Weinheim / Metropolregion Rhienneckar – OB Bernhard überbrachte die Ehrenpatenschaft des Bundespräsidenten an eine besonders kinderreiche Familie – In ein paar Jahren könnte Miya Fendrich aus Weinheim mit ihren Eltern mal nach Berlin reisen. Dort könnte sie am Schloss Bellevue im Tiergarten klingeln und nach ihrem Patenonkel fragen. Sie könnte – zur Erklärung – sogar ein Foto mitbringen; es hängt normalerweise an der Wand ihres Kinderzimmers. Und eine Urkunde über die Ehrenpatenschaft von Bundespräsident Joachim Gauck hat sie auch.
Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard überreichte jetzt die Patenschaftsurkunde verbunden mit einer kleinen Geldprämie an Angela und Sascha Fendrich, die Eltern der kleinen Miya; das Mädchen ist als siebtes Kind der Fendrichs vor vier Monaten auf die Welt gekommen. Sie hat sechs Geschwister im Alter von zwei bis 16 Jahren, drei Schwestern und drei Brüder. In der Bundesrepublik übernimmt der Bundespräsident persönlich eine symbolische Ehrenpatenschaft für jedes siebte Kind einer Familie.
OB Bernhard zollte den beiden Eltern jetzt in seinem Dienstzimmer großen Respekt vor der Leistung, eine so große Familie zu organisieren und versprach unbürokratische Hilfe, wo es der Stadt möglich ist. Der Rathausschef war begeistert von dem großen Einsatz der Familie. Trotz der hohen Belastung sind beide zum Beispiel noch in Elternbeiräten engagiert. Sascha Fendrich ist gelernter Schreiner und bei einem Hemsbacher Betrieb beschäftigt. Finanziell muss sich das Paar schwer nach der Decke strecken. Ein richtiger Familienurlaub war schon lange nicht mehr möglich. „Die Kinder können aber mit der Caritas oder anderen Einrichtungen immer mal wieder wegfahren“, beschreibt Angela Fendrich – die Eltern stecken dann selbst eher mal zurück. Ein Haus der Baugenossenschaft in der Humboldt-Straße wurde erschwinglich, weil Sascha Fendrich die erforderliche Sanierung in Eigenarbeit leistete. „Es ist toll“, so Bernhard, „wenn man solche Menschen als Bürger hat“.