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Mannheim – Frauenhäuser feiern 30-jähriges Bestehen

Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar – Frauenhäuser feiern 30-jähriges Bestehen – Gemeinsamer Festakt und Aktionswoche – Team vom Heckertstift tritt mit Theaterprojekt auf – Bild:
Ruth Syren vom Heckerstift und Claudia Schöning-Kalender vom Mannheimer Frauenhaus e.V. stellen beim Festakt gemeinsam das Programm der Aktionswoche vor. Foto: Koch
Die beiden Mannheimer Frauenhäuser, das Heckertstift des Caritas¬verbands und das Mannheimer Frauenhaus, haben ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert – und zwar erstmals gemeinsam. Beide Einrich¬tungen wurden 1981 unabhängig voneinander gegründet. Mit einem Festakt am 21. November und einer Aktionswoche vom 21. bis 25. November wurde der runde Geburtstag begangen und mit verschiedenen Aktionen an das Thema häusliche Gewalt erinnert.

Die Frauenhäuser werden weiterhin gebraucht: Es bestehe seit Jahren eine gleichbleibend hohe Nachfrage, berichtet Ruth Syren, Leiterin des Frauenhauses Heckertstift. 78 Frauen und 76 Kinder nahm das Heckertstift im Jahr 2010 auf; 120 Frauen und 128 Kinder waren es insgesamt in beiden Häusern. Beim Festakt wurden von mehreren Rednern eine verlässliche Finan-zierung gefordert: „Die Frauenhäuser müs¬sen eine solide finanzielle Basis bekommen“, sagte die baden-württember¬gische Landtagsabgeordnete Helen Heberer. Derzeit finanzieren sich die Frauenhäuser in Baden-Württemberg über Tagessätze, die sie pro aufgenommener Person von den Kommunen erhalten. Das hat den Nachteil, dass die Kosten für Beratung, Präventionsarbeit und andere Aufgaben nicht abgedeckt sind. „Die Feuerwehr wird schließlich auch finanziert, wenn es nicht brennt“, sagt Ruth Syren. „Polizei und andere Institutionen erwarten, dass es im Frauenhaus immer einen freien Platz gibt.“ Ein freier Platz sei aber ein nicht finanzierter Platz. Das müsse sich ändern.

Gleichzeitig haben sich die Rahmenbedingungen in den vergangenen 30 Jahren verbessert: Es wurden das Gewaltschutzgesetz erlassen und das Platzverweisverfahren eingeführt, sodass der Täter die Wohnung verlassen muss und nicht das Opfer. Es wurde eine Clearing-Stelle eingerichtet, eine niedrigschwellige Beratung für betroffene Frauen nach einem Platzverweis. Und es besteht mittlerweile eine enge Kooperation mit der Polizei.Verglichen mit den Anfangsjahren hat sich der Anteil an Migrantinnen und älteren Frauen deutlich erhöht – gerade bei letzteren ist die Hemmschwelle gesunken. Auch die Zahl der Kinder ist gestiegen.

Einen Blick zurück warf Prof. Cornelia Helfferich von der Universität Freiburg in ihrem Festvortrag. Sie rief den damaligen Wechsel in der Sichtweise in Erinnerung, in dessen Zusammenhang die Frauenhäuser gegründet wurden: Erstmals seien einzelnen Familienmitgliedern Individualrechte eingeräumt worden. „Vorher wurde die Familie als Ganzes gesehen und der Mann als ihr Repräsentant.“ Es war auch die Zeit gesetzlicher Veränderungen: Das Scheidungsrecht wurde reformiert, Frauen durften gegen den Willen ihres Mannes arbeiten, und ihr Recht auf sexuelle Selbstbestimmung wurde erstmals gesetzlich festgeschrieben. Helfferich ging auch auf die Frauen in den Frauenhäusern ein: „Wenige trennen sich rasch“, sagte sie. Ein Drittel der Frauen geht zu ihren Männern zurück. Auf jede Gewalt folge eine Entschuldigung des Mannes, Versöhnung und die Hoffnung auf Besserung – bis es zur nächsten Gewalttat kommt, und der Kreislauf von vorn beginnt. „Diese Dynamik ist sehr bindend.“

Der Gewalt gegen Frauen widmete sich auch die Aktionswoche der Frauenhäuser. Es wurde eine Ausstellung zu dem Thema gezeigt, die türkische Autorin Nazmiye Güçlü aus Istanbul las aus ihrem Buch „Ich kaufte ein Auto und wurde zur Frau“, und es fand ein Fachtag zum Thema „Gewalt gegen Frauen mit Behinderung“ statt. Ein Höhepunkt der Woche war die Aufführung eines selbst geschriebenen Theaterstücks mit dem Titel „Blumen sonstwohin…“ vom Heckertstift-Team und dem internationalen Frauentreff des Bewohnervereins Jungbusch. Mehr als 100 Zuschauer sahen es sich an. Das Stück war weniger ein Schauspiel als eine Lesung: Die Frauen auf der Bühne, alle schwarz gekleidet, lasen die Texte vor, das Schauspielerische war auf ein Minimum reduziert. Regisseurin Lisa Massetti hatte die Teilnehmerinnen wochenlang improvisieren lassen, zum Beispiel einen Dialog zwischen Mann und Frau nach einer Misshandlung, und daraus die Texte entwickelt. Das Stück wird am internationalen Frauentag, 8. März 2012, erneut aufgeführt. (juk)

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