Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar – IHK-Tourismusbericht zur Sommersaison 2011: Goldener Herbst gleicht schlechtes Sommerwetter aus
Das Sommerhalbjahr 2011 war für das Gastgewerbe in der Pfalz zweigeteilt: Dem schlechten Sommerwetter folgte ein goldener Herbst. Besonders die Hotels konnten von höheren Umsätzen mit Urlaubs- und Geschäftsreisenden profitieren. Aber auch die Restaurants berichten von gestiegenen Umsätzen – wenn auch nicht im gleichen Umfang wie die Hotels. Möglicher Grund für die unterschiedliche Entwicklung: der verregnete Sommer 2011. Für die kommenden Wintermonate rechnen die meisten Unternehmen beider Sparten mit einer gleich bleibenden Geschäftsentwicklung. Auch die Beschäftigtenzahlen sollen konstant bleiben. Allerdings: Angesichts gestiegener Kosten sehen sich 40% der Hoteliers und 32% der Gastronomen gezwungen, ihre Preise zu erhöhen.
Hotellerie
Die vergangene Sommersaison wird von den Hotels in der Pfalz überaus positiv bewertet. So bestätigen sieben von zehn Betrieben, dass ihre Geschäftstätigkeit in den vergangenen Monaten gut verlief. Knapp ein Viertel meldet ein befriedigendes Geschäftsklima, und nur 5% einen schwachen Geschäftsverlauf. Zugleich verzeichnen zwei Drittel der befragten Hoteliers höhere Umsätze als im Sommer 2010 und bei 16% sind die Umsätze gleichgeblieben. Dabei haben sich die Umsätze mit Urlaubs- und Geschäftsreisenden erhöht, während der Umsatzanteil der heimischen Gäste in etwa gleich geblieben bzw. tendenziell gesunken ist. Im Sommerhalbjahr ist die durchschnittliche Zimmerauslastung auf jetzt 55% bei mehr als der Hälfte der Hotels gestiegen.
Für die Wintersaison rechnet die Hälfte der Hotels mit einer konstanten Geschäftsentwicklung. Zugleich blickt mehr als ein Drittel der Betriebe optimistisch in die Zukunft und 12% fürchten eine Eintrübung. Knapp 40% der befragten Unternehmen geben an, dass sie in den kommenden Monaten ihre Übernachtungs- und Verzehrpreise erhöhen werden. Fast 60% der Hoteliers wollen ihre Preise auf dem heutigen Niveau belassen. Auch die Zahl der Beschäftigten wird bei der Mehrheit der Betriebe (76%) stabil bleiben.
Investitionen in den nächsten Monaten planen 86% der Hotels, dabei werden bei einem Drittel die Ausgaben steigen, bei der Hälfte konstant bleiben. Der Großteil der Investitionen dient der Modernisierung bzw. Ersatzbeschaffung (89%, Mehrfachantworten möglich). 31% der Hoteliers plant zudem Investitionen in den Umweltschutz, jeweils 20% führen Maßnahmen zur Kostensenkung bzw. zur Angebotserweiterung durch, und 14% erhöhen ihre Kapazitäten.
Gastronomie
Für das abgelaufene Sommerhalbjahr war die Geschäftslage bei der Mehrzahl der Restaurants gut (46%) bzw. befriedigend (42%). Zugleich melden 60% der Betriebe, dass die Umsätze im Vergleich zum Sommer 2010 gestiegen sind; bei jeweils 20% verharren sie auf dem Vorjahresniveau oder liegen darunter. Ähnlich wie im Hotelgewerbe haben sich auch hier die Umsätze sowohl bei den Geschäfts- als auch den Urlaubsreisenden erhöht und bei den heimischen Gästen konstant bis tendenziell rückläufig entwickelt. Für die Wintermonate geht die Mehrzahl (62%) der Gastronomen von einer gleich bleibenden Entwicklung aus, knapp ein Viertel hält eine günstigere Entwicklung für wahrscheinlich. Zugleich rechnen 14% der befragten Unternehmen mit einer Abschwächung. Die Preise in der Gastronomie werden bei der Mehrheit konstant bleiben, allerdings planen auch 32% Preiserhöhungen. Am Personalstand wird sich im Winter im Großen und Ganzen nichts ändern: Zwei Drittel der befragten Unternehmen wollen ihre Mitarbeiterzahl halten, 14% wollen neue Arbeitsplätze schaffen. Jeder fünfte Betrieb denkt über eine Reduzierung des Personals nach.
Im Hinblick auf Investitionen geben rund 70% der Gastronomen an, in den Wintermonaten Maßnahmen starten zu wollen. Dabei planen 43% der Betriebe Investitionen auf dem Vorjahresniveau, 30% wollen mehr, 27% weniger investieren als im Jahr 2010. Als Hauptgrund für die geplanten Investitionen geben die Unternehmen Modernisierung bzw. Ersatzbeschaffung (91%, Mehrfachantworten möglich) an, gefolgt von Investitionen in den Umweltschutz (35%).
Die komplette Saisonumfrage Fremdenverkehr Pfalz Sommer 2011 ist im Internet unter www.pfalz.ihk24.de, Dokument-Nummer 417 zu finden.