Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Der Naturschutzbund Deutschland (NABU), das Bundesumweltministerium und die Landesregierung machen gemeinsam mit ihrer diesjährigen europäischen Woche der Abfallvermeidung vom 16. bis 24. November 2013 darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, die Abfallberge zu reduzieren. Hier in Ludwigshafen erklärt Tanja Rehberger, Abfallberaterin der Stadt, was jede Person tun kann, um Müll zu vermeiden.
Laut NABU verursacht jeder in Deutschland etwa das Sechsfache seines Körpergewichts an Müll pro Jahr. Das sind rund 500 Kilogramm. In Ludwigshafen betrug im Jahr 2012 das Gesamtabfallaufkommen aus Haushalten rund 460 Kilogramm pro Einwohnerin und Einwohner. Davon entfallen rund 190 Kilogramm auf Hausmüll und circa 50 Kilogramm auf Sperrabfall. Der Rest verteilt sich auf Bio- und Problemabfälle sowie Leichtverpackungen, Glas und Papier, Pappe, Karton und Sonstiges.
“Wer Abfall trennt und – noch besser – von Anfang vermeidet, handelt umweltbewusst und schont die immer weniger werdenden Ressourcen”, erklärt Rehberger. In Ludwigshafen kann man den Müllberg reduzieren, indem man zum Beispiel bei Vereinen, kirchlichen und freien Trägern anfragt, ob sie brauchbare Gegenstände annehmen möchten. Die Einrichtungen veranstalten oft Flohmärkte, um ihre Kassenlage zu verbessern. Weitere Adressen sind Antiquariate, Secondhand-Läden und speziell bei Kleidung die vier städtischen Kleidertreffs.
Gegenstände verschenken oder tauschen kann man einfach, kostenfrei und unkompliziert mit Hilfe des Online Tausch- und Verschenkmarktes der Stadt Ludwigshafen www.ludwigshafen.abfallspiegel.de. “Was für den einen ein lästiger Platzverschwender ist, mag für den anderen das lang gesuchte Liebhaberstück sein. Für ganz andere sichert mancher Gegenstand des täglichen Bedarfs auch schlichtweg das Überleben. Schade nur, dass oft der eine vom anderen nichts weiß. Tauschen oder Verschenken dient der Abfallvermeidung, ist nachhaltig und sozial. Aus diesem Grunde gibt es seit 2008 in Ludwigshafen den nicht-kommerziellen Tausch- und Verschenkmarkt. Man kann ihn als eine Art Online-Flohmarkt bezeichnen”, erläutert Rehberger. Dort kann fast alles angeboten werden. Bisher haben viele noch brauchbare Gegenstände ihren Besitzer gewechselt. Um die Interessenten unkompliziert zusammenzuführen, können Angebote und Gesuche für Dinge, die getauscht oder verschenkt werden sollen, zeitunabhängig und unkompliziert selbst eingetragen und gelöscht werden. Und das kostenfrei. Verschenkt, getauscht und gesucht werden können Gegenstände aus den Kategorien Möbel, Hausrat, Haushaltsgeräte, Computer, HiFi, fast alles für Kinder, Garten und Hobby. Des Weiteren auch Bauschutt, Erdaushub und Sonstiges. Neu ist die Rubrik “Lebensmittel” für Privatpersonen, den Handel, Produzenten und Landwirtschaft. Hier können überschüssige Lebensmittel zum Beispiel aus Überproduktion, eines zu großen Einkaufs oder zu großer Ernte kostenlos angeboten werden. Dasselbe gilt auch für Tierfutter.
Dass das Thema Abfallvermeidung auch in der heutigen konsumorientierten Zeit nicht mehr abwegig ist, zeigt sich auch in neuen originellen Initiativen. Zum Beispiel gibt es in vielen Städten die so genannten “Giveboxen”, das sind alte Schränke, in die jeder Gegenstände stellen kann. Umgekehrt kann man sich diese nehmen oder ausleihen. Solche Schränke dürfen allerdings nur auf Privatgeländen aufgestellt werden.
Wer noch andere Abfallvermeidungsideen oder eine persönliche Abfallvermeidungsstrategie hat, wie er Müll möglichst in der Freizeit, im Büro, zu Hause oder bereits beim Einkauf vermeidet, kann sich darüber auf einer Plattform über www.ludwigshafen.abfallspiegel.de austauschen.
Weitere Fragen, wie Abfälle getrennt, vermieden, verwertet oder fachgerecht beseitigt werden können, beantwortet die Abfallberatung der Stadt Ludwigshafen, Telefon: 0621/504-3455. Fragen zum Tausch- und Verschenkmarkt beantwortet Tanja Rehberger, Bereich Umwelt, Bismarckstraße 29, 67059 Ludwigshafen am Rhein, Telefon 0621 504-3894.
Weitere Informationen gibt es auf www.ludwigshafen.de
Abfallvermeidungstipps
Die Abfallberatung der Stadt Ludwigshafen hat einige Müllvermeidungstipps zusammengestellt:
• Eigenes Kaufverhalten hinterfragen: weniger ist mehr, langlebige Qualitätsware.
• Nicht(s) einpacken lassen: mit Korb und Tasche zum Einkauf.
• Kampf dem Plastikmüll: keine Luxus- und Miniverpackungen
• Vorfahrt für Mehrweg.
• Nachfüllen statt neu kaufen.
• Ein Dinner für Zwei und Müll für Vier? Auf Einweggeschirr, Einwegdekoration und Portionsverpackungen sollte verzichtet werden.
• Döner “Ohne” bitte…(Fast Food Produkte ohne unnötige Verpackung bestellen)Beim Kauf von Fast-Food beziehungsweise “To-Go” Produkten auf unnötige Verpackungen verzichten
• Für einmalige Verwendung: leihen, borgen, mieten.
• Reparieren statt wegwerfen, flicken statt entsorgen, aus Alt mach Neu.
• Brotboxen statt Alufolie oder Plastiktütchen
• Akkus statt Batterien