Brühl/ Metropolregion Rhein-Neckar.
… und eine Antwort auf Kriege, Massenmord und Hass
Gegen Gleichgültigkeit: Achtsam miteinander umgehen
Lesung im Brühler Rathaus mit Werkrealschülern
Am 20. Februar gedenkt die Gemeinde Brühl mit der Verlegung von drei „Stolpersteinen“ ihrer früheren Mitbürgerinnen Frieda, Lena und Martha Rhein. Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Ge-denktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Inzwischen liegen STOLPERSTEINE in über 500 Orten Deutschlands und in mehreren Ländern Europas.
In Brühl wird der Künstler Gunter Demnig drei Steine gegen 15 Uhr gegenüber dem Brühler Rathaus öffentlich verlegen. Dort stand das Ladengeschäft der Familie Rhein, das in der Reichspogromnacht zerstört wurde.
Das Verbrechen an diesen deutschen Frauen jüdischen Glaubens, verlangt ein ehrendes Ge-denken, aber auch einen Blick nach vorn. Die bösen Taten lassen sich nicht ungeschehen ma-chen, wir dürfen und müssen aber alles tun, damit sich Ähnliches in der Welt nicht mehr er-eignet, wie vor über 30 Jahren schon eine Schülerin den Film „Holocaust“ kommentierte: „Wir sind nicht schuldig an diesen Morden, aber wir sind verantwortlich dafür, dass sie sich nicht wiederholen.“
Dazu möchten die Gemeinde Brühl, aber auch die Aktiven der AG 60 plus beitragen: „Wir müssen Kriege, Massenmord und Hass unterbinden. Das gehört zu den ewigen Aufgaben der Menschheit. Wir sind „zuständig“ für alles, was wir sehen und verändern können. Gleichgül-tigkeit wäre das Schlimmste. Die Welt der Zukunft wird untergehen, wenn sie nicht von Liebe und Verantwortung geprägt ist“, formuliert Helmut Mehrer, der Leite der AG 60 plus.
Zu dieser Einsicht soll auch eine Sammlung von Texten zum Thema „Achtsam miteinander umgehen“ führen. Sie wird am Donnerstag, 20. Februar im Anschluß an das Gedenken vor dem Rathaus etwa gegen 16 Uhr im Sitzungssaal des Brühler Rathauses vorgetragen.
Im Mittelpunkt stehen vier klassische deutsche und vier moderne Balladen. Sie werden in Auszügen von Schülern vorgetragen und kommentiert: Selina El-Ahmad, Samantha Isler,
Nadine Garrecht, Yigit Konya, Aurelia Petrino, Celina Petrino und Lea Fleig wirken mit.
Die Präsentationen sind eingebettet in eine Rahmenhandlung: Eine Mutter ist mit dem Klima in der Klasse ihren Sohnes unzufrieden. Und am Ende steht ein Gottesdienst zum Thema „Liebe und Verantwortung“. Nach Erläuterungen von Helmut Mehrer werden die Schüler Fürbitten vortragen, die uns alle angehen.
Die Bevölkerung ist zur Verlegung und der anschließenden Lesung herzlich eingeladen.