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Mannheim – Heidelberg – Polizeiliche Kriminalstatistik 2015

Mannheim/Heidelberg/Metropolregion Rhein-Neckar (ots) – Kriminalitätsentwicklung in Mannheim und Heidelberg zeigt nach oben; im Rhein-Neckar-Kreis leichter Anstieg, Bemerkenswerter Rückgang bei Wohnungseinbrüchen – Höchste Aufklärungsquote.

“In der Gesamtbetrachtung können wir mit der Kriminalitätsentwicklung im Jahr 2015 nicht zufrieden sein. Sie ist in Mannheim, Heidelberg und dem
Rhein-Neckar-Kreis zusammen um 8,6 Prozent gestiegen und damit mit insgesamt 74.190 (2014: 68.333) Straftaten auf dem höchsten Stand der letzten zehn Jahre. Wo hierbei die Schwerpunkte liegen, erkennt man bei näherer Betrachtung einzelner Deliktsphänomene, bemerkt Polizeipräsident Thomas
Köber, Leiter des Polizeipräsidiums Mannheim in seiner Einführung zur Präsentation der Polizeilichen Kriminalstatistik 2015 am 31. März 2016.

Wesentliche Zuwächse sind im Bereich des Taschendiebstahls von 1.829 auf 2.651 Delikte (+44,9%), dem Ladendiebstahl von 4.736 auf 5.539 Delikte (+17,0%), beim Waren-/Warenkreditbetrug von 2.404 auf 2.822 (+17,4%) und der Leistungserschleichung von 6.494 auf 6.825 Delikte (+5,1%) zu verzeichnen.

Auffällige Rückgänge waren bei Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen von 3.770 auf 3.103 Delikte (-17,7%) und beim Wohnungseinbruch von 1.683 auf
1.492 Delikte (-11,3%) festzustellen.

Wichtig ist ein differenzierter Blick auf die drei Verwaltungseinheiten in unserem Zuständigkeitsbereich mit den Großstädten Mannheim und Heidelberg
sowie dem Rhein-Neckar-Kreis. Aufgrund recht unterschiedlicher Strukturen verläuft die Entwicklung in einzelnen Kriminalitätsfeldern abweichend voneinander. Insgesamt ist jedoch überall ein Zuwachs der erfassten Kriminalität zu verzeichnen. Stadt Mannheim +3.240 Delikte (10,2%) auf 34.943; Stadt Heidelberg +2.109 Delikte (16,1%) auf 15.194; Rhein-Neckar-Kreis +508 Delikte (2,2%) auf 24.053.

Unsere Aufklärungsquote (AQ) ist mit fast 56% der Spitzenwert der letzten Jahre. Trotzdem sind wir damit -und das ist die Kehrseite der Medaille-
Schlusslicht in Baden-Württemberg “, fügt der Polizeipräsident hinzu. “Eine wei-tere Steigerung und eine Annäherung an den landesweiten Wert von 60,1% muss daher unser Ziel sein”.

Betrachtung der Straftaten ohne Verstöße gegen das AsylVfG/ AufenthG: Das Jahr 2015 war in besonderem Maße durch den Flüchtlingszustrom geprägt, der sich letztendlich auch in der Kriminalstatistik bemerkbar machte. So sind Straftaten, welche ausschließlich durch Ausländer begangen werden können (AsylVfG/AufenthG) in erhöhtem Maße registriert worden. Im Präsidialbereich waren dies 2.196 (2014: 735) Delikte, welche in die Gesamtstatistik einflossen.

Opferwahrscheinlichkeit: Die Häufigkeitszahl beschreibt mit dem Verhältnis der registrierten Straftaten auf je-weils 100.000 Einwohner das relative Maß des Risikos, in einem bestimmten Gebiet Opfer einer Straftat zu werden. Diese Zahl wird oft im bundesweiten Vergleich heran-gezogen und nimmt Bezug auf alle registrierten Straftaten.

Die Kriminalitätsbelastung (Häufigkeitszahl) hat sich mit 7499 (Polizeipräsidium Mannheim), davon 11654 (Stadt Mannheim), 9821 (Stadt Heidelberg) und 4380 (Rhein-Neckar-Kreis) Straftaten pro 100.000 Einwohner nach oben entwickelt. Im Negativ-Ranking der Städte über 100.000 Einwohner in Baden-Württemberg befindet sich Mannheim nach Freiburg und knapp vor Karlsruhe auf Platz 2; Heidelberg liegt weiter auf Platz 5.

