Mannheim Metropolregion Rhein-Neckar – Die Kriminalität ist mittlerweile nicht nur in Europa zu einem grenzüberschreitenden Problem geworden. Auch die Kriminalprävention muss daher vernetzt werden und darf an Landesgrenzen nicht ihr Ende finden.
Diese Erkenntnis führte hochrangige Polizeibeamte, Psychologen und Soziologen aus Rumänien und Moldawien, allesamt tätig auf dem Gebiet der Prävention, vom 17. bis 20. August 2009 nach Bukarest. Unter der Leitung des Neckarauer Revierführers Polizeioberrat Renato Gigliotti, der vom Bundesinnenministerium mit dieser Aufgabe betraut wurde, informierten sich die Fachleute unter anderem über die aktuelle Entwicklung der Kriminalprävention in Deutschland. Das Seminar findet bereits seit 2006 ein- bis zweimal im Jahr im Rahmen des “EU Stabilitätspaktes Südosteuropa” in Rumänien statt und erfreut sich mittlerweile in Fachkreisen einer großen Beliebtheit. Im Vordergrund steht hierbei zunächst der Erfahrungsaustausch. Einblicke in eine modern konzipierte Kriminalprävention, wie sie in Deutschland praktiziert wird, sind aber für die Kriminalisten aus Südosteuropa dabei ebenso wichtig, wie das Knüpfen von Kontakten.
Nicht zuletzt aus diesen Gründen wurde das Leitungsteam aus Mannheim auch durch Willi Stier von der hiesigen Verkehrserziehung und Bernd Heilmann vom Dezernat 12 der Kriminalpolizei, zuständig für jugendliche Intensivtäter, verstärkt. Maßgeblich unterstützt in Planung und Durchführung des Seminars wurde Gigliotti von der Landesvertretung Baden – Württembergs in Brüssel. Kriminalrätin Belinda Hoffmann nahm als Vertreterin dieser Institution ebenfalls an der Veranstaltung teil. Das Institut für öffentliche Ordnung in Bukarest fungierte als Mitveranstalter und bot den 24 Veranstaltungsteilnehmern sowie der Seminarleitung das optimale Umfeld für das Treffen. Erste Erfolge der Zusammenarbeit können auch schon verbucht werden. So wurde die Einrichtung eines
Präventionszentrums in der rumänischen Stadt Targowiste initiiert, das vermutlich noch in diesem Jahr seine Pforten öffnen wird.
Besonders freute sich Gigliotti darüber, beim aktuellen Seminar auch Kollegen aus Chisinau, der Partnerstadt Mannheims in Moldawien, begrüßen zu können. Überrascht und hocherfreut zeigten sich die Beamten schließlich auch über den Gruß der Stadt Mannheim, den der Neckarauer Revierleiter in Form eines kleinen Präsents überbrachte.
Polizeioberrat Gigliotti sieht sich in seinen Bemühungen bestätigt: “Obgleich wir noch am Anfang eines “Wissenstransfers” zwischen Ost und West stehen, sind die ersten Schritte bereits sehr viel versprechend”. Mit dieser Erkenntnis und vielen Plänen für zukünftige Treffen im Gepäck, kehrte er mit seinen Kollegen in die Quadratestadt zurück.
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