. August 2010, um 13.30 Uhr einen Praxiskurs an. Treffpunkt ist der Parkplatz des Obstgroßmarktes zwischen Dossenheim und Handschuhsheim. Um Anmeldung wird unter Telefon 06221 58-28000 gebeten; hier gibt es auch nähere Informationen.
Sommerschnitt hat Vorteile
Der Schnitt von Obstbäumen ist nicht nur im Winter sinnvoll. Ein fachgerechter Schnitt im August bringt einige Vorteile: Im Gegensatz zum Winterschnitt wird durch den Verlust von Blattfläche das Wachstum der Gehölze im Folgejahr gebremst und die Fruchtbarkeit wird gefördert. Dies kann sich der (Hobby-)Gärtner bei stark treibenden und/oder jungen Obstbäumen zu Nutze machen. Zudem sind im Sommer durch das vorhandene Laub Verdichtungen und Disharmonien im Baum besser zu erkennen als im Winter.
Tipps zu einzelnen Obstsorten
• Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen und Aprikosen können – mit Ausnahme der späten Sorten – direkt nach der Ernte geschnitten werden. Der Schnitt sollte grundsätzlich spätestens Ende September abgeschlossen sein. Für Spätsorten bietet sich zur Triebschwächung ein Schnitt zur Blütezeit an.
• Bei Apfelbäumen werden die Früchte freigestellt. Die Äpfel bekommen mehr Sonne ab und sind rotbackiger, haltbarer und aromatischer.
• Süßkirschen müssen grundsätzlich während der Vegetation, also im August, in der Blüte oder – bei spätreifenden Sorten auf großen Bäumen – mit der Ernte geschnitten werden. Nur so ist eine gute Wundverheilung gewährleistet und die Gefahr von Wundinfektionen durch Pilze gering. Die bessere Wundverheilung während der Vegetation ist natürlich auch bei den anderen Obstarten gegeben.
• Für Beerenobst und Sauerkirschen ist der Schnitt eher im Winter angebracht. Nur sehr dichte und starkwachsende Pflanzen werden nach der Ernte grob ausgelichtet.
• Bei Himbeeren müssen abgetragene Ruten unmittelbar nach der Ernte bodengleich entfernt werden, um einem Befall mit der Rutenkrankheit vorzubeugen.
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