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Ludwigshafen – 25 Jahre St. Johannes

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – St. Johannes feiert Jubiläum: 25 Jahre Arbeit mit und für psychisch kranke Menschen – Wohnheim und Tagesstätte passen sich verändertem Bedarf an – Mehr Wohnheimplätze wären notwendig
Seit 25 Jahren bietet St. Johannes in Ludwigshafen Arbeit für und mit psychisch kranken Menschen. Dieses Jubiläum feiert die Einrichtung des Caritasverbandes der Diözese Speyer am Sonntag, 08.03..2009, mit einem Jubiläumsfest. Es beginnt um 11 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Ludwig mit Weihbischof Otto Georgens. Der Gottesdienst wird gestaltet von Dekanatskantor Georg Treuheit und dem Chor Kanaan mit Band. Nach einem gemeinsamen Mittagessen und einer offiziellen Festveranstaltung im Prälat-Walzer-Haus klingt der Tag in St. Johannes aus. Dort stehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Gespräche zur Verfügung und es gibt rockige Live-Musik mit musikalischen Beiträgen aus St. Johannes.
 
Zur Geschichte und Arbeit von St. Johannes
 
In seiner mehr als 50jährigen Geschichte hat das Haus in der Kaiser-Wilhelm-Straße unterschiedlichen Zwecken gedient. Gebaut wurde es als Jugend- und Lehrlingswohnheim, danach war es Heim und Förderschule für Kinder von Spätaussiedlern. Als in den 80er Jahren der Unterstützungsbedarf für psychisch kranke Menschen deutlich wurde, wurde das Haus in den Jahren 1981 bis 1983 umgebaut, und ab November 1983 zogen die ersten Bewohner in das neu entstandene Wohnheim für psychisch kranke Menschen ein. Ein knappes halbes Jahr später, im März 1984, war es voll belegt mit 45 Bewohnerinnen und Bewohnern. Ursprünglich ging man davon aus, dass die meisten Heimbewohner in den Werkstätten des Wichern-Instituts arbeiten könnten. Doch schnell zeigte sich, dass viele der Bewohner nicht werkstattfähig waren. Daher wurde es nötig, durch die hausinterne Ergotherapie eine Tagesstrukturierung anzubieten.
Mitte der 90er Jahre passte sich das Haus wieder einmal einem veränderten Bedarf an. Es wurde zum Teil noch einmal umgebaut und saniert und erhielt einen zusätzlichen Schwerpunkt: der heimeigene Ergotherapiebereich wurde der neu konzipierten Tagesstätte mit 50 Plätzen zugeordnet.
Die Tagesstätte, die seit September 1994 arbeitet, steht seitdem allen Ludwigshafener Bürgern offen, die wegen einer psychischen Erkrankung tagesstrukturierender Hilfen bedürfen. Seit 1992 gibt es zudem dezentrale Wohnheimplätze, inzwischen insgesamt 25. In angemieteten Wohnungen können psychisch kranke Menschen möglichst viel Selbstständigkeit erhalten oder wieder gewinnen. Sie haben an ihrer Seite qualifizierte Mitarbeiter, die sie im Lebensalltag begleiten. Im Wohnheimbereich in der Kaiser-Wilhelm-Straße leben derzeit 40 psychisch kranke Menschen.
Insgesamt begleiten 55 Mitarbeiter aus St. Johannes derzeit 125 Klienten in den Bereichen Wohnen, Tagesstätte und ambulante Angebote. Die Hilfeform im Rahmen des persönlichen Budgets wird vielfach genutzt. Unterstützung suchen zunehmend jüngere Klienten, berichtet Einrichtungsleiterin Christine Stadler, viele haben bereits einige Jahre in Jugendhilfeeinrichtungen gelebt, einige haben auch mit Suchtproblemen zu kämpfen.
Ein großes Problem des Hauses in der Innenstadt ist die Raumnot. „Arbeit mit psychisch kranken Menschen ist sehr individuell, und das erfordert auch Räume“, beschreibt Christine Stadler die Situation. Im Erdgeschoss und Untergeschoss befinden sich die Räume der Tagesstätte, in den Etagen eins bis fünf die Wohnheimplätze. Zur Tagesstrukturierung bietet St. Johannes inzwischen zahlreiche differenzierte Angebote im Rahmen der Ergotherapie, aber auch viele Impulse zur Gestaltung der Freizeit.
„Eigentlich ist die Stadt mit 65 Wohnplätzen unterversorgt“, weiß Christine Stadler, auch die Tagesstätte ist in der Regel mit mehr als 50 Menschen belegt. Derzeit laufen Gespräche mit Stadt und Land über sechs weitere Wohnheimplätze.
Da die Kerneinrichtung St. Johannes in der Kaiser-Wilhelm-Straße aus allen Nähten platzt, wünschen sich die Mitarbeiter einen zusätzlichen kleinen und dezentralen Neubau. Das wäre auch der „Geburtstagswunsch“ an den Träger, den Caritas-Verband für die Diözese Speyer.
Von der Stadt Ludwigshafen und den anderen Kooperationspartnern wünscht sich die Einrichtungsleiterin  weiterhin Unterstützung und eine gute Zusammenarbeit. Vor allem in Problemfällen hat sich durch die enge Kooperation manche gute Lösung ergeben. Besonders eng ist die Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Zum Guten Hirten und dem Wichern-Institut und Werkstätten.
St. Johannes hat sich in den vergangenen Jahren von der Konzeption her ständig weiter entwickelt und trägt auch Menschen, die sonst klinisch behandelt werden müssten. Der oft „enorm hohe Hilfebedarf“ kann nur mit dem entsprechend qualifizierten Fachpersonal geleistet werden. St. Johannes arbeitet „multidisziplinär“ und beschäftigt unterschiedlich geschultes Personal – unter anderem Diplom-Sozialarbeiter, Fachkrankenschwestern für Psychiatrie, Ergotherapeuten und Arbeitserzieher: „Es sind alles Spezialisten, die sich zu einem guten Team ergänzen“, sagt Christine Stadler. Mit der Mischung verschiedener Fachkompetenzen können unterschiedlichen Problemlagen bearbeitet werden.
Neben einer fachlichen Ausbildung sind auch die persönliche Eignung und die Umsetzung des hauseigenen Leitbildes wichtig: „Wir brauchen Mitarbeiter, die an der Basis arbeiten, sie müssen kreativ und geduldig sein und Beziehungsarbeit leisten“, zählt die Einrichtungsleiterin grundlegende soziale Kompetenzen auf. Um diese Mitarbeiter zu bekommen und zu halten, müssen sie auch angemessen entlohnt werden. Das ist ein weiterer Wunsch zum „Geburtstag“. (brid).

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