Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Es ist ein weiterer Mosaikstein beim Ausbau der Betreuungsplätze in Mannheim. Das Kinderhaus Vogelstang eröffnet eine vierte Krippengruppe für Kinder unter drei Jahren. Der Ausbau von Betreuungsplätzen für unter Dreijährige ist ein zentrales Anliegen der Stadt Mannheim. „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur frühkindlichen Bildung und zur Bildungsgerechtigkeit. Krippenplätze sind für unsere Bürgerinnen und Bürger zudem von großer Bedeutung zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, sagte Bildungsdezernentin Dr. Ulrike Freundlieb bei der Feierstunde am Mittwoch.
Im 1971 eröffneten Kinderhaus Vogelstang befinden sich nun neben drei Kindergartengruppen insgesamt vier Krippengruppen mit insgesamt 100 Betreuungsplätzen. Für die Erweiterung des Kinderhauses um eine Krippengruppe waren umfangreiche Sanierungen notwendig. Insgesamt wurden 480.000 Euro investiert. Bildungsbürgermeisterin Freundlieb erinnerte daran, dass es sich bei dem Kinderhaus um die erste Tageseinrichtung in Mannheim handelte, die Kinder im Alter von acht Wochen bis zur Einschulung unter einem Dach betreuen konnte.
Neben der gelungenen Kombination aus Licht und Farbe, bietet das Kinderhaus den Mädchen und Jungen auch Rückzugsmöglichkeiten. Außerdem gibt es eigens ausgewiesene Arbeitsbereiche für die heutigen pädagogischen Anforderungen. „Es sind Räume, in denen sich sowohl die Kinder wohl fühlen, das Fachpersonal gute Arbeitsbedingungen vorfindet und die Eltern ihre Kinder gut aufgehoben und betreut wissen“, betonte die Dezernentin bei ihrem Besuch.
Zur Praxis der Einrichtung gehört es auch, dass mit den Eltern individuelle Eingewöhnungstermine vereinbart werden, so dass die Kinder schrittweise eine Beziehung zu ihren Erzieherinnen aufbauen können und eine stabile Bindung entstehen kann. Bürgermeisterin Freundlieb unterstrich bei ihrem Besuch auch die Bedeutung des pädagogischen Konzepts.
Neben der Förderung der körperlichen und geistigen Beweglichkeit stehen bei dem praktizierten ganzheitlichen Erziehungsansatz unter anderem auch das gemeinschaftliche Erleben, die Förderung von Empathie und die Entfaltung der Kreativität im Zentrum: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt nicht nur ausreichend, sondern auch gute Plätze zu schaffen: die Gestaltung des Bauwerkes, die Ausstattung der Räume, die Qualifizierung des Fachpersonals – das sind für uns die gesetzten Mannheimer Maßstäbe“, betonte Freundlieb am Mittwoch.
Von 2011 bis 2013 wurden dafür im Rahmen der 3. und 4. Ausbaustufe des Krippenausbauprogramms in Mannheim 93,5 neue Krippengruppen geschaffen. Das bedeutet 935 zusätzliche Betreuungsplätze für unter Dreijährige. Das ist eine herausragende Leistung, die die Stadt zusammen mit ihren Kooperationspartnern – den freien Trägern – realisiert. Allein für diese neuen Plätze sind von der Stadt 82 Millionen Euro an Investition- und Betriebskosten für städtische Einrichtungen und die der freien Träger aufzubringen.
Um die Anstrengungen Mannheims stärker in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken, startet die Stadt eine Kampagne. In deren Zentrum stehen rote Bauklötze aus Schaumgummi – die Grundfläche misst 30 auf 30 Zentimeter –, die mit dem Logo der Stadt versehen sind. Da sie mit Lastwagenplane überzogen sind, eignen sie sich auch zum Spielen im Freien. So wird die Bürgermeisterin in den kommenden Monaten bei den Eröffnungsterminen der Krippen jeweils so viele Bausteine mitbringen, wie es zu diesem Zeitpunkt entsprechende Einrichtungen für die Kinder bis zu drei Jahren gibt.
Bei der Eröffnung der Krippengruppe im Kinderhaus Vogelstang wurden insgesamt 19 Bauklötze mitgebracht.18 davon stehen für die Anzahl der bisherigen Gruppen, ein weiterer Baustein symbolisiert, dass nun wieder eine weitere Krippengruppe dazukommt. „Wir möchten damit zeigen, dass Familien auf die Stadt bauen können, wir symbolisieren das Wachstum der Krippen in unserer Stadt“, betonte Freundlieb.