Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Unternehmen reagieren mit unterschiedlichen Strategien
Die demografische Entwicklung stellt die Mitgliedsunternehmen der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz vor große Herausforderungen. Dies bestätigen die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage. Mehr als jedes vierte (27%) befragte Unternehmen hat bereits heute Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen, weil es keine passenden Arbeitskräfte findet.
Vor allem Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung und anschließender Weiterbildung wie beispielsweise Meister oder Fachwirt fehlen, wie jedes zweite befragte Unternehmen (genau: 49%) angibt. Insbesondere die gewerblich-technischen Berufszweige sind hier gefragt: 69% der Industrieunternehmen suchen aktuell nach Personen mit einer technischen Ausbildung. Kaufmännische Berufe sind insbesondere in Handelsunternehmen (64%) und in der Dienstleistungsbranche (39%) begehrt.
Diesen Engpässen möchten die Betriebe – über alle Wirtschaftszweige hinweg – unter anderem durch verstärkte Anstrengungen in der Ausbildung (61%; Mehrfachnennungen möglich), in der Weiterbildung (41%) und durch eine gesteigerte Attraktivität als Arbeitgeber (42%) entgegenwirken. Auch das Potenzial von Flüchtlingen wird dabei erkannt.
Schon heute sieht jeder fünfte Betrieb in der Beschäftigung von Flüchtlingen eine weitere Chance zur Deckung der Fachkräftelücke. Mehr als die Hälfte dieser Unternehmen (65%) würden Flüchtlinge als Praktikanten oder in einer Einstiegsqualifikation, als Auszubildende bzw. als Helfer beschäftigen. Von den befragten Unternehmen geben 12% an, aktuell Flüchtlinge zu beschäftigen.
Ihren Mitgliedsunternehmen erleichtert die IHK Pfalz künftig durch einen Kompetenz-Check die Einschätzung, welche Fertigkeiten und Fähigkeiten ein Flüchtling mitbringt. „Wir überprüfen die praktischen Kompetenzen des Flüchtlings im angegebenen Beruf mehrere Tage lang und vergleichen sie mit den hiesigen Anforderungen“, erläutert Dirk Michel von der IHK Pfalz. Ab Anfang 2017 sollen die ersten Flüchtlinge durch den Kompetenz-Check ihre Chancen zum Einstieg in den Arbeitsmarkt verbessern können.
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