Landau/Metropolregion Rhein-Neckar. Prall gefüllt mit Themen und Terminen waren die ersten 100 Tage der Amtszeit des neuen Oberbürgermeisters Thomas Hirsch und des neuen Bürgermeisters Dr. Maximilian Ingenthron: Vom Neujahrsempfang des Stadtchefs über die Verleihung des Emmerich Smola-Musikpreises, vom Eintrag der Bundeskanzlerin ins Goldene Buch der Stadt bis zur Hans Rosenthal-Gala mit der Lebensgefährtin des Bundespräsidenten, von weiteren Bombenfunden bis zur Freigabe des Sport-& Freizeit-Campus auf dem ehemaligen Landesgartenschau-Gelände, von der Organisation der Landtagswahl bis zur Ortsvorsteher-Wahl im Stadtteil Mörzheim , von wichtigen Personal-Entscheidungen in der Verwaltung bis hin zur organisatorischen Maßnahmen zur Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen, von der Entgegennahme der Auszeichnung “Aufsteiger des Jahres” beim neuen “Die Besten der Pfalz”-Award bis zur Stadt als Marke- Onlinebefragung und der 8. ImWoBau, von der Vergabe weiterer acht Baufelder im Wohnpark Am Ebenberg bis zum Spatenstich für die Erweiterung der Park & Ride- Anlage am Bahnhof, von der Telekom-Zusage zum beschleunigten Breitbandausbau in weiten Teilen der Stadt bis hin zur Vertragsunterzeichnung mit Inexio für den Breitbandausbau in Mörzheim, von der Verlegung weiterer Stolpersteine bis zu Besuchen in Landauer Schulen und Unternehmen wie auch zahlreichen Bürgergesprächen reichte der Bogen.
Inhaltlich prägend war für die neue Stadtspitze vor allem die Verabschiedung des Haushalts 2016 samt dem von der Aufsichtsbehörde geforderten Konsolidierungskonzept. Damit einhergehend hatte die neue Stadtspitze auch ein 12 Punkte-Programm für die zukünftige Stadtentwicklung vorgestellt. Bereits im März hatte der Stadtvorstand dann die “Initiative Landau baut Zukunft” auf den Weg gebracht. Neben der Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft und einer Baulandentwicklungsgesellschaft, der Schaffung von Baurecht für 500 Wohnungen in den Stadtteilen und der raschen Bebauung geeigneter Flächen in der Kernstadt sieht dieser Maßnahmenkatalog die Prüfung weiterer Siedlungsflächen im Südwesten der Stadt vor. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist auch das Modellprojekt “Kommune der Zukunft”, das sich an die Stadtteile richtet. Es eröffnet die Chance, die vielfältigen Potenziale in acht Orten noch besser zu nutzen und Perspektiven für eine noch bessere Entwicklung zu erarbeiten.
“Wir knüpfen damit an die Kontinuität der bisherigen Stadtentwicklung an und setzen mit Blick auf die sich Landau stellenden Herausforderungen weitere Akzente. Dabeihabe der Grundsatz “Innen vor Außen” bei der Siedlungsentwicklung weiterhin Bestand, zugleich seien neue Perspektiven notwendig, wenn die Stadt organisch und sozial ausgewogen wachsen wolle, wie der Oberbürgermeister und der Baudezernent gemeinsam unterstreichen. Eine der zentralen Aufgaben sei die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Ein Abschotten der Stadt würde die Boden- und die Immobilienpreise weiter in die Höhe treiben. „Verantwortungsvolle Stadtpolitik heißt für uns, Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, die Aufgaben anzugehen, Lösungswege aufzuzeigen und die Weichen zum richtigen Zeitpunkt zu stellen“, erläutern Hirsch und Ingenthron ihr Vorgehen. “Wir sind dabei dankbar für die Unterstützung in Rat und Verwaltung, die wir in den ersten 100 Tagen erfahren haben. Für die gute Zusammenarbeit mit Rudi Klemm als Beigeordnetem und mit vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die in Vereinen, Verbänden, Institutionen auf haupt- und vor allem auf ehrenamtlicher Basis, unsere Stadt mitgestalten.“ Das seien sehr gute und wohltuende Erfahrungen.
„Wir wissen aber auch, dass wir es in den ersten 100 Tagen nicht allen in der Stadt recht machen konnten”, so Hirsch und Dr. Ingenthron. „Angesichts drängender Probleme und Herausforderungen konnten wir nicht im Schongang starten, aber wir hatten das Glück, dass wir bereits im vergangenen Jahr erste Lösungsansätze in der Verwaltung diskutieren konnten. Nach der Präsentation unserer Vorschläge zur Stadtentwicklung stellen wir uns nun in der öffentlichen Diskussion – um deutlich zu machen, welche immensen Chancen sich damit für Landau und die hier lebenden Menschen verbinden”, machen die beiden neuen Verantwortlichen an der Stadtspitze deutlich. Ihnen sei aber auch bewusst, dass sich zu den Vorschlägen noch viele Fragen auftun und auch Unsicherheit verbinden. „Diese Punkte gehen wir jetzt weiter an“, machen der OB und der Bürgermeister deutlich.
Die Beteiligung der Bürgerschaft bei verschiedenen Vorhaben wird den Stadtvorstand in den nächsten Monaten beschäftigen: So steht neben regelmäßigen Bürgerinformationen zum Vorgehen bei der „Initiative Landau baut Zukunft“ auch die Einrichtung eines integrierten Mobilitätskonzepts für die Stadt bevor. Dabei sind verschiedene Bürgerbeteiligungsverfahren vorgesehen. „Wir werden die verschiedenen Fragen der Verkehrssteuerung und Mobilitätsentwicklung in Landau aus der Sicht der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer beleuchten, um die Grundlage für zukünftige Verkehrsplanungen und -investitionen in der Stadt zu haben. Dabei sollen Fachleute, städtische Gremien und Bürgerinnen und Bürger sich einbringen“, so Hirsch und Ingenthron.
Auch die Weiterentwicklung als „Familiengerechte Kommune“ ist der neuen Stadtspitze ein zentrales Anliegen. Neben dem weiteren Ausbau der Kita- und Hortversorgung sowie der Schulentwicklungsplanung, steht der Ausbau von Angeboten für Familien und Senioren auf der Agenda. Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt hat für den OB und den gesamten Stadtvorstand weiterhin einen herausragenden Stellenwert – gerade beginnt die Vermarktung des neuen Gewerbegebietes D10 an der Autobahn – „mit großer Resonanz“, wie Oberbürgermeister Hirsch und Bürgermeister Dr. Ingenthron hervorheben. Und schließlich sei auch die Universität als Zukunftsfaktor für die Stadt als Motor der Stadtentwicklung ein Glücksfall für Landau, ist man sich in der Stadtspitze einig und steht in engem Kontakt zur Unileitung, so mit Blick auf das Vorhaben ein Innovationszentrum in Landau zu gründen.
Nach 100 Tagen sehen Hirsch und Ingenthron einer spannenden Zeit entgegen: „In den vor uns liegenden Jahren wollen und werden wir uns mit Engagement und Kreativität für die Stärkung des Standortes, für eine solidarische Gesellschaft in unserer Stadt einsetzen.“
Quelle: Stadt Landau in der Pfalz.