Straßenkriminalität: Bei der Straßenkriminalität handelt es sich um einen Summenschlüssel mehrerer Delikte, die sich in der Öffentlichkeit ereignen.
Dieser Wert ist deshalb so wichtig, weil er sich im Einwirkungsbereich der Polizei formiert und zum Teil durch polizeiliche Maßnahmen beeinflusst
werden kann. In der 10-Jahres-Betrachtung ist festzustellen, dass der langjährige Abwärtstrend gebrochen scheint und sich nunmehr auf eine Basis
von durchschnittlich etwa 16.000 Delikten einpendelt. Ein differenziertes Bild ergibt sich beim Blick auf die drei Verwaltungsbezirke. Mannheim
(+12,7%) und Heidelberg (+10,8%) weisen deutliche Anstiege aus, während im Rhein-Neckar-Kreis ein Rückgang um 5,0% registriert wurde.

Die deutlichsten Zunahmen gab es bei Raubdelikten (+33,7%) und beim Taschendiebstahl (+44,9%). Überproportional betroffen waren dabei die Heidelberger Innen-stadt (Altstadt, Bergheim und Weststadt) sowie die Mannheimer Innenstadt. Vorwie-gend junge Täter nutzten günstige Gelegenheiten aus, um zum Teil stark alkoholisierte, ebenfalls junge Opfer auf ihrem Nachhauseweg auszurauben. Hauptsächlich Smartphones und Bargeld wurden dabei erbeutet.

Gewaltkriminalität: Die positive Entwicklung der Fallzahlen der Gewaltkriminalität, mit dem 10-Jahres-Tief 2014, konnte leider nicht fortgesetzt werden. Bei dieser Zusammenfassung von Delikten, bei denen Gewalt zur Verwirklichung des Tatbestandes angewandt wird, kam es zu einer Zunahme um 277 Fälle (+ 14,4%) auf 2.195 Taten. Die Aufklärungsquote bewegt sich mit 73,6% (74,1%) nach wie vor auf einem hohen Niveau.

Während die Steigerungsraten in Mannheim mit 46 Fällen (+ 4,3%) und im Rhein-Neckar-Kreis mit 57 Fällen (+ 10,2%) noch moderat ausfielen, ist in
Heidelberg ein prägnanter Anstieg um 174 Fälle von 297 in 2014 auf 471 (+ 58,6%) festzustellen.

Bei den Tatverdächtigen ist ein Anstieg von 1.768 auf 2.091 registriert worden, was einer Zunahme von 18,2% entspricht. Hiervon sind 960 Nichtdeutsche (45,9%) und 268 Asylbewerber/Flüchtlinge (12,8%). Bei den Altersgruppen wurden 255 (225) Ju-gendliche, 288 (237) Heranwachsende und 1.489 (1.247) erwachsene Tatverdächtige erfasst.

Gewalt gegen Polizeibeamte: Viele Polizeibeamte werden auf Streife und bei Einsätzen immer häufiger mit Respekt-losigkeit konfrontiert. Seit Jahren ist zu beobachten, dass bedrohliche Situationen für die Beamten kontinuierlich ansteigen. Aggressionen gegenüber der Polizei beginnen häufig mit Beleidigungen und machen auch nicht vor Körperverletzungen oder Wider-ständen gegen Vollstreckungsbeamte Halt. In den meisten Fällen lässt der zum Teil enorme Alkoholkonsum die Hemmschwelle stark sinken.

Nach den lediglich geringfügigen Steigerungen der Fallzahlen in den letzten Jahren stellt das Jahr 2015 mit einer Anzahl von 382 (322) Übergriffen einen neuen Höhepunkt dar. Das entspricht einer Zunahme von 18,6%. Das Land Baden-Württemberg weist im Vergleich betrachtet eine Zunahme in diesem Deliktsbereich von 4,3% aus (3.929 Fälle).

Untergliedert wurden in Mannheim 190 Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte (+ 17,2%), im Rhein-Neckar-Kreis 100 Fälle (+ 20,4%) und in Heidelberg 92
Fälle (+19,4%) erfasst.

Insgesamt wurden 340 Tatverdächtige ermittelt, was einer Steigerung um 22,3% entspricht. Sämtliche Altersgruppen verzeichnen zweistellige Zuwachsraten. Hier fallen die Jugendlichen mit einer Zunahme von 29,4% unangenehm auf. Von den 340 Tat-verdächtigen waren über 50% alkoholisiert.
31,4% der Tatverdächtigen waren Nicht-deutsche, 6,1% waren Asylbewerber/Flüchtlinge.

Erfreulicherweise ist die Zahl der verletzten Polizeibeamten um 7% zurückgegangen. 188 Beamte wurden leicht, 2 schwer verletzt.

