Weinheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Der Trend hält jetzt schon ein paar Jahre an: Weinheim wächst wieder stetig. Die Zahl der Bevölkerung steigt, nachdem sie bis etwa zur Jahrtausendwende eine Weile rückläufig war. Zum Jahreswechsel wies das Statistische Landesamt für Weinheim exakt
43 340 Einwohner auf – 21 083 Männer und 22 257 Frauen. Das sind etwa 300 mehr als zum 31.12. 2010, also vor einem Jahr. Das auch im Vergleich zu den Vorjahren ziemlich rasche Wachstum hat statistisch gesehen mehrere Gründe. Die Differenz zwischen den Sterbefällen und den Anmeldungen Neugeborener ist so gering wie schon seit Jahren nicht mehr. 484 Sterbefälle hat das Standesamt im Jahr 2011 registriert (gegenüber 512 in 2010). Hingegen wurden beim Bürger- und Ordnungsamt im selben Zeitraum 391 Kinder im Alter von null bis zu einem Jahr angemeldet – genauer sind die statistischen Angaben nicht zu fassen. Das sind jedenfalls rund 90 mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Insgesamt entspricht der Bevölkerungszuwachs dem seit Jahren anhaltenden positiven Saldo der Einwohnerschaft.
Im Monatsdurchschnitt meldeten sich im Bürgerbüro im Jahr 2011 etwa 210 Personen als neue Bürger an und etwa 180 melden sich ab. Die Zahl der Geburten in Weinheim ist ebenso sehr erfreulich, sie liegt bei 618 und damit so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr. Aber das sind nicht nur Weinheimer Kinder, sondern alle Geburten im GRN-Klinikum, unabhängig vom Wohnort der Eltern und der Anmeldung des Neugeborenen. Lea und Sebastian waren 2011 die beliebtesten Vornamen. Außerdem gibt es in der aktuellen Zählung eine Besonderheit: Die Zahl der Bewohner des Odenwald-Ortsteils Rippenweier ist innerhalb eines Jahres um 68 Bewohner auf 1108 gestiegen. Diese wundersame Vermehrung hat seinen Grund. Das frühere Ferienheim der Evangelischen Kirche am Waldrand ist mittlerweile im Besitz eines Unternehmens, das Wohnraum für Personen anbietet, die kurzfristig in der Region einen Arbeitsplatz gefunden haben und eine vorübergehende Wohnung suchen. Die meisten davon melden sich mit einem festen Wohnsitz an, wenn ihr Aufenthalt länger als ein halbes Jahr dauert.
Doch auch ohne diese Ausnahme wächst die größte Große Kreisstadt des Rhein-Neckar-Kreises weiter. Der regulär am stärksten wachsende Stadtteil ist direkt die Innenstadt, was sicher mit der Besiedelung der Schlossbergterrasse zusammenhängt: Rund 120 neue Weinheimerinnen und Weinheimer sind in 2011 in der City zugezogen, dort wohnen jetzt 4445 Personen. Auch die Nordstadt (2301) wächst leicht, ebenso das „Müll“ mit jetzt rund 1530 Einwohnern und die Südstadt (3276). Die Weststadt bleibt mit jetzt 16 157 Bewohnern (plus circa 60) mit Abstand der größte Stadtteil. Auch in den weiteren Ortsteilen gibt es fast überall einen leichten Anstieg, lediglich in Lützelsachsen ist die Zahl leicht zurückgegangen. Nach einem ständigen Zuwachs in den letzten Jahren durch das Neubaugebiet „West“ pendelt sich die Zahl bei jetzt rund 4560 ein. Es ist keine Frage: Weinheims Beliebtheit als Wohnort ist weiter gewachsen.
Weinheim bleibt im Land auch eine Hochburg des Heiratens. Wieder haben sich 407 Paare getraut, das liegt im Schnitt der letzten Jahre. Interessant ist dabei wieder der „touristische Aspekt“, denn mehr als die Hälfte der Eheschließungen wurden wieder von außerhalb angemeldet, am meisten (39) von Mannheimern. 18 Viernheimer Paare gaben sich in Weinheim das Ja-Wort, zehn Heidelberger, acht Hemsbacher und acht Lampertheimer. Aus Frankfurt reisten drei Paare zum Heiraten unter die Burgen, aber jeweils eins auch aus Berlin, Hamburg und Köln. Der Trend zum spätentschlossenen Ja-Wort hielt auch 2011 an. Das Durchschnittsalter der Männer lag bei 37,1 Jahren, der Frauen bei 33,9 Jahren.
Das 90. Lebensjahr hatte im vergangenen Jahr keiner der Hochzeiter überschritten. Die Altersspanne lag bei den Herren zwischen 20 und 83 und bei den Damen zwischen 18 und 76