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Mannheim – Neuer Mechanismus der Enstehung von Blutkrebs entdeckt

Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar – Mannheimer Wissenschaftler an Forschungsprojekt zum Myelodysplastischen Syndrom beteiligt / Ergebnisse in Nature publiziert
Hämatologen der III. Medizinischen Klinik der Univer¬sitätsmedizin Mannheim (UMM) sind intensiv an einem internationalen Kooperationsprojekt zum Myelodysplastischen Syndrom (MDS) beteiligt, das überraschende Erkenntnisse über einen bislang un¬bekannten Entstehungsmechanismus dieser bösartigen Erkrankung des Knochenmarks liefert.
Die Wissenschaftler entdeckten gehäuft genetische Veränderungen, die einen Mechanismus bei der Synthese der Blutzellen betreffen. Dass die vorliegenden Ergebnisse im renommierten Fachjournal Nature veröffentlicht wurden, unterstreicht deren Relevanz: „Es liegt auf der Hand, dass der Nachweis dieser Mutationen künftig die Therapie die¬ser Krebs¬erkran¬kung beeinflussen wird“, bestätigt Dr. med. Daniel Nowak, einer der Erst¬autoren der Publikation, der als Assis¬tenzarzt und Gruppenleiter im molekulargeneti-schen Labor wichtigen Anteil an der Arbeit hat.
Als Myelodysplastisches Syndrom wird eine Gruppe von Erkrankungen zusammengefasst, bei denen der Reifungsprozess bei der Blutbildung nach¬haltig ge¬stört ist. Ausge¬hend von genetisch veränderten Ursprungszellen (Stammzellen) des Knochenmarks bildet der Körper funktionsuntüchtige Blutzellen. Die Erkrankungen sind selten, treten aber mit zunehmen¬dem Lebensalter häufiger auf. Die III. Medizi¬nische Klinik der UMM hat in den vergangenen zwei Jahren unter der Leitung ihres Direktors Professor Dr. med. Wolf-Karsten Hofmann ein international zertifi¬ziertes Exzellenz-Zentrum für MDS aufgebaut. Dort werden viele Patienten behandelt und die Grundlagen der Erkran¬kung intensiv erforscht.
Mittels des so genannten whole-exome sequencing, also der Bestimmung der kompletten genetischen Information aller bekannten Gene von insgesamt 29 Patienten mit Myelodyspla¬stischem Syndrom, entde-ckten die an dem Kooperations¬projekt beteiligten Wissenschaftler gehäuft genetische Veränderungen, die einen Mecha¬nismus der Proteinsynthese betref¬fen, und zwar die so genannte mRNA splicing Ma-schinerie. Die mRNA ist eine Ab¬schrift der genetischen Information DNA (Desoyribo¬nukleinsäure). Sie dient als Vorlage für die Synthese von Proteinen. Bevor dieser Pro¬zess, die Translation, eingeleitet wird, müssen aus den initial transkribierten RNA Molekülen nicht-kodie¬rende Sequen¬zen, so genannte Introns, entfernt wer¬den. Dieser Vorgang wird als splicing bezeichnet.
Die meisten der neu identifizierten Mutationen betreffen Gene, die eine Funktion beim splicen von RNA haben. Durch die Beeinträchtigung der Funktion dieser Gene ist der normale Splicevorgang in den Stammzellen des blutbildenden Knochenmarks ge¬stört, was bei diesen Patienten die Blutbildung (Hämatopoese) beeinträchtigt.
Die Mannheimer Wissenschaftler konnten die den Splicing Pathway betreffenden genetischen Verän¬de-rungen, die von mehreren japani¬schen Arbeitsgrup¬pen identi¬fiziert worden waren, validieren und mit an-deren molekularen Techniken bestätigen. Die Muta¬tionen sind signifikant häufig und sehr spezi¬fisch in den Tumoren des Knochenmarks zu finden. Die vor¬liegenden Ergeb¬nis¬se liefern erst¬mals einen Hinweis darauf, dass genetische Veränderungen der Splicing Maschi¬nerie eine Rolle in der Entstehung des Myelodysplastischen Syndroms spielen. „Diese Entdeckung eröffnet ganz neue Möglichkeiten für die gezielte Therapie dieser Erkrankungen“, ist sich Dr. Nowak sicher.

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