Die Polizei wird diesem Phänomen auch weiterhin mit Einsatztraining, Kommunikati-onsstrategien und auch konsequenter Ahndung derartiger Verstöße
wirksam begegnen.

Sexualstraftaten: “Der Rückgang der Sexualstraftaten aus dem Jahr 2014 mit 517 Straftaten, hielt auch im Jahr 2015 mit einem Minus von 4,1%
oder 496 Delikten weiter an”, so Kriminaloberrätin Roswitha Götzmann. Landesweit konnte eine Steigerung von 0,9% registriert werden.

Trotz des Gesamtrückganges für das Polizeipräsidium Mannheim gesamt ist eine Ein-zelbetrachtung der Stadtkreise und des Rhein-Neckar-Kreises notwendig. Während die Stadtkreise Mannheim (-9,6%) und Heidelberg (-20,5%) einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen haben, legt der Rhein-Neckar-Kreis bei Sexualstraftaten mit +8,7% zu.

Die Aufklärungsquote weist eine Steigerung aus und liegt im gesamten Präsidialbereich bei 72,4%; im Jahr zuvor bei 67,1%. Von den 330 (335) registrierten Tatverdächtigen handelt es sich bei 115 (102) um ausländische Staatsangehörige; davon waren 33 (6) Tatverdächtige Asylbewerber. Betrachtet man die Fallzahlen der letzten zehn Jahre, so ist deutlich ein Rückgang festzustellen.

Beim sexuellen Missbrauch wurden 270 Fälle registriert, davon an 112 Kindern. Im Jahr 2014 waren es 272 Straftaten, davon an 120 Kindern.

Bei der Gesamtzahl von 496 Sexualstraftaten wurde bei 148 Gewalt angewendet, im Vorjahr waren es bei 517 Fällen dagegen 160 Fälle. Die Gewaltanwendung bei Sexualstraftaten hat 2015 im Präsidialbereich um 7,5% abgenommen.

Die Sexualstraftaten mit der Anwendung von Gewalt sind im Stadtgebiet Mannheim deutlich um 21,4% zurückgegangen. Dagegen verzeichnen wir im Stadtgebiet Heidel-berg eine Zunahme von 35,5%; im Rhein-Neckar-Kreis ergab sich keine Veränderung.

Eine bedeutende Rolle nimmt hier immer die Täter-/Opferbeziehung ein. So lag bei 82 Opfern von Vergewaltigungen/sexuellen Nötigungen nur bei 13
Fällen keine Vorbeziehung vor. In 69 Fällen sind sich Täter und Opfer schon vor der Tat bekannt bzw. kannten sich.

Straftaten gegen das Leben: Mord- Beim Polizeipräsidium Mannheim wurden laut polizeilicher Kriminalstatistik im Jahr 2015 insgesamt 6 Mordfälle
verzeichnet. Hierbei handelte es sich um 5 versuchte Tat-handlungen sowie um einen vollendeten Mord. Alle Fälle konnten aufgeklärt werden, was einer
Aufklärungsquote von 100% entspricht. Im Vergleichszeitraum 2014 wurden lediglich 3 Taten, davon eine versuchte Tat, registriert. Exemplarisch
werden hierzu folgende Fälle dargestellt:

Mord am 02.03.2015 in Mannheim, Mittelstraße Der 29-jährige, italienische Beschuldigte betrat am 02.03.2015, gegen 22:04 Uhr, den Kiosk des 48-jährigen Geschädigten in der Mannheimer Mittelstraße. Der Beschuldigte räumte später ein, den Kiosk in der Absicht betreten zu haben, den Geschädigten zu berauben. Im Zuge der Handlung stach der Beschuldigte mit einem Messer auf den Geschädigten ein, sodass dieser noch am Tatort verstarb. Der Täter wurde zu einer le-benslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

Versuchter Mord am 27.04.2016 in Mannheim Der 40-jährige Beschuldigte und der 43-jährige Geschädigte, beides rumänische Staatsangehörige, gerieten
über die (Ex-)Frau des Beschuldigten in Streit, welche sich in zurückliegender Zeit aufgrund ihrer Eheprobleme dem Geschädigten zugewandt hatte. Zum Tatzeitpunkt vermutete der Beschuldigte seine Ex-Frau in der Wohnung des Geschädigten (wo sich diese tatsächlich nicht aufhielt) und begab sich alleine dorthin, wo es schließlich zu einer körperlichen Auseinandersetzung kam, in deren Verlauf der Beschuldigte sein Opfer mit mehreren Stichen mit einer Schere am Oberkörper/Hals verletzte. Das Gericht verhängte gegen den Beschuldigten eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und acht Monaten.

