Er sei morgens zwar nicht der erste im Rathaus gewesen, aber häufig der letzte, gerade auch bei seinen Kulturveranstaltungen. Als Verwaltungsmann habe er stets guten Kontakt zu den Bürgern und zu den Gemeinderäten gepflegt und so manches Signal empfangen. Als Verbindungsmann für Gemeinderäte habe er sich jedoch nie benutzen lassen, so Göck, sondern sei ihm stets ein loyaler Mitarbeiter gewesen. Von Anfang an im Jahre 1991 und bis zum Schluss sei Ertl mit der Brühler Kulturarbeit betraut gewesen und habe die Villa Meixner zu einem beliebten Kulturzentrum gemacht, das inzwischen regional bekannt ist für seine Kunstausstellungen und die Open Air Veranstaltungen: „Und dafür hast Du auch andere begeistert, und einen engagierten Kulturfreundeskreis gegründet, der bei der Durchführung der Veranstaltungen hilft und die Erlöse gemeinnützigen Einrichtungen stiftet. Das ist eine großartige Sache und es freut mich, dass Du hier selber weitermachen möchtest.“ Ertl habe auch andere Bühnen bespielt: ob das der Schillerschul-Musiksaal oder die Festhalle war: „Schritt für Schritt hast Du das Programm aufgebaut und erweitert, schließlich auch mit mir für die Sanierung und Erweiterung der Festhalle gekämpft, die heute von vielen als besonderes Schmuckstück gelobt wird“.
Schon allein mit dieser Kulturarbeit habe er sich im Laufe seiner nahezu 25 Jahren Tätigkeit „für unsere Heimatgemeinde verdient gemacht“. Aber er habe auch zusätzliche Aufgaben übernommen: „Neben der Kultur hattest Du von Anfang an die Stellvertretung des Hauptamtsleiters und auch die Schulverwaltung übernommen, dabei auch die neu aufzubauende Schulkinderbetreuung im Hort an der Schillerschule und später auch im Hort an der Jahnschule begleitet.“ Als 1998 die Bürgermeisterwahlen heranstanden, habe er sich auch beworben, unterstützt von der örtlichen CDU, die Arbeit von Günther Reffert fortzusetzen: „Nachdem dies nicht gelang und ich gewählt wurde, hast Du mir eine faire Zusammenarbeit angeboten, was ich gerne angenommen habe, denn ich war ja seit 1989 Gemeinderat und wusste von daher Deine Kulturarbeit und Deine Arbeit für unsere drei Städtepartnerschaften sehr zu schätzen.
Über die Jahre ist hier dann eine Freundschaft gewachsen, denn viele Einstellungen teilten wir. 2007 hast Du Dich als Nachfolger von Hauptamtsleiter Hans Leschinger mit meiner Unterstützung erfolgreich beworben. Gemeinsam haben wir einiges für die Gemeinde Brühl und die Bürger erreicht. Und 2013 hast Du wiederum an verantwortlicher Stelle die Vereinigung des Haupt- und Ordnungsamtes mitgestaltet. Wir haben ein größeres Amt mit neuen Sachgebietsleitern gebildet, die dann auch nach und nach kamen und Dir die Arbeit erleichterten. So hinterlässt Du ein gut bestelltes Haus.“
An dieser Organisationsreform habe aber auch sein langjähriger Stellvertreter Christian Stohl in seiner Eigenschaft als Organisationsverantwortlicher entscheidend mitgewirkt: „Und er erhielt auch wieder Deine Stellvertretung in dem neuen Amt, aber mit Schwerpunkt Ordnungsamt, was für ihn ein Schritt auf Deine Nachfolge hin war. Alles Gute auch für den Neuanfang nächste Woche an Christian Stohl“, so der Bürgermeister. „Für die geleistete Arbeit und Deinen besonderen Einsatzwillen spreche ich Dir, lieber Lothar, im Namen des Gemeinderats, und ganz besonders auch persönlich herzlichen und aufrichtigen Dank aus. Deine Arbeits- und Dienstauffassung war stets vorbildlich. Deswegen hat der Gemeinderat auch einstimmig beschlossen, Dir die Ehrennadel der Gemeinde in „Gold mit Diamant“ und diese Urkunde zu verleihen. Herzlichen Glückwunsch!“
In seinen Dankesworten zog Lothar Ertl eine positive Bilanz der vergangenen 25 Jahre, auf die er mit Dankbarkeit zurückschaue. Er lobte den großen Gestaltungsspielraum, den ihm Gemeinderat und Bürgermeister stets eingeräumt hätten. Sein Dank galt Bürgermeister i.R. Günther Reffert, der ihn engagiert habe, sowie Werner Fuchs und Wolfram Gothe, mit denen er manches Fest organisiert habe. Auch seine unmittelbaren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Monika Schmid, Monika Palzer und Dirk Faulhaber hätten ihn von Anfang an unterstützt. „Ich weiß, es war nicht immer ganz einfach mit mir“; dankte er auch allen anderen Kolleginnen und Kollegen, die er am Abend zu einer Goodbye-Party in den Garten der Villa einlud, darunter auch sein Stellvertreter Christian Stohl, dem er alles Gute für den Neuanfang wünschte. Schließlich galt sein Dank im Kulturbereich vielen Künstlerinnen und Künstlern, seiner Familie und Ehefrau Claudia, „seinem“ Kulturfreundeskreis, der Gemeindebücherei und der Jugendmusikschule.
Auch Sponsoren habe er gefunden, dankte er beispielhaft Brühls Sparkassen-Chef Peter Ickrath. Für die kenntnisreiche, gute und engagierte Berichterstattung in den regionalen Zeitungen dankt er, insbesondere Kulturfreund Ralf Strauch. Aber auch im Bereich der Schulen habe er mit der Schillerschule und Marion-Dönhoff-Realschule sowie den beiden Horteinrichtungen gut arbeiten können, dankte er auch Anne Fonje und Maria Rupprecht. Nicht zuletzt dankte Ertl den beiden Pfarrgemeinden mit Pfarrer i.R. Walter Sauer und Almut Hundhausen-Hübsch sowie Christiane Langloh-Zakouri für die gute Kindergarten-Arbeit. Schließlich dankte er Bürgermeister Dr. Ralf Göck für 18 Jahre gute Zusammenarbeit, nach der Bürgermeisterkandidatur 1998 habe man sich „irgendwie zusammengerauft“ und ein gutes Verhältnis aufgebaut, das inzwischen zu einer Freundschaft geworden sei.