Brühler Gesundheitsforum begeistert in der Villa Meixner

Brühl / Metropolregion Rhein-Neckar – Nachdem in den vergangenen Jahren vom Brühler Gesundheitsforum der Frage nachgespürt worden war: „Was ist wirklich wichtig im Leben?“ und „Wie funktioniert eigentlich Gesundheit?“ und im vergangenen Jahr gezeigt worden war, wie man „Älter werden mit Freude“ schaffen könnte, stand in diesem Jahr ein „junges Thema“ unter dem Titel „Jedes Kind ist hochbegabt – Die Talente unserer Kinder und was wir daraus machen“ auf dem Programm. Ein provozierender Titel, der doch so ganz unserer Wahrnehmung zu widersprechen scheint.
Doch das Expertenteam des Abends konnte interessant und anschaulich zeigen, dass Eltern und Pädagogen sehr viel tun können um das schlummernde Potential unserer Kinder zu wecken. Nach der Begrüßung von Bürgermeister Dr. Ralf Göck entführte der Brühler Internist Dr. Axel Sutter in die Geheimnisse der Gehirnentwicklung und spannte einen Bogen zu den Genen, die gar nicht so viel festlegen, wie das von Vielen vermutet wird. „Es gibt kein Einstein-Gen“ war seine klare Aussage. Einstein selbst sagte über sich selbst, er hätte keine besonderen Begabungen, er sei nur unwiderstehlich neugierig. Neugierde zu unterstützen, selbstvergessen spielen lassen, gemeinsam Singen und das Geschichten vorlesen trage dazu bei, das Potential der Kinder wirksam werden zu lassen, so Dr. Sutter.
Die Osteopathin Susanne Kunte konnte den erstaunten Zuhörern zeigen, dass der Geburtsverlauf Auswirkungen auf das ganze Leben haben kann. Hier Störungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln sei für die weitere Entwicklung oft sehr entscheidend. Gerade die sanfte Methode der Osteopathie kann hier viel Gutes bewirken, wie Susanne Kunte am Beispiel eines kleinen Patienten eindrucksvoll zeigen konnte.
Nach der Pause stellten die Ergotherapeutin Ulrike Harant-Wichert gemeinsam mit der Physiotherapeutin Britta Liebzeit die Frage „Walderlebnis – digital oder real?“ Zunächst wurde in einem amüsanten Video gezeigt, wie negativ sich ein hoher Computer-Konsum auf die Psyche und das Verhalten von Kindern auswirken kann. Als danach Fotos eines Waldausflugs einer Kindergruppe projiziert wurden, war das als Kontrast kaum noch zu überbieten. Alle konnten miterleben, wie die Kinder spielerisch Fähigkeiten wie Koordination beim Balancieren über Baumstämme einüben konnten oder wie sie neugierig die Flora und Fauna erforschten. Die Frage wurde eindeutig beantwortet: spielen draußen in der Natur hilft die angeborenen Talente unserer Kinder hervorzubringen. Zuviel Zeit am Computer kann diese regelrecht verschütten und im Extrem zu Verhaltensauffälligkeiten führen.
Danach stellte die Gesundheitsberaterin Petra Dietl das Projekt Klasse 2000 vor und wie mit diesem Programm Gesund¬heitsförderung und Prävention schon in die Schulklassen gebracht werden kann. Es sei wichtig, für diese Themen Begeisterung zu entfachen. Dabei greift Petra Dietl, die dieses Angebot mit Unterstützung von Sponsoren an beiden Brühler Grundschulen macht, den natürlichen Wissensdrang der Kinder auf und vermittelt den Spaß an aktivem und gesundem Leben mit Begeisterung.
Wie die Gruppe Aktion 60 plus aus Kaufleuten, Ingenieuren und Lehrern in Brühl Kinder beim Entfalten ihrer Talente unterstützt, darüber berichtete am Ende des informativen Abends ganz engagiert Helmut Mehrer. Für die von ihrem Tun begeisterten Älteren sei dies eine sehr erfüllende Aufgabe und das Strahlen in den Augen der Kinder und wunderbarer Lohn, ermunterte Mehrer dazu, mitzuwirken.
Dr. Sutter verabschiedete die zahlreichen Zuhörer aus der Villa Meixner mit dem Hinweis auf ein Highlight des Brühler Gesundheitsforums im nächsten Jahr. Einer der weltweit erfolgreichsten spirituellen Autoren, Pater Anselm Grün, wird in der Festhalle zu dem Thema „Die Kraft des Verzeihens. Macht vergeben gesünder?“ sprechen. Den 31. März 2014 sollte man sich schon jetzt vormerken. Der Kartenvorverkauf an der Rathauspforte hat bereits begonnen.