Versuchter Mord am 06.09.2015 in Mannheim Ein deutsches Ehepaar bewohnte mit ihren drei gemeinsamen, heranwachsenden Kindern eine Wohnung in einem
Mehrfamilienhaus im Stadtteil Waldhof.Nachdem sich die Ehefrau gegenüber ihrem Ehemann und den Kindern offenbarte, dass sie einen anderen Mann
kennengelernt habe und mit diesem auch sexuell verkehren würde, traf sich die Ehefrau mit ihrem Liebhaber und kehrte danach gegen 21.45 Uhr nach Hause zurück. Gegen 22.30 Uhr begab sie sich zu Bett, der Beschuldigte befand sich ebenfalls im Zimmer und schaute noch fern. Zur Tatzeit erwachte die Ehefrau durch den Umstand, dass ihr Ehemann, welcher ca. 140 kg wiegt, auf ihr saß und sie mit beiden Händen würgte. Sie hatte alleine nicht die Kraft, sich zu befreien und wurde durch den Würgevorgang zunehmend benommener. Die in der Wohnung anwesenden Kinder wurden die Auseinandersetzung aufmerksam, eilten ins Schlafzimmer und vereint – durch mindestens drei Helfer – wurde der Vater von der Mutter mit heftigem Kraftaufwand zurückgezogen, wodurch sich die Ehefrau befreien und aus der Wohnung flüchten konnte. Während der Tathandlung hatte der Beschuldigte mehrfach geäußert: “du gehst mir nicht mehr fremd, ich bringe dich um.” Schließlich rannte er in die Küche, holte ein großes Messer und suchte seine Frau auf der Straße. Im Rahmen dieser Situation gelang die Festnahme des Mannes durch hinzu gerufene Polizeibeamte. Der Ehemann wurde zu zwei Jahren und acht Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.

Totschlag- Insgesamt wurden 14 Fälle des Totschlags, davon 12 Versuche registriert. Bei allen Taten handelte es sich um Beziehungstaten. Hierbei
bestanden in vier Fällen engere Beziehungen durch Ehe- oder eheähnliche Partnerschaften. Bei den restlichen zehn Delikten bestand zumindest eine
Vorbeziehung im Familien-, Freundes- oder Bekann-tenkreis. Bei acht Fällen wurden die Opfer durch Stichverletzungen mit Messern oder ähnlichen
Gegenständen verletzt. Bei drei Fällen wurden die Opfer gewürgt oder erstickt. In zwei Fällen wurden die lebensgefährlichen Verletzungen durch Schläge oder Tritte herbeigeführt. In einem Fall wurde von der Schusswaffe Gebrauch gemacht. Auch hier konnten letztendlich alle 14 Taten aufgeklärt werden

Fahrlässige Tötung- Im Jahr 2015 wurden insgesamt sechs fahrlässige Tötungen registriert. Hierbei handelte es sich u.a. um Fälle, in denen wegen
des Verdachts des ärztlichen Behandlungs- oder Kunstfehlers ermittelt wurde.

Wohnungseinbrüche: “Das Sicherheitsgefühl der Bürger ist uns ein besonderes Anliegen. Deshalb freut es mich außerordentlich, dass wir bei den
Wohnungseinbrüchen einen bemerkenswerten Rückgang um 191 Fälle oder -11,3% vermelden können”, zeigt sich Siegfried Kollmar, Leiter der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg erleichtert.

Mit 1492 (2014: 1683) registrierten Einbrüchen und Einbruchversuchen zeigt die Tendenz deutlich nach unten. Allerdings darf man nicht verschweigen, dass es sich dabei trotzdem immer noch um den dritthöchsten Wert der letzten zehn Jahre handelt. Differenziert betrachtet ist vor allem der deutliche Rückgang der Wohnungseinbrüche in Heidelberg mit den Stadtteilen Pfaffengrund, Neuenheim und Handschuhsheim für die Gesamtentwicklung verantwortlich. Hier wurde fast eine Halbierung der Fallzahlen auf 206 (-46,5%) von 389 in 2014 erreicht.

Absolut erfreulich stellt sich die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich dar. Wäh-rend präsidiumsübergreifend 21,8% (2014: 17,5%) und für die Stadt Mannheim 18,1% und den Rhein-Neckar-Kreis 20,1% aufgeklärte Fälle eher durchschnittlich anmuten, beträgt die AQ in der Stadt Heidelberg satte 38 %. Zu diesem phänomenalen Ergebnis trugen mehrere Großverfahren gegen äußerst mobile und europaweit agierende georgische und albanische Einbrecherbanden bei.

