Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Im Rohrbacher Wohngebiet Gewann See wird die Grünanlage an der Christian-Bitter-Straße umbenannt. Sie trägt künftig den Namen Kätchen-Förster-Park. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 9. Mai 2019 bei einer Enthaltung beschlossen. Die Umbenennung erfolgte auf Antrag des Bezirksbeirates Rohrbach. Dem weitergehenden Vorschlag des Bezirksbeirats, den Kätchen-Förster-Weg umzubenennen, um eine Verwechslungsgefahr auszuschließen, folgte der Gemeinderat nicht. Die Stadt Heidelberg hatte ursprünglich den „Friedrich-Ludwig-Sckell-Park“ vorgeschlagen. Damit sollte an den bayerisch-kurpfälzischen Gartenbauarchitekten erinnert werden, der Ende des 18. Jahrhunderts den Park des Rohrbacher Schlösschens gestaltete. Die Kosten für die Beschilderung betragen etwa 2.500 Euro.
Kätchen Förster
Katharina Barbara Förster (1789-1837) war Tochter des Küfermeisters Johann Georg Förster und seiner Frau Maria Barbara, geborene Astor. 1807 soll sie Jospeh von Eichendorff, einen der bedeutendsten Dichter der Romantik, kennengelernt haben. Gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm logierte dieser bei Kätchens Bruder, dem Bäcker Johann Jakob Förster, in der Heidelberger Vorstadt (heute Hauptstraße 59). Eichendorff soll Kätchen mit seinem Gedicht „Klage“ besungen haben.
Im Sommer 1808 verließ Eichendoff Heidelberg für immer, um 1814 standesgemäß zu heiraten. Kätchen sah ihn nie wieder, blieb ledig und starb im Alter von 48 Jahren als Magd in der „Schwarzen Traube“ (dem heutigen „Schnookeloch“ in der Haspelgasse 8), die ihr Bruder gekauft hatte. Begraben wurde sie auf dem Peterskirchhof. (Quelle: Räther, Die Heidelberger Straßennamen)
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