• /// METROPOLREGION RHEIN-NECKAR NEWS

Heidelberg – „Ästhetik der Schlichtheit“: Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg 2016 an Thilo Krause verliehen

 Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar (red/ak) – Für seinen Gedichtband „Um die Dinge ganz zu lassen“ hat Thilo Krause den mit 10.000 Euro dotierten Clemens-Brentano-Förderpreis für Literatur der Stadt Heidelberg erhalten. Der Lyriker nahm die Auszeichnung am 28. Juni 2016 im Rahmen einer Konzert-Lesung aus den Händen von Kulturbürgermeister Dr. Joachim Gerner im Palais Prinz Carl in Heidelberg entgegen. Krause nannte die Auszeichnung eine große Ermutigung, auf dem Weg weiterzugehen, den er eingeschlagen habe.

Sprach- und Klangbilder von großer Tiefenschärfe

 Dass Krauses ruhig gehende Verse einen Kontrapunkt in das mediale Rauschen setzten, hatte die Jury bei ihrer Entscheidung im Februar 2016 hervorgehoben: „Mit wenigen Worten und unprätentiöser Sprache fängt dieser genaue Beobachter Stimmungen und Lebenssituationen ein und verwandelt sie in Sprach- und Klangbilder von großer Tiefenschärfe. Das Gedicht wird hier zum Ort, ‘um die Dinge ganz zu lassen‘.“

Dem Alltag abgelauscht

 Laudator Manfred Papst (Neue Zürcher Zeitung) betonte bei der Preisverleihung, Krause habe sich bereits mit seinem 2012 erschienenen Erstling „Und das ist alles genug“ als Dichter mit ganz eigener Handschrift gezeigt. Mit seinem zweiten Lyrikband, „Um die Dinge ganz zu lassen“ (2015), bestätige er seinen Rang aufs Eindrücklichste: „Krauses Verse zeugen von genauer Beobachtungsgabe und tiefer Musikalität. In ihrer Kontemplation und Gelassenheit, aber auch in ihrem Sinn für überraschende Wendungen erinnern sie oft an chinesische Gedichte der Tang-Zeit“, sagte Papst. „Thilo Krause pflegt eine Ästhetik der Schlichtheit. Seine Texte ruhen ganz in sich selbst. Sie kommen ohne Pathos aus. Ihre Welt ist der Alltag, in dem sich indes immer wieder kleine Epiphanien ereignen. Wir verstehen jedes Wort und kommen gleichwohl aus dem Staunen nicht hinaus.“

Gleichberechtigte Entscheider: Studierende und Profis

Kulturbürgermeister Dr. Joachim Gerner machte darauf aufmerksam, dass beinahe ausnahmslos alle bisherigen Brentano-Preisträger heute als erfolgreiche Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Dichterinnen und Dichter tätig seien. Er verwies auf die Besonderheit des Heidelberger Literaturförderpreises, dessen Alleinstellungsmerkmal es ist, dass in der Jury professionelle Literaturkritiker und Studierende des Germanistischen Seminars der Universität Heidelberg auf Augenhöhe als gleichberechtigte Mitglieder miteinander diskutieren.

Der Preisträger liest

 Den Preisträger live erleben kann man bei einer Lesung am Mittwoch, 29. Juni 2016, um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei Heidelberg, Poststraße 15.

Weitere Informationen zum Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg unter www.heidelberg.de/kulturamt.

 Hintergrund:

 Der Preisträger Thilo Krause wurde 1977 in Dresden geboren, wo er nach dem Abitur als Pfleger arbeitete. Anschließend studierte er Wirtschaftsingenieurwesen, promovierte in Zürich und arbeitet heute an der Zürcher Hochschule der Angewandten Wissenschaften. Nach seinem Debüt „Und das ist alles genug“ (poetenladen 2012) erschien 2015 sein zweiter Gedichtband „Um die Dinge ganz zu lassen“. Thilo Krause wurde unter anderem 2012 mit dem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet.

Der Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg wird seit 1993 jährlich im Wechsel in den Sparten Erzählung, Essay, Roman und Lyrik an deutschsprachige Autorinnen und Autoren vergeben, die mit ihren Erstlingswerken bereits die Aufmerksamkeit der Kritiker und des Lesepublikums auf sich gelenkt haben. Der Preis ist deutschlandweit einmalig, da die Jury sowohl mit professionellen Literaturkritikerinnen und -kritikern, als auch mit Studierenden des Germanistischen Seminars der Universität Heidelberg besetzt ist.

Die bisherigen Preisträger sind Saskia Hennig von Lange, Maximilian Probst, Philipp Schönthaler, Alexander Gumz, Wolfgang Herrndorf, Sven Hillenkamp, Andreas Stichmann, Felicia Zeller, Ann Cotten, Clemens Meyer, Stefan Weidner, Anna Katharina Hahn, Raphael Urweider, Andreas Maier, Doron Rabinovici, Sabine Peters, Hendrik Rost, Oswald Egger, Norbert Niemann, Benjamin Korn, Daniel Zahno, Jörg Schieke, Barbara Köhler, Gabriele Kögl und Günter Coufal.

Der Jury des Clemens-Brentano-Preises gehören an: die Literaturkritikerin und Kulturjournalistin Claudia Kramatschek, die SWR-Redakteurin Annette Lennartz, der Heidelberger Literaturwissenschaftler und Editionsphilologe Prof. Dr. Roland Reuß, Dr. Thomas Wohlfahrt, Direktor der Literaturwerkstatt Berlin, sowie die Germanistik-Studierenden der Universität Heidelberg Katharina Grünke, Markus Schork und Marcus Weiss.

 

Ergänzend Infos zum Clemens-Brentano-Preis unter www.heidelberg.de/kulturamt

DIESE MELDUNG BITTE TEILEN UND WEITERLEITEN! DANKE!

  • PREMIUMPARTNER
    Pfalzbau Ludwigshafen


    PREMIUMPARTNER
    Kuthan Immobilien


    PREMIUMPARTNER
    HAUCK KG Ludwigshafen

    PREMIUMPARTNER
    Edeka Scholz


    PREMIUMPARTNER
    VR Bank Rhein-Neckar

    PREMIUMPARTNER
    Hier können Sie werben!


    PREMIUMPARTNER



///MRN-News.de