Mannheim – Statistik auf Europäisch

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Vor 15 Jahren haben sich Städte in ganz Europa zu Urban Audit zusammengeschlossen. Dieses gemeinsame Stadtforschungsprojekt ist eine unschätzbare Datenquelle für kommunale Planungen und Entscheidungen. Seit 2013 koordiniert die Stadt Mannheim die deutsche Städtegemeinschaft. Ab 2014 hat sie auch einen Sitz und eine Stimme im europäischen Koordinierungsgremium.

Mittlerweile gehören über 800 Städte in 27 europäischen Ländern, von Island und Norwegen über Rumänien bis in die Türkei zu Urban Audit. In Deutschland beteiligen sich 125 Städte, davon alle Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern und alle Städte mit 50.000 bis 100.000 Einwohner, die zugleich Oberzentren sind, daran. Seit der Gründung 1998 bis 2012 war die betreuende Stelle die Stadt Nürnberg.

„Durch Urban Audit können wir Daten von rund 800 Städten in ganz Europa vergleichen. Wir erhalten Informationen zur europäischen Stadtentwicklung, Bevölkerungsstruktur, Wohnen, Gesundheit, Arbeitsmarkt und Wirtschaft, Umwelt und Verkehr bis zu Kultur, Freizeit und Tourismus“, erklärt Bürgermeister Lothar Quast. Auch subjektive Daten werden erhoben, die Aufschluss darüber geben, wie die Bürgerinnen und Bürger ihre Lebensqualität einschätzen. Der Bedarf an solchen Daten ist hoch: Denn städtevergleichende Informationen sind eine wichtige Grundlage der europäischen Förderpolitik. „Im Vordergrund dieses kommunalstatistischen Projektes stand zunächst, dass Daten für die Europäische Union bereitgestellt werden“, erklärt Dr. Petra Wagner, Leiterin der Statistikstelle Mannheim. „Im Laufe der Jahre haben alle beteiligten Städte kontinuierlich Karten, Grafiken und Tabellen ausgebaut, so dass Urban Audit mittlerweile zu einem der wichtigsten Statistikdienstleiser geworden ist“, so Dr. Wagner weiter.

Das deutsche Urban Audit ist europaweit die einzige Städtegemeinschaft, der es gelungen ist, zertifizierter Teil des Europäischen Statistischen Systems zu werden. „Das ist eine hohe Anerkennung für die Arbeit der kommunalen Statistikstellen“, hebt Quast hervor.