Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Das Mädchen ist sechs Jahre alt, sie ist auf einer Kinderstation im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin an der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) Patientin. An Monitore angeschlossen mit Infusionen quasi ans Bett gebunden, ist sie nicht in der Lage mit ihren kleinen Händen zu klatschen. Dennoch gibt sie dem ökumenische Gospelchor der Alt-Katholischen Gemeinde Mannheim, der sich vor ihrem Krankenzimmer postiert, deutlich zu verstehen, wie sehr sie die musikalische Abwechslung im Klinikalltag genießt: beide Daumen hoch! Und nicht nur sie freut sich über die beschwingten Gesangseinlagen, die die ökumenische Klinikseelsorge an der UMM initiiert hat. Viele andere Kinder und Eltern, aber auch das Stationspersonal auf den Kinderstationen im Westflügel des Klinikums swingen mit.
Insgesamt auf sechs Stationen in der Kinderklinik hat der Chor Halt gemacht und mit seinen Liedern Freude verbreitet. „Öffnet euer Herz, seid willkommen…“, eines der vielen Lieder half den kleinen Patientinnen und Patienten zusammen mit ihren Eltern Angst, Langeweile, Leid und Traurigkeit für kurze Zeit zu vergessen. Für einen Achtjährigen gab es sogar ein Geburtstagsständchen. Und auch in der Geriatrie wie auch der Palliativstation gab es kleine Stationskonzerte. Die 14 Sängerinnen und Sängern mit Daniel Fieß, dem Chorleiter an der Spitze, wurden überall herzlich empfangen. Eine ältere, vom Gesang berührte Dame, bat sogar um zwei Zugaben. Ein Wunsch, den man ihr nicht abschlagen konnte, obwohl die Zeit zum Gottesdienst schon drängte, der den Tag in der Klinik abrunden sollte.
Der Gottesdienst der katholischen Klinikgemeinde begann um 18 Uhr. Die Lesung vom „Brennenden Dornbusch“ stand im Mittelpunkt der Predigt von Klinikseelsorger Gerrit Schütt, der den Chor eingeladen und durch das Haus begleitet hatte. Mit kräftigem Applaus bedankten sich die Gottesdienstbesucher beim Gospelchor Power People für den Gesang. „Es sei tatsächlich schon Tradition geworden, dass der Chor im Frühjahr in der Klinik mit Gesang einen Tag zu einem besonderen Erlebnis werden lässt“, sagte der evangelische Pfarrer Andreas Ihle.
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