Landau/Metropolregion Rhein-Neckar. Um ein weitgehend selbstbestimmtes und selbstständiges Leben zu führen, sind Menschen mit Behinderungen auf eine möglichst barrierefreie Umwelt angewiesen. Überall wo dies nicht gegeben ist, helfen den Betroffenen gezielte Informationen über die bestehenden Barrieren um zu klären, ob eine selbstständige Nutzung oder eine Nutzung mit technischen sowie personellen Hilfsmitteln trotzdem möglich ist.
„Barrierefreiheit und Inklusion von Menschen mit Behinderungen sind gesellschaftlich zunehmend bedeutsam. Der demographische Wandel macht es notwendig Hürden und Hemmnisse zu vermeiden bzw. zu verringern. Die Erreichbarkeit, Zugänglichkeit und Nutzbarkeit von Gebäuden, Plätzen, Wegen und Dienstleistungen ist sowohl für Menschen mit verschiedensten Beeinträchtigungen und ältere Menschen sowie auch für Familien mit Kleinkindern besonders wichtig“, betonte Sozialdezernent Bürgermeister Thomas Hirsch im Rahmen der jetzt stattgefundenen Auftaktveranstaltung des Projektes. „In den vergangenen zehn Jahren hat Landau deutliche Fortschritte im Bereich der Barrierefreiheit gemacht. Dennoch gibt es immer noch bauliche Defizite, die vermieden werden können. Für Menschen mit Beeinträchtigungen ist es wichtig zu wissen, wo sie in der Stadt auf eventuelle Hilfsmittel angewiesen sein könnten. Es geht nicht darum Angebote anzuprangern, sondern vielmehr darum den Betroffenen die Planung ihres Ausflugs, Einkaufs etc. zu erleichtern. Denn unser Ziel ist es gemeinsam hürdenlos zu leben“, ergänzte Dirk Bliemeister vom cbf Südpfalz.
Ziel des Stadtführers ist es für möglichst viele Bereiche der Stadt umfassende Informationen zu Barrieren und Barrierefreiheit gebündelt und einheitlich darzustellen sowie diese öffentlich und kostenlos zugänglich zu machen. In einer gemeinsamen Projektgruppe mit Vertretern des cbf Südpfalz, der Diakonissen Bethesda Landau, des Stammtisches barrierefreies Landau, der Universität Koblenz-Landau und der Stadtverwaltung wurde nun ein entsprechendes Konzept zur Realisierung eines online Stadtführers „Barrierefreies Landau“ mit dem Informationssystem „Hürdenlos“ entwickelt.
In einem ersten Schritt wurden verschiedene Institutionen, Behörden, Beratungs-, Bildungs- und Dienstleistungseinrichtungen sowie gastronomische Betriebe, Kultur-, Freizeit- und Sportangebote etc. angeschrieben, deren Angebote in den Stadtführer aufgenommen werden sollen. Sofern diese der Erhebung zustimmen führen geschulte Studierende und Freiwillige anhand spezieller Fragebögen die entsprechende Erhebung durch. Diese beinhalten hauptsächlich Messungen von Eingangsbereichen, Bewegungsflächen, Türen, Treppen, Regalen usw. Daneben werden beispielsweise auch Fragen zu Dienstleistungen oder speziellen Hilfsangeboten beantwortet. Die Erhebung soll im Zeitraum November bis Januar durchgeführt werden. Im Anschluss daran werden die gesammelten Daten in eine Datenbank eingepflegt und unter Federführung des cbf Südpfalz auf der künftigen Internetseite „www.landau.huerdenlos.de“ zur Verfügung gestellt und regelmäßig aktualisiert. Die Online-Schaltung der Homepage ist für März 2016 geplant.
Bürgermeister Thomas Hirsch freut sich „über die gelungene Zusammenarbeit in der Planung und über eine möglichst große Beteiligung in der Umsetzung unseres Stadtführers für ein zunehmend barrierefreies Landau.“ Als Ansprechpartner für Interessierte und Unterstützer steht das Institut für Sonderpädagogik der Universität Landau unter der Telefonnummer 06341 / 280 – 36731, E-Mail: stadtfuehrer@uni-landau.de gerne zur Verfügung.
Quelle: Stadt Landau in der Pfalz.
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