Freinsheim/ Metropolregion Rhein-Neckar – In einem alten Musiklexikon kann man nachlesen: „… eine Aria mit verschiedenen Veränderungen vors Clavicimbal mit zwei Manualen“. Es ist eines der großartigsten Variationswerke der Klavierliteratur und erklingt in genau berechnetem Aufbau in dreißig verschiedenen Variationen. Die Umstände, unter denen das Werk entstand, wurden von Bachs erstem Biographen, J. N. Forkel, wie folgt übermittelt:
„Der Graf (Keyserlingk) kränkelte viel und hatte dann schlaflose Nächte. Goldberg, der bey ihm im Hause wohnte, mußte in solchen Zeiten in einem Nebenzimmer die Nacht zubringen, um ihm während der Schlaflosigkeit etwas vorzuspielen. Einst äußerte der Graf gegen Bach, daß er gern einige Clavierstücke für seinen Goldberg haben möchte, die so sanften und etwas munteren Charakters wären, daß er dadurch in seinen schlaflosen Nächten ein wenig aufgeheitert werden könnte. Bach glaubte, diesen Wunsch am besten durch Variationen erfüllen zu können, die er bisher, der stets gleichen Grundharmonie wegen, für eine undankbare Aufgabe gehalten hatte. Aber so wie um diese Zeit alle seine Werke schon Kunstmuster waren, so wurden auch diese Variationen unter seiner Hand dazu. Auch hat er nur ein einziges Muster dieser Art geliefert. Der Graf nannte sie hernach nur seine Variationen. Er konnte sich nicht satt daran hören, und lange Zeit hindurch hieß es nun, wenn schlaflose Nächte kamen: Lieber Goldberg, spiele mir doch eine von meinen Variationen. Bach ist vielleicht nie für eine seiner Arbeiten so belohnt worden, wie für diese. Der Graf machte ihm ein Geschenk mit einem goldenen Becher, welcher mit 100 Luisd’or angefüllt war. Allein ihr Kunstwerth ist dennoch, wenn das Geschenk auch tausend Mahl größer gewesen wäre, damit noch nicht bezahlt.“
Nun könnte, an diesem Konzertabend, der ursprüngliche Entstehungsgrund der Komposition die gleiche Wirkung bei unseren Konzertbesuchern hervorrufen. Unsere Cembalistin, Petra Marianowski-Wallach, wird durch ihr außerordentliches Können bestimmt die Voraussetzung für größten Kunstgenuss schaffen. Sie gehört zu den Musikerinnen, die sich schon nach ihrer Diplom-Prüfung zunehmend der historischen Aufführungspraxis als Schwerpunkt zuwandte und dafür im März 2011 beim 13. Internationalen Wettbewerb für Alte Musik „Gianni Gambi“ im italienischen Pesaro mit einem 1. Preis in der Kategorie „Generalbass“ belohnt wurde!
Petra Marianowski-Wallach ist Gründerin und Leiterin des „Melothesia Ensemble“, welches sich auf die Interpretation englischer Tanz- und Theatermusik des Barock spezialisierte und ist musikalische Assistentin bei Opernproduktionen des „Musik Podium Stuttgart“.
Lassen Sie an diesem Abend die Schönheit, Freude und Erfüllung, die Bach mit uns teilt, auf sich wirken!
Der Eintrittspreis beträgt € 18,00 für Erwachsene und € 5,00 für Schüler und Studenten. Kartenbestellung ist ab sofort möglich bei der Touristinformation i-Punkt, Hauptstr. 2, 67251 Freinsheim, Tel. 0 63 53 – 98 92 94, Fax 0 63 53 – 98 99 04 und im Internet: www.Von-Busch-Hof-Konzertant.de oder per E-Mail kartenbestellung@vbh-k.de