Worms / Metropolregion Rhein Neckar – „Schwarz auf Weiß“ lautet der Titel der Erste-Weltkrieg-Ausstellung, die zurzeit im Museum Heylshof sowie im Museum der Stadt Worms im Andreasstift zu sehen ist. Sie beschäftigt sich mit der Sicht von Künstlern wie Otto Dix und Max Beckmann auf die Geschehnisse in den Schützengräben und daheim. Als ergänzendes Rahmenprogramm konnte der Kunsthistoriker Dr. phil. Bernd Küster für einen Vortrag zum Thema „Der Erste Weltkrieg und die Kunst – Von der Propaganda zum Widerstand“ gewonnen werden. Dieser findet am Donnerstag, 23. Oktober, um 19 Uhr im Museum Heylshof statt. Karten für die Kooperationsveranstaltung der Museen mit dem Worms-Verlag gibt es für drei Euro ausschließlich an der Abendkasse.
Dr. phil. Bernd Küster ist Kunsthistoriker, Honorarprofessor an der Universität Osnabrück und seit August 2009 Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK). Ausführlich und kompetent beschreibt er in seinem Buch „Der 1. Weltkrieg und die Kunst“ die Vorgeschichte, den Kriegsbeginn, den Bewusstseinswandel 1915/17, das Ende, die bleibenden Folgen und Folgerungen der Künstler, ebenso die Propagandakunst und die Kunst der Heimatfront.
Die Begeisterung bei Kriegsausbruch war allgemein. Nur wenige relativierten die Aufbruchstimmung und setzten sie warnend in Beziehung zu den Kriegskatastrophen, an denen die Geschichte der Menschheit reich ist. Auch ein Skeptiker wie Max Liebermann beteiligte sich mit zahlreichen patriotischen Lithographien an der Mobilisierung der Emotionen. Doch schon bald setzte die Realität des Krieges mit unvorstellbarer Brutalität dem Aufbruchstaumel ein Ende und die Verherrlichung des Kampfes schlug um in Verurteilung und Entsetzen. Namhafte wie weniger bekannte Künstler dokumentierten den jähen Wechsel von anfänglicher Begeisterung in Realitätserfahrung und Verzweiflung. Darunter August Macke, Franz Marc, Max Liebermann, Käthe Kollwitz, Heinrich Vogeler, Otto Dix, Willy Jaeckel, Max Beckmann.
Die Ausstellung „Schwarz auf Weiß“
Vor hundert Jahren begann der Erste Weltkrieg. Er beeinflusste nicht nur Politik und Gesellschaft, nicht nur das Leben des einfachen Bürgers, sondern auch die Kunst und das Schaffen der zeitgenössischen Künstler. Diesen thematischen Aspekt greifen das Museum Heylshof sowie das Museum der Stadt Worms im Andreasstift mit der gemeinsamen Sonderausstellung „Schwarz auf Weiß“ auf. Noch bis zum 31. Dezember präsentieren die beiden Häuser grafische Werke bekannter Künstler wie Max Beckmann, Otto Dix und Théophile Steinlen. Ergänzt wird das Spektrum durch Filmausschnitte in Schwarz-Weiß, Fotografien sowie Graphic Novels.
Ausstellung „Schwarz auf Weiß“
2. Oktober bis 31. Dezember 2014
Museum Heylshof
Stephansgasse 9, 67547 Worms
Öffnungszeiten: Di-Sa 14-17 Uhr, So 11-17 Uhr
Museum der Stadt Worms im Andreasstift
Weckerlingplatz 7, 67547 Worms
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr
Eintritt: Es gibt ein Kombiticket für 5 Euro, mit dem beide Ausstellungsbereiche zugänglich sind.