Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar
– Auszubildende von TWL und Alex Bär, einer der Künstler mit neuem Atelier im ehemaligen Umspannwerk in der Raschigstraße, gestalten zurzeit gemeinsam ein Kunstwerk. Dabei handelt sich um eine fast drei Meter hohe Statue, die mit einem Brennschneider aus einer massiven Stahlplatte geschnitten wird. –
Die Idee und die technischen Vorgaben stammen von Alex Bär, zwei TWL-Auszubildende übernehmen die anspruchsvolle Ausführung – das ist der Kern der Kooperation, als deren Ergebnis eine knapp drei Meter hohe Stahl-Statue entstehen soll. „Wir freuen uns, dass sich aus dem Projekt ‚TWL Kunst im Umspannwerk’ und unserem engen Kontakt zur Kunstszene jetzt diese Zusammenarbeit entwickelt hat, durch die ein echter Hingucker als Symbol für das Umspannwerk entsteht“, sagt Dorett Bausback, Leiterin Unternehmenskommunikation von TWL.
Signal für „Kunst im Umspannwerk“
Bisher war der Künstler Alex Bär vor allem als Maler aktiv, dennoch hat ihn die jetzt entstehende Figur schon länger beschäftigt: „Die Figur könnte einem meiner Gemälde entsprungen sein. Der Stil entspricht natürlich meiner Arbeitsweise. Die Plastik besitzt eine einfache, nicht in alle Richtungen führende Dreidimensionalität“, sagt Alex Bär. Der Künstler arbeitet zum ersten Mal an einem Stahlkunstwerk dieser Größe, beherrscht selbst allerdings keine Schweißtechniken. Um das Kunstwerk umzusetzen, ist er deshalb auf die Zusammenarbeit mit den TWL-Auszubildenden angewiesen. „Ich würde mir erhoffen, dass die Plastik später Signalwirkung für das Umspannwerk hat und zeigt: Hier ist ein Künstlerhaus, hier wird mit Formen gearbeitet“, sagt Alex Bär. „Die schreitende Doppelfigur ist ein Symbol für Begegnung, für Kommunikation mit Kunst. Der besondere Reiz liegt für mich darin, dass die negative und die positive Form jeweils identisch sind und so ein sehr transparentes, für den Betrachter nachvollziehbares Formenspiel entsteht.“
Charakteristische Schweißer-Handschrift
Tobias Wendler und Felix Goedel, die sich im zweiten und ersten Lehrjahr zum Industriemechaniker befinden, sind für den praktischen Teil des Kunstwerks verantwortlich. Die Skizzen von Alex Bär wurden zunächst maßstabsgetreu vergrößert und ausgedruckt, dann mit einer Fettkreide auf die Stahlplatte übertragen. Tobias Wendler führt bei den Schnitten entlang der Markierung den Brennschneider, Felix Goedel unterstützt ihn. Weil jeder Schweißer beim Schneidbrennen eine charakteristische „Handschrift“ hat und das Kunstwerk einheitlich bearbeitet sein soll, muss eine Person alle Schnitte ausführen. Die ausgeschnittenen Teile werden anschließend unter bestimmten, von Alex Bär vorgegebenen Winkeln wieder am Rand des Ausschnitts angeschweißt. Auf diese Weise erhält die zunächst zweidimensionale Stahlplatte eine teilweise dreidimensionale, figürliche Anmutung.
Doppelt lehrreich
Die Auszubildenden können von dem Projekt gleich doppelt profitieren: Einerseits ist die bei der Statue angewandte Schweißtechnik Lehrinhalt im Ausbildungsrahmenplan zum Industriemechaniker. Andererseits erleben die Auszubildenden, wie ein Künstler ein Kunstobjekt aus einem Werkstück entwickelt, das für sie normalerweise nur eine technische Funktion hat. „Dass in dem Projekt etwas Bleibendes entsteht, das später als Kunstwerk öffentlich zu sehen sein wird, ist eine tolle Motivation für die Auszubildenden“, sagt Ausbildungsmeister Wolfgang Leidal. „Zudem haben sehr erfahrene Schweißer, die das Werk begutachtet haben, die Ausführung sehr gelobt – das zeigt, dass auch die Qualität der Arbeit stimmt.“
Enthüllung am 19. Dezember
Die fertige Statue wird am 19. Dezember als Teil von „TWL Kunst im Umspannwerk“ im Freigelände enthüllt und an diesem Termin auch ihren Namen erhalten.
Quelle -“Foto: TWL”