Neustadt /Metropolregion Rhein-Neckar –
Nun kann es endlich losgehen. Gestern fand der offizielle Spatenstich zum Bau des neuen Bahnhaltepunkts Süd statt, spätestens Ende August sollen dort die ersten Fahrgäste ein- und aussteigen. Zu dem Anlass war eigens Roger Lewentz, Minister des Innern, für Sport und Infrastruktur, nach Neustadt an der Weinstraße gekommen.
„Ein gut funktionierender, attraktiver ÖPNV gehört heutzutage ebenso wie die Versorgung mit sauberem Wasser oder die Reinhaltung der Luft zu den grundlegenden Bedürfnissen“, sagte Oberbürgermeister Hans Georg Löffler. Die Stadt Neustadt an der Weinstraße baue ihn seit Jahren schrittweise aus und investiere dabei erhebliche Mittel, insbesondere in den Betrieb der Buslinien und den Bau neuer ÖPNV-Einrichtungen. Zusammen mit dem Zweckverband Schienen-Personen-Nahverkehr Rheinland-Pfalz Süd habe man nun den Bau des neuen Haltepunkts in Angriff genommen. Man wollte damit nicht nur das Gewerbegebiet Weinstraßenzentrum besser anschließen, sondern die Bahn auch attraktiver für Pendler machen und hoffe auf mindestens 500 neue Fahrgäste. „Das Geld ist gut angelegt“, so Löffler. Für den Bau hat das Land rund 1,7 Millionen Euro Zuschuss zugesagt, „dafür, Herr Minister, herzlichen Dank“. Insgesamt wurden für die neue Anlage 2,53 Millionen Euro bereitgestellt. Ein Teil des Geldes soll in einem zweiten Schritt in einen P+R-Parkplatz sowie Unterstellmöglichkeiten für Fahrräder investiert werden.
Staatsminister Roger Lewentz sagte, dieser 153. Bahnhof werde den Rheinland-Pfalz-Takt weiter verbessern. Ziel der Landesregierung sei es, 2015 rund 40 Millionen bestellte Zugkilometer zu erreichen, „das ist im Bundesvergleich einmalig“. Das Ziel sei „richtig und gut“ und diene der Verbesserung der Lebensqualität.
VRN-Experte Werner Schreiner erinnerte daran, dass der erste Ortstermin im Dezember 1978 stattgefunden habe. Nun freue er sich, dass die neuen Bushaltestellenschilder „Neustadt Süd“ bereits hängen „und wir werden als VRN alles daran setzen, den Haltepunkt bekannt zu machen“.
Ergänzende Informationen:
Kosten:
– bereitgestellte Mittel insgesamt: rund 2,53 Mio. Euro
– Submissionsergebnis (Bau der Bahnsteige und Zuwegung): 1.066.007,45 Euro
– Kosten für Signaltechnik: etwa 160.000 Euro
– bereits geleistete Zahlungen: 176.655.78 Euro
– Restbudget: etwa 1,11 Mio. (abzgl. o.g. Positionen)
– Auf das Restbudget entfallen die Kosten für den späteren Bau des P+R Parkplatzes, die Kosten für die Bauleitung/-überwachung und weitere Dienstleistungen. Zudem soll eine Abstellfläche für Fahrräder entstehen.
– Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt die Stadt Neustadt an der Weinstraße beim geplanten Bau des Haltepunktes Neustadt-Süd mit 85 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten.
Planung:
1. Die Planung des Projektes obliegt dem Ingenieurbüro Müller Ingenieurplan (MIP) aus Neustadt an der Weinstraße, welches auch die Bauleitung inne hat.
2. Das Büro stimmte die Planungen mit der DB AG ab und beantragte entsprechende Unterlagen. Unterstützend wirkten auch der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) und der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Rheinland-Pfalz Süd
3. Die Bahnsteige werden eine Länge von je 160 Metern haben und sind über eine Treppe zu erreichen, der barrierefreie Zugang erfolgt über Rampen.
4. Der Bahnsteig auf der Ostseite (Chemnitzer Straße) beginnt an der bestehenden Fußgängerunterführung und läuft Richtung Norden stadteinwärts. Auf der Westseite (Lachener Straße) beginnt der Bahnsteig ebenfalls an der Fußgängerunterführung läuft allerdings entgegen dem östlichen Bahnsteig in die südliche Richtung.
5. Die Bahnsteige werden mit Geländer, Beleuchtung, Wartehäuschen und Sitzgruppen ausgestattet, stellenweise wird es auch einen Sicht- bzw. Überwurfschutz geben.
Foto: Gestern fand der offizielle Spatenstich statt. Zur Schaufel griffen (von links): Bahnhofsmanager Armin Wagner, Bahnexperte Werner Schreiner, Innenminister Roger Lewentz, Oberbürgermeister Hans Georg Löffler und Winfried Hirschberger, Vorsteher des Zweckverbands SPNV Rheinland-Pfalz Süd.
Fotonachweis: Stadtverwaltung Neustadt an der Weinstraße