Über 40% (600) aller Wohnungseinbrüche blieben im Versuchsstadium stecken. Dieser Umstand spricht eindeutig für die Tatsache, dass sich Investitionen in Sicherungstechnik lohnen. Nahezu 2000 Beratungen der Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen in Mann-heim und Heidelberg zur besseren Sicherung von Privatwohnungen wurden 2015 von unseren sechs Fachberatern kostenlos durchgeführt.

Sicherheit und Ermittlungserfolge haben jedoch auch ihren Preis. Zur Bekämpfung dieses Deliktphänomen wurden durch die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg im Jahre 2015 enorme Anstrengungen unternommen. An insgesamt 123 Tagen wurden fast 200 Konzeptions- und Fahndungseinsätzen durchgeführt. Die Ermittlungsgruppe “Eigentum”, ist ausschließlich für die Bearbeitung von Wohnungseinbrüchen zuständig und in die BAO Wohnungseinbruch eingegliedert. Die Zentrale Kriminaltechnik gewährleistet an jedem Tatort eines Wohnungseinbruchs einen hohen Standard bei der Spurensicherung und -auswertung. “Das Polizeipräsidium Mannheim ist dabei im letzten Jahr sicherlich bis an die Belastungsgrenze gegangen. Wir werden in diesem Deliktsbereich weiter nicht nachlassen und einen Schwerpunkt unserer Arbeit setzen”, betont Kollmar.

Computerkriminalität und Cybercrime: Die Computerkriminalität verbucht eine Steigerung um 194 auf 865 Fälle (+ 28,9%) im Vergleich zum Vorjahr. Die
Aufklärungsquote liegt bei 46,7% (45,2%).

Die höchste Steigerung mit 40,5% weist der Rhein-Neckar-Kreis aus. Schwerpunkte dieses Deliktfeldes sind der Betrug mit rechtswidrig erlangten
Debitkarten mit PIN (408 Fälle, + 9,1%) und der Computerbetrug (345 Fälle, + 100,6%).

Rückgängig sind die Fälle des Ausspähens von Daten von 38 auf 21 Fälle (- 44,7%). Auch die Softwarepiraterie in gewerbsmäßiger Form ist rückläufig
(von 14 auf 5 Fälle, -64,2%).

Cybercrime stellt einen Teilbereich der Computerkriminalität dar. Er umfasst alle Straftaten, die unter Ausnutzung der Informations- und Kommunikationstechnik oder gegen diese begangen werden. Ähnlich wie im Falle der Computerkriminalität relativiert sich die Steigerung von 58,9% auf 448 Fälle aufgrund des geringen Vorjahreswertes von 282 Fällen. Der Mittelwert der letzten fünf Jahre liegt bei 395 Fällen. Die Aufklärungsquote liegt bei 53,8%.

Schwerpunkte liegen im Bereich des Computerbetruges durch unbefugte Verwendung von Daten (266 Fälle, + 118%) und unrichtige Gestaltung von Programmen (38 Fälle, + 46,1%), Fälschung beweiserheblicher Daten (57 Fälle, + 5,5%), Verwendung unrichtiger/unvollständiger Daten (36 Fälle, + 350%) und Ausspähen von Daten (19 Fälle, – 36,6%).

Resümee und Ausblick: “Ich mache keinen Hehl daraus, dass mich der Kriminalitätsanstieg massiv stört, insbesondere in einzelnen Deliktsfeldern,
die das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung im öffentlichen Raum stark beeinträchtigen”, stellt Thomas Köber abschließend bei der
Gesamtbewertung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2015 fest. “Viele Kolleginnen und Kollegen sind seit Jahren mit viel Engagement und Herzblut
dabei, die Straßenkriminalität, den Taschendiebstahl, die Wohnungseinbrüche und die Raubdelikte zu bekämpfen. Wie ich aus persönlichen Gesprächen mit meinen Kollegen weiß, haben viele von ihnen oft das Gefühl, gegen Windmühlen anzukämpfen, gerade wenn sie wie jetzt, mit teilweise starken
Deliktsanstiegen konfrontiert werden. Es ist ihnen nicht hoch genug anzurechnen, dass sie sich trotz zunehmender anderer Polizeieinsätze immer
wieder zum Wohl der Bürger neu motivieren können. Auch zukünftig wird es erheblicher Anstrengungen aller, innerhalb und außerhalb der Polizei,
bedürfen, um in Mannheim, Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis sicher zu leben. Dazu werden wir unseren Beitrag leisten”.

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