Rückblick und Ausblick auf Aktivitäten und Baumaßnahmen
(1.10.14) Ein so großer Bau wie der Dom zu Speyer bedarf der fortlaufenden Instandsetzung. Auch wenn im Moment keine Gerüste zu sehen sind: Bauuntersuchungen, Erneuerung technischer Einrichtungen, Ergänzungen und Reparaturen stehen immer an. Um diese durchführen zu können, benötigt das Domkapitel Unterstützung. Einen wichtigen Teil davon erhält es vom Dombauverein Speyer. Jährlich überweist dieser einen Betrag von mehr als 100.000 Euro zur Instandhaltung der romanischen Kathedrale. In einem gemeinsamen Pressegespräch zeigten Kapitel und Verein nun, wie diese Unterstützung eingeworben wird und wohin die Mittel fließen.
135.000 Euro wurden 2014 an das Domkapitel überwiesen. Dieser Betrag speist sich zu 60 Prozent aus Mitgliedsbeiträgen, zu 30 Prozent aus Spenden und zu 10 Prozent aus dem Verkauf von Dombausteinen, wie der Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Hissnauer und Schatzmeister Winfried Szkutnik berichteten. „Auf diese Summe können wir stolz sein“, so Dr. Hissnauer, „wichtiger ist jedoch, dass wir als Dombauverein eine in der Bevölkerung breit verankerte und beständige Identifikation mit dem Dom herstellen können, die sich dann auch in finanziellem Engagement durch Spenden, den Kauf von Dombausteinen und durch die Mitgliedsbeiträge ausdrückt.“
Domkustos Peter Schappert würdigte den Verein als „Plattform für alle, die sich mit dem Dom verbunden fühlten.“ Er und Dombaumeister Mario Colletto dankten für die in vieler Hinsicht wertvolle Unterstützung und erläuterten die zurückliegenden und anstehenden Baumaßnahmen. Beiden war es wichtig zu betonen, dass der Dom eine immerwährende Baustelle ist, auch wenn nicht alle Maßnahmen gleich augenfällig seien. „Für die dauerhafte Sicherung des Bauwerks sind kleine Arbeiten in der Summe genauso wichtig wie große Projekte“, so Domkustos Schappert. „Deshalb sind wir froh, dass der Dombauverein eine verlässliche Unterstützung bietet, die uns hilft, eine Kontinuität beim Bestandserhalt zu erzielen“. Dombaumeister Colletto ergänzte im Hinblick auf die beständig anfallenden Instandhaltungsaufgaben am Dom: „Das ist wie in einer Beziehung. Wenn ich mich nicht drum kümmere, geht sie auseinander.“
Während der vergangenen Jahre flossen die Gelder vor allem in die Neugestaltung des Kaisersaals und der Aussichtsplattform. Weitere Maßnahmen waren die Installation einer Seilsicherung auf der Zwerggalerie, die maßgeblich durch den Verein finanziert wurde. Die Erneuerung der Windfänge und die neue LED-Beleuchtung in Dom und Krypta wurden im zurückliegenden Jahr ausgeführt. Momentan findet gerade eine umfassende Untersuchung der Vorhalle statt. In den kommenden Jahren sollen hier nach einem abschnittsweisen Reinigungs- und Sanierungskonzept Boden, Wände und Decken saniert werden. Zu den Aufgaben der Zukunft gehört auch die Überarbeitung der Fenster des Mittelschiffs, deren Lebensdauer sich bedingt durch die Beanspruchung von Wind und Wetter dem Ende zuneigt. An der Außenseite stehen Arbeiten an den Wänden der Katharinenkapelle und an der Südwand der Sakristei an. Im Dominneren sind Putzrisse an den Wänden des nördlichen Seitenschiffs zu beseitigen. Gerüste kehren an den Dom zurück, wenn mit der Sanierung des Nordwestturms begonnen wird.
Der Dombauverein, der im kommenden Jahr das Jubiläum seines 20-jährigen Bestehens feiern wird, will 2015 mit zahlreichen Veranstaltungen um breite Unterstützung für diese Baumaßnahmen werben. Über die Kathedrale zu informieren und Menschen zu dauerhaftem Engagement für diese zu bewegen, gehört dabei mit zu den Vereinszielen. Um auch schon junge Menschen für den Dom zu begeistern, wird der Dombauverein im kommenden Jahr einen Domführer für Kinder herausbringen. Ein Kreuz aus Sandsteinen des Doms bereichert als ein neuer Dombaustein das Portfolio der Verkaufsartikel. Das wichtigste Ziel für 2015 sei es, so der Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Hissnauer, noch mehr und vor allem auch junge Menschen zu gewinnen, die sich für den Erhalt des Speyerer Doms einsetzen.
Bildunterschriften:
alle Bilder: Foto © Domkapitel Speyer
v.l.n.r: Mario Colletto (Dombaumeister), Dr. Barbara Schmidt-Nechl (Schriftführerin Dombauverein), Dr. Wolfgang Hissnauer (Vorstandsvorstizernder Dombauverein), Winfried Szutnik (Schatzmeister Dombauverein), Domkapitular Peter Schappert (Domkustos)
Stehen zur Instandsetzung an: Die Fenster des Mittelschiffs
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