Ludwigshafen / Oppeln / Rhein-Neckar – Bei der Kommunalwahl im polnischen Landkreis Oppeln, der mit dem Rhein-Pfalz-Kreis seit acht Jahren eine offizielle Partnerschaft pflegt, hat die Partei der deutschen Minderheit knapp ihre absolute Kreistags-Mehrheit eingebüßt.
Von den 25 Sitzen des Gremiums konnten die „Deutschen“ diesmal nur noch zwölf gewinnen. Durch eine Koalition mit der Bürgerplattform (PO), die jetzt über acht Mandate verfügt, sicherten sie zwar die Wiederwahl von Landrat Henryk Lakwa, aber dessen bisheriger Stellvertreter Christoph Wysdak musste Leonarda Ploszaj vom PO weichen. Wysdak, der die schlesisch-pfälzische Verbindung immer maßgeblich mitgestaltet hat, gehört allerdings zumindest noch ehrenamtlich dem dreiköpfigen Kreisausschuss an. Präsident des Kreistages ist weiterhin Stefan Warzecha von der deutschen Minderheit, während zu seiner Stellvertreterin Zofia Konotska vom PO gewählt wurde. Mit der Wählergemeinschaft „Unsere Selbstverwaltung“, die vier Sitze errang, wollten die Deutschstämmigen ebenso wenig koalieren wie mit der Kaczinsky-Partei PiS, die mit einer Einzelperson im Kreistag vertreten ist. Die beiden letztgenannten Gruppierungen stehen sich inhaltlich offenbar recht nah.