Bergstraße / Metropolregion Rhein-Neckar – Sie forderten Süßes oder Saures. Unzählige Partys wurden gefeiert. Es war eine Nacht mit vielen Einsätzen für die Polizei. Es gab keine schwerwiegenden Ereignisse aber für die Opfer sicherlich mehr als nur ein Ärgernis.
In Bensheim waren es vermehrt Eierwürfe, mindestens zehn gemeldete Fälle, hauptsächlich gegen Hauswände. Aber auch Fahrzeuge, wie beispielsweise in der Europaallee und in der Schwanheimer Straße, waren betroffen. In der Hagenstraße flogen neben Eiern auch Böller, die in einer Papiertonne ankamen. Das schnelle Löschen der Zeugen verhinderte Schlimmeres. In der Wormser Straße wurden Mädchen beworfen. Sie mussten die Polizei zur Hilfe rufen. Erst dann nahmen die Jungen ihre Räder und verzogen sich.
In der Oberen Hasengasse nahmen Schmierfinken Ketchup sowie Rasierschaum zur Hand und verschmutzten Hauswände. In der Taunusanlage wurden drei 12-Jährige ertappt, als sie Böller zündeten. Die Buben hatten zwei noch unbenutzte Spraydosen dabei. Das Knallzeug und die Farbe stellte die Polizei sicher. Die drei Schüler mussten mit zur Wache. Dort wurden sie später von ihren Eltern abgeholt. In der Lindenfelser Ortsstraße im Ortsteil Glattbach warfen junge Leute mit Eiern auf vorbeifahrende Autos. Sie flüchteten unerkannt ins Dunkel der Nacht.
Die Heppenheimer Beamten hatten einen besonders dreisten Fall.
Zwei Jugendliche klingelten an einer Haustür im Veilchenweg. Bereitwillig öffneten die Bewohner. In der Zeit, als sie Schokolade zum Verschenken holten, stahlen die jugendlichen Klingler eine vierteilige gusseiserne Entenfamilie. Sichtlich überrascht und enttäuscht über diesen Vorfall, erstatteten die Geschädigten bei der Polizei eine Anzeige. In der Seestraße brannte kurz vor 20 Uhr eine Hecke, die schnell gelöscht werden konnte. Fünfhundert Euro lautet die Schadensbilanz. Die Kriminalpolizei in Heppenheim ermittelt.
In Mörlenbach ist die Hauswand eines Zweifamilienhauses in der Grabengasse mit dunkelrotem Sirup und Eiern derart verschmutzt worden, dass sich der Schaden auf mehrere tausend Euro beläuft. Die Heppenheimer Polizei hat ein Strafverfahren eingeleitet.
In Bürstadt wurden zwei Häuserwände in der Petersstraße mit Farbe besprüht. Die Reparatur wird mindestens fünfhundert Euro kosten. In Lampertheim meldeten Anwohner kurz nach 18 Uhr Eierwürfe gegen eine Hauswand in der Straße Am Graben. Kurze Zeit später konnten die Beamten vier Jugendliche vor einem Lebensmittelmarkt in der Römerstraße anhalten. Die Lampertheimer Jungs hatten einen Rucksack mit zwei Packungen Eiern dabei. Ein Teil der Eier fehlte bereits. Die Polizei prüft, ob sie für die Würfe in der Straße Am Graben in Frage kommen. Die verbliebenen Eier wurden sichergestellt. Um 20 Uhr rückte die Feuerwehr zu einem brennenden Baustamm in die Carl-Lepper-Straße aus. Zeugen hatten den Notruf gewählt. Ein Anwohner konnte den Brand allerdings vor dem Eintreffen mit einer Gießkanne löschen.
In Viernheim waren im Vorjahr unzählige Sachbeschädigungen in den Wohngebiete Bannholzgraben und Nordweststadt angezeigt worden. Darauf hat die Polizei gemeinsam mit dem Ordnungsamt und dem Freiwilligen Polizeidienst der Stadt Viernheim reagiert. Insgesamt zwanzig Ordnungshüter waren in der Stadt die ganze Nacht über auf den Beinen.
Das Konzept zeigte Erfolg. Es gab wenige Akteneinträge bei der Polizei.
Bereits am Nachmittag hatte ein junger Mann In den Strieten mit einem Stift die Hauswand beschmiert. Er wurde von dem Hausbesitzer festgehalten bis die Polizei eintraf. Nach der Personalienfeststellung erhielt er einen Platzverweis. Im Heinrich-Lanz-Weg warfen Jugendliche Eier gegen eine Hauswand. Der Verursacher konnte schnell ermittelt werden. Es handelt sich um einen Verwandten des Hauseigentümers. Er soll jetzt zur Schadensbeseitigung herangezogen werden. Im Kletterwald haben Buben ihren Schabernack mit Rasierschaum getrieben. Sie besprühten die Klettergeräte. Dabei ist kein Schaden entstanden. Auch in der naheliegenden Straße Am Stockfeld war an Fahrzeugen und Gartenzäunen Rasierschaum zu finden.
In Hirschhorn flogen unzählige Eier, dennoch ohne nennenswerte Folgen. Ein Schadensfall war zu beklagen. Unbekannte warfen mit Steinen das Glas von fünf Straßenlaternen kaputt und beschädigten ein Toilettenbecken in der Stadtverwaltung mit Böllern. Die Reparaturen werden etwa fünfhundert Euro kosten. In Neckarsteinach waren keine Einbußen zu verzeichnen. Lediglich Rasierschaum und Toilettenpapier verteilten sich im ganzen Ort.
Die offensive Präsenz der Polizei mit erhöhtem Kräfteeinsatz hat sich bewährt. Insgesamt wurden bisher deutlich weniger Schäden als im Vorjahr gemeldet.
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