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Heidelberg – Gemeinderat stimmt Konzept zur Integration von Flüchtlingen zu – Vorübergehende Unterkünfte für meist 100 Personen in allen Stadtteilen vorgesehen

Heidelberg / Metroplregion Rhein-Neckar (red/ak) -Nahezu einstimmig hat der Heidelberger Gemeinderat am 10. Dezember 2015 dem Konzept der Stadtverwaltung zur Integration von Flüchtlingen in allen Heidelberger Stadtteilen zugestimmt. Danach sollen in allen Stadtteilen vorübergehend Unterkünfte in einer Größenordnung von meist 100 Personen geschaffen werden. „Integration gelingt dann, wenn jeder einzelne Stadtteil Verantwortung übernimmt. Das ist für uns der viel bessere Weg als Massenunterkünfte in Sporthallen“, betonte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner.

Bis auf zwei Gegenstimmen stimmten alle Mitglieder des Gemeinderats dem Konzept zu. „Das ist ein starkes Signal“, dankte der Oberbürgermeister sowohl den Mitgliedern des Gemeinderates als auch der Bezirksbeiräte, die vorab über die Pläne informiert worden waren.

Kern des Konzepts ist eine Liste mit 14 Standorten für die vorläufige Unterbringung von Flüchtlingen in den Heidelberger Stadtteilen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Zugangszahlen rechnet die Stadt damit, dass im kommenden Jahr in Heidelberg für voraussichtlich 1.500 bis 1.800 Menschen auf der Flucht zusätzliche Unterkünfte benötigt werden. Darauf möchte sich die Stadt bereits jetzt vorbereiten, um zu verhindern, dass kurzfristig Massenlager in Sporthallen oder Zeltlagern eingerichtet werden müssen.

Bezirksbeiräte und Stadtteilvereinsvorsitzende wurden vorab am 7. Dezember über das Integrationskonzept der Stadtverwaltung informiert. In der Informationsveranstaltung hatten rund 100 Bezirksvertreter nahezu einstimmig Unterstützung für das dezentrale Konzept signalisiert. Mit dem Konzept kann Heidelberg schnell und flexibel auf die Zuweisung von Flüchtlingen reagieren.

Die Liste der geplanten Standorte in den Heidelberger Stadtteilen wurde in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag öffentlich vorgestellt. Sie umfasst zusätzlich zu den bestehenden Einrichtungen der Stadt folgende neue Standorte mit möglichen Platzkapazitäten:

1. Altstadt: Friedrich-Ebert-Anlage (Parkplatz), ca. 80 Plätze
2. Bahnstadt: Langer Anger 2, 60-100 Plätze
3. Bergheim: Parkplätze RNV (gegenüber der Alten Feuerwache), 60-100 Plätze
4. Neuenheim: Rufinusplatz, 60-100 Plätze
5. Neuenheim: Fläche im Zoogelände, ehem. Reitanlage
6. Neuenheim: Fläche am Zoo, Tiergartenstraße 5 +6 zusammen, ca. 60 Plätze
7. Rohrbach: Kolbenzeil 7 – 9 (ehem. Sprachheilkindergarten), 100-140 Plätze
8. Rohrbach: IGH Container, 50-130 Plätze
9. Schlierbach: geplante Begegnungsstätte Grundstück Flst. Nr. 1218/33, ca. 50 Plätze
10. Weststadt: Wilhelmsplatz, 50-100 Plätze
11. Weststadt: Ehemaliges NATO-Gelände, Rudolf-Diesel-Str. 22, ca. 150 Plätze
12. Wieblingen: Grünfläche Bereich Marie-Baum-Schule, Flst. Nr. 3937, ca. 45 Plätze
13. Ziegelhausen: Kleingemünder Straße 19 und 19/2, 50-60 Plätze
14. Handschuhsheim: Im Weiher, Flst. Nr. 16196, ca. 100 Plätze

Überwiegend sollen auf ungenutzten Grundstücken, Freiflächen oder Parkplätzen Pavillons errichtet werden, die sich ohne Eingriffe in die Umgebung wieder zurückbauen lassen. Auch wenn Standorte mehr Plätze ermöglichen, möchte die Stadtverwaltung die Einheiten auf maximal 150 Personen begrenzen, um eine gute Integration in die Nachbarschaft zu ermöglichen.

Die meisten Standorte sollen nur vorübergehend genutzt werden. Die Stadt erschließt sich damit ein Potenzial, um handlungsfähig zu sein. „Unser Ziel ist es, mittel- bis langfristig ein ausreichendes Wohnungsangebot für alle Bevölkerungsschichten zu haben“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Würzner. „Wir brauchen Wohnraum, Wohnraum, Wohnraum. Und zwar für alle Bevölkerungsgruppen.“

Daran arbeite die Verwaltung mit Hochdruck. Als Beispiele nannte der Oberbürgermeister die Bahnstadt und die Konversionsflächen in der Südstadt, wo im Januar mit der Sanierung begonnen werde. Hier sollen rund 1.300 Wohnungen entstehen, 70 Prozent davon als preiswerte Miet- und Eigentumswohnungen. Auch auf der Konversionsfläche „Hospital“ in Rohrbach seien 600 Wohnungen in Planung. „Wir bereiten außerdem seitens der Verwaltung ein wohnungspolitisches Konzept vor, mit dem Ziel, in allen Stadtteilen bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen zu schaffen“. Deshalb, so Würzner, sei es jetzt auch ausgeschlossen, die Konversionsflächen ausschließlich für die Flüchtlingsunterbringung zu nutzen: „Wir wollen keine Ghettos, sondern Wohnraum für alle.“

Interessierte Bürgerinnen und Bürger finden Informationen rund um das Thema Menschen auf der Flucht auf der aktualisierten Internetseite www.heidelberg-fluechtlinge.de. Hier gibt es auch den Info-Flyer “Menschen auf der Flucht” zum Download. Er ist in gedruckter Form in den Bürgerämtern und in vielen weiteren öffentlichen Institutionen erhältlich.

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